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Samba Basisdaten Entwickler: Samba-Team Aktuelle Version: 3.3.4
(29. April 2009)Betriebssystem: GNU/Linux, Unix Kategorie: SMB-Server und -Client Lizenz: GPLv3 (freie Software) Deutschsprachig: nein samba.org Samba ist eine freie Software-Suite, die das Server-Message-Block-Protokoll (SMB) für Unix-Systeme verfügbar macht. Dieses Protokoll wird manchmal als Common Internet File System (CIFS), LAN-Manager- oder NetBIOS-Protokoll bezeichnet.
Samba ist damit in der Lage, typische Funktionen wie Datei- und Druckdienste eines Windows-Servers zu übernehmen. Es gilt als stabiler und leistungsfähiger als frühere SMB-Alternativen und ist, da frei verfügbar, auch bei vielen Unternehmen und Organisationen hoch angesehen. Allerdings sind Teile des SMB-Protokolls noch nicht vollständig implementiert. Auch tauchen immer wieder Studien mit dem Ergebnis auf, dass die in Windows enthaltene Implementierung schneller sei.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Samba wurde erstmals 1992 veröffentlicht, um den Datenaustausch zwischen SunOS und Ultrix zu ermöglichen. Später wurde Samba auch auf Linux portiert, wodurch sich Linux im Dateiserver-Markt ausbreiten konnte. Die von einer Gemeinschaft freiwilliger Programmierer entwickelte Software wurde stetig erweitert, um die Beiträge anderer Unternehmen zum Server-Message-Block-Protokoll aufzunehmen. Die Erweiterungen des SMB-Protokolls stammten unter anderem von Microsoft, SCO, Thursby, IBM, Apple und dem Samba-Team selbst, wobei Microsoft, das die meisten Beiträge leistete, als einziges Unternehmen einige Erweiterungen geheim hielt. Da aber ein reibungsloser Datenaustausch ohne diese geheimen Erweiterungen nicht immer möglich ist, musste ein Teil des SMB-Protokolls durch das Auswerten des Netzwerkverkehrs (Protokollanalyse und Netzwerkanalyse) erschlossen werden[1].
Im Jahr 2000 gab es einen Fork von Samba unter dem Namen Samba-TNG mit dem Ziel, einen Primary Domain Controller (PDC) für Windows-NT-Netzwerke zu entwickeln.
Zum festen Kern der Entwicklergemeinde von Samba zählen in etwa 20 Personen (siehe Andrew Tridgell). Einige Unternehmen, wie zum Beispiel IBM, leisten finanzielle und personelle Unterstützung.
Die aktuelle stabile Reihe ist die Samba-3.3-Reihe. Seit der Version 3.0 besteht zudem die Möglichkeit, Samba als Mitgliedserver in einem Active Directory zu benutzen. Nur mit Samba, das heißt ohne Windows Server, ist es möglich, eine NT-Domäne aufzubauen. Darin kann ein zweiter Samba-Server auch die Rolle eines Backup Domain Controllers (BDC) übernehmen, benötigt dazu aber mindestens zwei LDAP-Server zur Speicherung der Benutzerdaten. In Samba 3 ist es derzeit nicht möglich, eine Active-Directory-Umgebung aufzubauen.
Samba 3 wird auch gegenwärtig noch intensiv weiterentwickelt. Samba 4 wurde ursprünglich als komplett neue Entwicklung gestartet und sollte Samba 3 ersetzen, sobald sie den Stabilitätsanforderungen genügt. In letzter Zeit hat jedoch bei den Entwicklern ein Umdenken stattgefunden und es wird immer mehr dazu tendiert, Samba 4 als eine Art „Testumgebung“ zu nutzen, darin die neuesten Features auszuprobieren und diese dann, sobald sie sinnvoll funktionieren, in Samba 3 zurück zu portieren. Die größte Neuerung im Samba-4-Baum ist die Entwicklung eines Active-Directory-Domänencontrollers. Die erste Testversion von Samba 4 (Samba 4.0.0TP1 Technology Preview) wurde am 24. Januar 2006 zum Download freigegeben. Am 23. März 2006 folgte TP2 mit einer Vielzahl an Fehlerkorrekturen und Erweiterungen im Vergleich zur vorherigen Version. Beide Versionen sind jedoch noch nicht für den produktiven Einsatz gedacht. Hiervon wird in aller Deutlichkeit abgeraten. Am 4. September 2007 erschien die Alpha 1. In Samba 4 wurde das Verwaltungswerkzeug SWAT stark verbessert, so dass es auch zur Verwaltung einer Active Directory Domain über das Web genutzt werden kann. Die aktuelle Entwickler-Version ist Samba 4.0.0alpha7, die am 26. Februar 2009 veröffentlicht wurde.
Bestandteile und grafische Benutzeroberflächen
Samba besteht aus einer Reihe von einzelnen Modulen, die verschiedene Aufgaben von der grundlegenden Funktion bis hin zur Konfiguration und Dokumentation übernehmen. Teile dieser Aufgaben können aber auch mit Hilfe von anderen Programmen durchgeführt werden.
So existiert für die Konfiguration von Samba eine Reihe von GUIs, z. B.:
- Das Samba-eigene browserbasierte Modul SWAT (Samba Web Administration Tool)
- Ein Modul für das browserbasierte Konfigurationstool Webmin
- Das C/GTK+-basiertes Tool GSAMBAD als Teil der Sammlung Gadmintools
- Der browserbasierte Account Manager LDAP Account Manager
- Das KDE basierte Programm Smb4K
Das Kernmodul von Samba ist der Daemon smbd. Er stellt die Datei- und Druckfreigaben für andere SMB-Clients, wie z. B. verschiedene Windows-Datei- und Druckdienste oder andere Unix-Versionen zur Verfügung.
Verbreitung
Fast alle Linux-Distributionen enthalten heute vorkompilierte Samba-Pakete und nutzen diese zum Zugriff auf Dateifreigaben in gemischten Netzwerken, in denen z. B. auch Windows eingesetzt wird. Auch in homogenen Netzwerken wird Samba häufig statt NFS eingesetzt.
Die Nutzung von Samba ist zusammen mit dem Programm autofs, das ebenfalls bei vielen aktuellen Distributionen enthalten ist, ohne besondere Konfiguration möglich. So können Benutzer eines Linux-Systems auf alle für Gäste verfügbaren Freigaben in einem Windows-Netzwerk zugreifen, ohne dazu einzeln Konfigurationsänderungen vornehmen zu müssen.
Literatur
- Volker Lendecke, Karolin Seeger, Björn Jacke, Michael Adam: „Samba 3 für Unix/Linux-Administratoren“ dpunkt.verlag, 2006, ISBN 3-89864-267-4
- John H. Terpstra, Jelmer R. Vernooij: „Official Samba-3 HOWTO and Reference Guide, The (2nd Edition)“ Prentice Hall PTR, 2005, ISBN 0131882228
Quellen
- ↑ Andrew Tridgell: Myths About Samba auf Groklaw, 26. Februar 2005
Weblinks
- Die offizielle Samba-Seite (englisch)
- Die deutsche Samba-Seite
- Samba PDC mit OpenLDAP (deutsch)
- Samba eXPerience, jährliche Entwicklerkonferenz (englisch)
- Interview mit Volker Lendecke (Samba 3 Kernentwickler) von RadioTux (MP3, 14,3 MB)
- Links zum Thema Samba im Open Directory Project
Wikimedia Foundation.