Slingsby Sailplanes

Slingsby Sailplanes
Die Slingsby T.67 Firefly

Slingsby Aviation Ltd. ist ein britischer Hersteller von Flugzeugen, Segelflugzeugen und Flugzeug- sowie Flughafenzubehör.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Firma wurde von Frederick Nicholas Slingsby im Jahre 1930 in Kirkbymoorside (North Yorkshire) als Slingsby Sailplanes Ltd. gegründet und war schnell bekannt für ihre leistungsfähigen Segelflugzeuge. Als bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges der private Segelflug in England zum Erliegen kam, suchte Slingsby nach anderen Standbeinen, um seinen Betrieb zu erhalten. So arbeitete er als Zulieferer für den britischen Flugzeughersteller Avro und fertigte Ruder für die Avro Anson. Auch erhielt er von der britischen Luftwaffe bald einen Auftrag zum Bau einiger Segelflugzeuge, die für Radartests benötigt wurden. Diese Aufträge hielten die Firma zunächst wirtschaftlich am Leben.

Noch besser wurde die Situation nach dem Auftrag des Air Training Corps (ATC) der RAF zur Herstellung von Ausbildungs-Segelflugzeugen. Außerdem erhielt Slingsby den Auftrag zur Fertigung des Hengist-Lastenseglers, der für den Transport und das Absetzen von Truppen für die Operation Overlord vorgesehen war. Diese Aufträge sowie Reparaturarbeiten und die Herstellung von Flugzeugersatzteilen sicherte der Firma das wirtschaftliche Überleben während des Krieges.

Erfolgsmodell T.21

Slingsby T-21B

Nach dem Ende des Krieges bestand beim ATC Bedarf an modernen Trainingsflugzeugen, aber auch private Fliegerclubs benötigten Ausbildungsflugzeuge, und so entwickelte Slingsby zunächst zwei Prototypen eines Segel-Schulflugzeuges; in der einen Version saßen Flugschüler und Fluglehrer nebeneinander, bei der anderen Variante waren die Sitze hintereinander angeordnet. Aus diesen Prototypen entstand die Modellreihe T21; der Serienbau begann 1948.

Die T.21b (auch Sedbergh genannt) ist zweisitzig, Sitzanordnung nebeneinander und hat ein offenes Cockpit. Der Erstflug des Prototyps fand im Dezember 1947 statt. Der Listenpreis betrug damals 780 Pfund. Insgesamt wurden von diesem Muster 92 Stück produziert. Das Flugzeug wurde vornehmlich zur Ausbildung der "Air, Sea und Army Cadets" und als fliegendes Ziel eingesetzt, aber auch auf zivilen Segelflugplätzen geflogen. Es ist eine reine mit Baumwollstoff bespannte Holzkonstruktion. Vorne in der Rumpfspitze befindet sich ein Rohr, das im Falle des einsitzigen Flugbetriebes ein Ballastgewicht aufnehmen kann. Die Sitzordnung nebeneinander in einem offenen Cockpit ist im Segelflugzeugbau sehr selten. Wegen des eigenwilligen bootsförmigen Aussehens nennen es die Engländer auch "The Barge (Lastkahn)".

Einige dieser Oldtimer fliegen auch noch in Deutschland – unter englischer Registrierung, da die Slingsby T.21b in Deutschland nie eine Musterzulassung erhalten hat.

Technische Daten der T.21b

  • Spannweite: 16,46 m
  • Länge: 8,16 m
  • Flügelfläche: 24,20 m²
  • Flügelprofil innen: Göttingen 535/außen:symmetrisch
  • Rüstgewicht: 254 kg
  • Zuladung: 200 kg
  • max. Fluggewicht: 454 kg
  • Flächenbelastung: 19,6 kg/m²
  • min. Fluggeschwindigkeit: 45 km/h
  • max. Fluggeschwindigkeit: 170 km/h
  • geringste Sinkgeschwindigkeit: 0,85 m/s (bei 55 km/h)
  • beste Gleitzahl: 1:21 (bei 60 km/h)

T.61E Venture

Bei der T.61E handelt es sich um einen Lizenzbau des Scheibe SF 25 Falken für Trainingszwecke bei den britischen Air Cadets. Insgesamt wurden 40 Exemplare gefertigt, die von 1970 bis 1977 eingesetzt wurden. Im Zuge eines Modernisierungsprogrammes wurden sie zu 'Venture MK II' umgebaut und bis 1982 bei den Air Cadets eingesetzt.

Slingsby heute

Heute ist Slingsby Aviation ein Zulieferbetrieb für die verschiedensten Bereiche, hauptsächlich aber im Bereich der Verteidigung.

So werden beispielsweise Ruder für Unterseeboote gefertigt oder auch Spezialhelme für den militärischen Bereich.

Slingsby ist aber auch bekannt für den Bau des SAH2200-Luftkissenfahrzeugs und eines zweisitzigen einmotorigen Trainingsflugzeuges. Diese Maschine entstand aus der Zusammenarbeit mit dem französischen Flugzeughersteller Fournier. Zwischen Fournier und Slingsby bestand ein Lizenzabkommen, nach dem Slingsby die Fournier RF6B einerseits in Lizenz bauen, andererseits aber auch weiter entwickeln durfte. So entstand die Slingsby T67 Firefly für verschiedene Abnehmer, meist im militärischen Bereich.

Weblinks

Website zu den Oldtimern des FSC Möve Obernau mit Informationen zu Slingsby T21 und T30


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