- Smalensk
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Stadt Smolensk
СмоленскFlagge Wappen Föderationskreis Zentralrussland Oblast Smolensk Innere Gliederung 3 Stadtrajons Bürgermeister Wladislaw Chalezki Erste Erwähnung 863 Stadt seit 863 Fläche 166,3 km² Höhe des Zentrums 242 m Bevölkerung 317.700 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 1910 Ew./km² Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4) Telefonvorwahl (+7)4812 Postleitzahl 214000–214040 Kfz-Kennzeichen 67 OKATO 66 401 Webseite admcity.smolensk.ru Geographische Lage Koordinaten: 54° 47′ N, 32° 3′ O54.78333333333332.05242Koordinaten: 54° 47′ 0″ N, 32° 3′ 0″ O Oblast SmolenskListe der Städte in Russland Smolensk [smʌˈlʲensk] (russisch Смоленск) ist eine russische Stadt in der Oblast Smolensk im Westen des Landes nahe der Grenze zu Weißrussland mit 317.700 Einwohnern (2007). Die Stadt liegt am Dnepr inmitten des Smolensker Hügellandes. Bis 1939 gehörte die Stadt zu Weißrussland.
Inhaltsverzeichnis
Stadtgliederung
Stadtrajon
(Gorodskoi Rajon)Russischer Name Einwohner
1. Januar 2006Bemerkung Leninski Ленинский 103.444 Name nach Lenin Promyschlenny Промышленный 126.254 Name bedeutet Industrie-Rajon Sadneprowski Заднепровский 88.217 Name bedeutet hinter dem Dnepr) Quelle: Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation
Geschichte
Smolensk wurde 863 das erste Mal urkundlich erwähnt. Ihre Lage in der Kiewer Rus entlang der Handelsroute vom Baltikum nach Konstantinopel brachte ihr schon früh den Rang einer Handelsstadt ein. Später bestanden auch Handelsbeziehungen zur Hanse; Konstantin Porphyrogennetos beschreibt Smolensk zwischen 948 und 952 als einen zentralen, befestigten Stützpunkt im ostslavisch-normannischen Fernhandelsystem. Außer dem Handel gingen die Stadtbewohner der Edelmetall- und Eisenverarbeitung, dem Schmiedehandwerk und der Herstellung von Glasurkeramik nach. Im 12. Jahrhundert war Smolensk Hauptstadt eines unabhängigen russischen Fürstentums, ehe sie 1238 von den Mongolen geplündert wurde. 1404 fiel das Smolensker Gebiet an das Großfürstentum Litauen und wurde 1514 vom Großfürstentum Moskau erobert. 1611, während des Polnisch–Russischen Krieges von 1609–1618, wurde die Stadt von polnisch-litauischen Truppen annektiert, und bildete ab 1618 – vertraglich mit den Moskowitern fixiert – einen Teil von Polen-Litauen. Sie wurde auch Sitz einer Woiwodschaft.
Die westliche Expansion des Moskowiter Reiches führte zu zahlreichen Konflikten mit dem polnisch-litauischen Staat um die „Sammlung der russischen Erde“ und damit auch die Herrschaft über Smolensk, so während des „Smolensker Krieges“ von 1632–1634. Die Stadt wurde 1654, während des Russisch-Polnischen Krieges von 1654–1667, von den Truppen des Zaren erobert und kam vertraglich und endgültig 1667 wieder an Russland. 1812 eroberte Napoleon sie auf seinem Weg nach Moskau nach hartem Kampf.
1918 wurde Smolensk zu einem Teil von Weißrussland erklärt, 1919 wurde dort die Weißrussische Sowjetrepublik gegründet. Im Zweiten Weltkrieg war sie ebenfalls hart umkämpft. In der Kesselschlacht bei Smolensk im Spätsommer 1941 wurde die Stadt besetzt und fast vollständig zerstört. Tausende Bewohner der Stadt kamen ums Leben oder wurden zwischen 1941 und 1943 zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich gebracht.
Im Herbst 1943 wurde die Stadt von der Roten Armee zurückerobert. Anschließend wurden Teile der Stadt originalgetreu wieder aufgebaut.
Wirtschaft und Verkehr
Heute ist Smolensk ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt an der Strecke Warschau–Minsk–Smolensk–Moskau, Smolensk–Wizebsk–Riga und Smolensk–Sankt Petersburg. Außerdem liegt es an der russischen Fernstraße M 1 (Europastraße 30), die von Moskau nach Minsk führt.
Smolensk ist daneben ein Handels-, Kultur- und Bildungszentrum. Wichtige Industriezweige sind die Leinenproduktion, der Maschinenbau und die Nahrungsmittelindustrie. In der Nähe von Smolensk befindet sich das Kernkraftwerk Smolensk mit drei aktiven RBMK-Reaktoren.
Sehenswürdigkeiten, Kultur
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen die Festungsmauern (1596–1602), welche die schöne Altstadt umgeben (und fälschlich als Kremlmauern bezeichnet werden), die Auferstehungskathedrale (1677–1679), Sitz der Diözese von Smolensk und Kaliningrad; die Peter-Paul-Kirche aus dem 12. Jahrhundert; die Erzengel-Michael-Kirche, ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert, sowie die Mariä-Entschlafens-Kathedrale von 1677. Das Administrative Gebäude und das Operntheater sind schöne Beispiele der Sowjet-Architektur. Das 1780 eröffnete Opernhaus ist eines der ältesten überhaupt.
In der Stadt gibt es viele Museen, darunter das Kunstmuseum und die Museen der Vereinigung der Künstler Russlands. Am 9. Februar 2006 eröffnete die Eremitage eine Dependance in der Stadt.
Weltberühmt ist die Künstlerkolonie Talaschkino in der Nähe von Smolensk mit der prächtigen Heilig-Geist-Kirche (darin Fresken und Mosaike von Nicholas Roerich).
Partnerstädte
Partnerstadt von Smolensk in Deutschland ist Hagen sowie das französische Tulle. Die Stadt ist außerdem Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Fakultät der Russischen Staatlichen OffenenTechnischen Universität für Eisenbahnverkehr
- Filiale des Allrussischen Ferninstituts für Finanzen und Ökonomie
- Filiale des Energetischen Instituts Moskau
- Filiale des Neuen Juristischen Instituts Moskau
- Militärakademie der Landwehr der Russischen Föderation
- Militäruniversität für Luftabwehr der Luftkräfte der Russischen Föderation
- Filiale Smolensk des Juristischen Instituts des Innenministeriums Russlands
- Geisteswissenschaftliche Universität Smolensk
- Institut für Business und Unternehmertum Smolensk
- Landwirtschaftliches Institut Smolensk
- Orthodoxes Geistliches Seminar Smolensk der Russischen Orthodoxen Kirche
- Staatliche Medizinakademie Smolensk
- Staatliches Institut für Sport Smolensk
- Staatliches Kunstinstitut Smolensk
- Staatliches Pädagogisches Institut Smolensk
Söhne und Töchter der Stadt
- Alexander Romanowitsch Beljajew, russischer Science-Fiction-Autor
- Michail Iwanowitsch Glinka, bedeutender russischer Komponist
- Boris Nikolajewitsch Jurjew, sowjetischer Hubschrauberkonstrukteur und -pionier
- Fjodor Iwanowitsch Koschewnikow, russischer Jurist, Richter am Internationalen Gerichtshof
- Olga Sergejewna Kusenkowa, russische Leichtathletin und Olympiasiegerin
- Semjon Alexejewitsch Lawotschkin, sowjetischer Flugzeugkonstrukteur und der Leiter des Konstruktionsbüros Lawotschkin
- Anatoli Iwanowitsch Lukjanow, sowjetischer Politiker
- Nikolai von Japan, russischer Mönch und orthodoxer Erzbischof von Tokio und Japan
- Andrei Nikolajewitsch Tichonow, russischer Mathematiker
- Wiktor Wladimirowitsch Nemyzki, russischer Mathematiker
- Boris Lwowitsch Wassiljew, Schriftsteller
Weblinks
- Die Webseite der Stadtverwaltung
- Info-Portal zum Oblast Smolensk
- Die Webseite der Festung Smolensk (russisch)
- Website zur Geschichte der Stadt (russisch)
- Stadtporträt Smolensk auf russiancity.ru (russisch)
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