Sminthopsis

Sminthopsis
Schmalfuß-Beutelmäuse
Dickschwänzige Schmalfußbeutelmaus (Sminthopsis crassicaudata) nach Gould

Dickschwänzige Schmalfußbeutelmaus
(Sminthopsis crassicaudata) nach Gould

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Raubbeutlerartige (Dasyuromorphia)
Familie: Raubbeutler (Dasyuridae)
Gattung: Schmalfuß-Beutelmäuse
Wissenschaftlicher Name
Sminthopsis
Thomas, 1887

Die Schmalfuß-Beutelmäuse (Sminthopsis), auch unter ihrem englischen Namen Dunnarts bekannt, sind eine Gattung mäuseähnlicher Beuteltiere aus der Familie der Raubbeutler (Dasyuridae). Die rund 20 Arten dieser Gattung leben in Australien und Neuguinea.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Schmalfuß-Beutelmäuse haben äußere Ähnlichkeiten mit Mäusen, mit denen sie aber nicht verwandt sind. Ihr weiches, dichtes Fell ist an der Oberseite gräulich und an der Unterseite weiß gefärbt, manche Arten haben einen schwarzen Längsstreifen im Gesicht. Die Schnauze ist langgestreckt, die Ohren sind eher spitz. Der Schwanz, der in den meisten Arten ungefähr so lang wie der Körper ist, ist gleichmäßig behaart. Manche Arten, insbesondere die ihn trockenen Habitaten leben, verwenden ihn als Fettspeicher in Zeiten des Nahrungsüberflusses, durch diese Einlagerungen kann er eine karottenförmige Gestalt annehmen. Die Füße sind schlank, oft fehlen die Fußballen, die typisch für die Breitfuß-Beutelmäuse sind. Die Kopfrumpflänge der Schmalfuß-Beutelratten beträgt rund 7 bis 12 Zentimeter und das Gewicht 10 bis 30 Gramm.

Lebensweise

Diese Tiere bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter Wälder, Savannen und Wüsten. Sie leben vorwiegend auf dem Boden, können aber im Bedarfsfall klettern. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten, Erdhöhlen, selbstgegrabenen Bauen oder Blätternestern, um in der Nacht auf Nahrungssuche zu gehen. Sie bewohnen feste Territorien, zeigen aber kein ausgeprägtes Territorialverhalten, die Reviere scheinen sich oft großflächig zu überlagern. Manchmal schließen sich mehrere Tiere zu kurzlebigen Gruppen ohne feste Sozialstrukturen zusammen.

Nahrung

Schmalfuß-Beutelmäuse sind Fleischfresser, die sich vorwiegend von Insekten ernähren, daneben nehmen sie auch kleine Wirbeltiere wie Echsen und Mäuse zu sich.

Fortpflanzung

Im Gegensatz zu vielen anderen Beutelmäusen haben die Weibchen dieser Tiere einen gut entwickelten Beutel, der meistens acht bis zehn Zitzen beinhaltet. Nach rund 11- bis 16-tägiger Tragzeit kommen durchschnittlich sieben bis acht Jungtiere zur Welt. Diese verbringen die ersten 40 Lebenstage im Beutel der Mutter, nach weiteren 20 Tagen im Nest sind sie selbstständig. Nach vier bis fünf Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife. Die Lebenserwartung dürfte bei den wenigsten Tieren achtzehn Monate übersteigen.

Bedrohung

Hauptbedrohung für die Schmalfuß-Beutelmäuse stellen die Zerstörung ihres Lebensraumes und die Verfolgung durch eingeschleppte Raubtiere dar. Eine Art wird von der IUCN als stark bedroht und drei weitere als bedroht gelistet.

Die Arten

Sminthopsis macroura
  • Sminthopsis aitkeni ist auf der Känguru-Insel endemisch. Aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes gilt die Art als bedroht.
  • Sminthopsis archeri lebt im südlichen Neuguinea und auf der Kap-York-Halbinsel.
  • Sminthopsis bindi ist ausschließlich im nördlichen Northern Territory beheimatet.
  • Sminthopsis boullangerensis ist auf der Boullanger-Insel vor der Küste Western Australias endemisch und gilt als stark bedroht.
  • Sminthopsis butleri bewohnt ein kleines Gebiet im nordöstlichen Western Australia und gilt als gefährdet.
  • Die Dickschwänzige Schmalfußbeutelmaus (Sminthopsis crassicaudata) zählt zu den besterforschten Arten und bewohnt weite Teile des südlichen Australiens.
  • Sminthopsis dolichura lebt ebenfalls im südlichen Australien.
  • Sminthopsis douglasi aus der Kap-York-Halbinsel war lange Zeit nur durch vier Exemplare bekannt, bevor eine kleine Gruppe entdeckt wurde. Die Art gilt als bedroht.
  • Sminthopsis fuliginosus bewohnt ein kleines Gebiet im südwestlichen Western Australia. Die Art ist möglicherweise bedroht, genaue Daten fehlen.
  • Sminthopsis gilberti lebt auch im südwestlichen Western Australia.
  • Sminthopsis granulipes ist ebenfalls im südwestlichen Western Australia verbreitet.
  • Sminthopsis griseoventer ist im südlichen Western Australia beheimatet.
  • Sminthopsis hirtipes ist nur aus einem kleinen Gebiet aus dem inneren Australien belegt und dürfte sehr selten sein.
  • Sminthopsis leucopus ist in der östlichen Küstenregion Australiens verbreitet. Die Art dürfte ein zerstückeltes Verbreitungsgebiet haben und gefährdet sein.
  • Die Langschwänzige Schmalfußbeutelmaus (Sminthopsis longicaudata) ist durch ihren langen Schwanz charakterisiert, der doppelt so lang wie der Körper ist. Die Art lebt im nordwestlichen Western Australia.
  • Sminthopsis macroura lebt in weiten Teilen des Landesinneren von Australien und ist durch einen schwarzen Gesichtsstreifen gekennzeichnet.
  • Die Kleine Schmalfußbeutelmaus (Sminthopsis murina) zählt zu den bekanntesten Arten und ist in der Osthälfte Australiens verbreitet.
  • Sminthopsis ooldea lebt im südlichen Landesinneren von Australien.
  • Sminthopsis psammophila dürfte nur in einem kleinen Gebiet in South Australia leben und zählt zu den bedrohten Arten.
  • Sminthopsis virginiae lebt im südlichen Neuguinea und im gesamten Norden Australiens.
  • Sminthopsis youngsoni ist im nördlichen Australien verbreitet.


  • Die Springbeutelmaus (Antechinomys laniger) wird in manchen Systematiken ebenfalls zur Gattung Sminthopsis gezählt.

Siehe auch

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999. ISBN 0801857899
  • D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005. ISBN 0801882214

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