- Slowenische Mundart
-
Dieser Artikel gibt einen Überblick über slowenische Mundarten.
Da das slowenische Sprachgebiet durch die Jahrhunderte selten eine politische Einheit bildete und darüber hinaus die verschiedenen Täler bzw. Regionen durch die gebirgige Topographie voneinander isoliert waren, bildeten sich zahlreiche sehr unterschiedliche, aber auch sehr ursprüngliche Mundarten heraus. Diese lassen sich in sieben Gruppen zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
Die einzelnen Mundarten
Oberkrainerisch
slow. Gorenjsko
Unterkrainerisch
slow. Dolenjsko
Primorsko
In der Primorska, dem Küstenland gibt es den Wechsel von [g] nach [h], vor allem in der Region um die Stadt Nova Gorica.
Prekmursko
Im Prekmurje, dem Übermurgebiet
Rovtarsko
Kärntner Slowenisch
Der Kärntner Mundartenzweig[1] des Slowenischen (slowenisch: Koroško) greift über die heutigen Grenzen Kärntens hinaus. Er wurde und wird im Gebiet Kärntens in den Grenzen vor 1919 gesprochen. Zusätzlich auch in der Gemeinde Rateče (Ratschach, mit dem vom Schispringen her bekannten Ortsteil Planica), die in der Oberkrain liegt, sowie im untersteirischen Drautal. Drei Dialekte werden unterschieden:
Er ist charakterisiert durch die reine Aussprache der Gaumenlaute, häufig nasale Behandlung des A-Vokals und durch das Vorsetzen eines š vor das Demonstrativpronomen (što, štu, šteka), nach diesen Merkmalen werden die Bewohner dieser Gebiete auch Štekarji genannt.
ist gekennzeichnet durch den häufigen Gebrauch des Halbvokals, eine weit reichende Vertauschung des E-Lauts und eine konsequent durchgeführte Assimilation des dem L vorangehenden Vokals in Endsilben. Weiters wird K extrem weich ausgesprochen.
zeichnet sich durch eine beträchtliche Anzahl von Archaismen aus.
Als Untergruppe des Jauntalerischen kann man die Obirmundart sehen, die unter Einfluss des Oberkrainerischen steht.
Die Kärntnerischen Mundarten sind besonders ursprünglich.
siehe auch: Kärntner Slowenen
Steirisch-Slowenisch
slow. Štajersko
Dieser Dialekt wird in der slowenischen Region Štajerska (die ehemals zur Steiermark gehörige Untersteiermark) sowie in den zweisprachigen Ortschaften des österreichischen Bundeslandes Steiermark gesprochen, nicht jedoch in der westlichen Untersteiermark wo das kärntnerische Slowenisch hereingreift. Charakteristisch ist das Vorhandensein des Lautes ü, der in der slowenischen Standardsprache unbekannt ist, z.B. "krüh" für "kruh" (Brot). Wo in der Hochsprache die Nachsilbe betont wird, wird im Steirischen meist der Stamm betont.
Sprachliche Phänomene
Wechsel von [g] nach [h]
Auffällig ist in vielen slowenischen Mundarten der Ersatz des durch "g" wiedergegebenen Konsonanten [g] durch [h] - nicht zu verwechseln mit [x], das im Slowenischen durch "h" wiedergegeben wird. ). Der Name "Gregor" wird dann z. B. als "hrehor" ausgesprochen. Dieses Phänomen tritt unter anderem im Küstenland (Primorsko), in Oberkrain und Kärnten auf.
Dieser g/h-Wechsel kommt in den slawischen Sprachen öfter vor und unterscheidet oft die einzelnen Sprachen von einander (z. B. Grenze heißt auf Tschechisch hranice, auf Kroatisch granica; Stadt auf Russisch gorod, auf Ukrainisch horod).
Einzelnachweise
- ↑ Carl Pečnik: Lehrbuch der slovenischen Sprache, Hartleben Verlag, o.J., S. 106ff. Eintrag der sechsten Ausgabe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
Wikimedia Foundation.