Smaragdos (Exarch)

Smaragdos (Exarch)

Smaragdus war ein oströmischer Patricius und Exarch von Ravenna von 584/585 bis 589/590 sowie von 603 bis 608 (?).

Der kaiserliche Hofbeamte und Eunuch Smaragdus ersetzte im Jahr 584/585 im Auftrag des Kaisers Maurikios seinen Vorgänger Decius. In dieser Zeit gelang es den oströmischen Truppen in Italien in Verbindung mit einen langobardischen Herzog, der sich gegen den neuen König Authari empörte, Vorteile über die Langobarden zu erkämpfen, die zum Abschluss eines dreijährigen Waffenstillstandes führten (wahrscheinlich Ende 585). Papst Pelagius II. führt in einem Brief diesen Erfolg auf die Bemühungen des Smaragdus, den er Exarchus und Chartularius nennt, zurück.

Gleich nach dem Abschluss des Waffenstillstandes begannen die Unterhandlungen zur Beseitigung des in Folge des Dreikapitelstreits entstandenen Zerwürfnisses zwischen den Bischöfen Italiens. Allein: sie führten zu nichts. Da schritt Smaragdus ein, indem er den neuen Bischof Severus von Aquileia und andere Bischöfe aus Grado fortschleppen ließ, ein Jahr lang in Ravenna festhielt und zu Wiedervereinigung mit der römischen Kirche zwang. Vielleicht haben diese Ereignisse und die Klagen der Schismatiker in Konstantinopel die Abberufung des Smaragdus herbeigeführt (589/90).

Nach der Ermordung des Maurikios und der Thronbesteigung des Phokas wurde Smaragdus 603 wieder zum Exarchen ernannt. Nach den Angaben der Quellen ist es nicht unwahrscheinlich, dass er seinen Vorgänger Callinicus zunächst gewaltsam beseitigen musste, da dieser wohl den Usurpator Phokas nicht als Kaiser anerkennen wollte. In den beiden Briefen, die Papst Gregor I. dem neuen Kaiser schrieb, kommt die Erleichterung des Papstes zum Ausdruck, dass sich die Beziehungen zwischen dem Bischof von Rom und dem Kaiser in Konstantinopel verbesserten. Denn die Spannung mit Maurikios muss zuvor schon sehr weit gediehen sein, da in dessen letzten Jahren wohl nicht einmal ein päpstlicher Gesandter in Konstantinopel anwesend war. Auch entsprach es den Wünschen des Papstes, dass noch im Jahr 603 ein Waffenstillstand mit den Langobarden geschlossen wurde, wenn auch die Bedingungen für die Römer nicht sehr ehrenvoll waren - obwohl sie in Folge eines glücklichen Fanges, den Callinicus gemacht hatte, die Tochter und den Schwiegersohn des Langobardenkönigs in Händen hatten. Im April 605 lief der Waffenstillstand ab. Doch wahrscheinlich schon im November desselben Jahres gestand König Agilulf dem Smaragdus gegen Tributzahlungen einen neuen zu, der wiederum zuerst um ein Jahr (von November 605 bis November 606), dann um drei Jahre verlängert wurde (606–609), so dass während der Regierung des Phokas die Waffenruhe in Italien fast nicht unterbrochen wurde. Im Zusammenhang damit steht das Auftreten der Regierung gegen die Schismatiker. Dem schismatischen Patriarchen wurde ein Verdammer der drei Kapitel gegenübergestellt.

Über das Ende von Smaragdus' Exarchat gibt es keine Nachricht. Die letzte stammt aus dem Jahr 608, als Smaragdus zu Ehren des Kaisers in Rom die sogenannte Phokas-Säule aufstellen ließ. Vielleicht verlor er sein Amt (und sein Leben?) in Zusammenhang mit dem Sturz des Phokas im Jahr 610.

Literatur



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