Sofia Äsğät qızı Ğöbäydullina

Sofia Äsğät qızı Ğöbäydullina

Sofia Asgatowna Gubaidulina (russisch София Асгатовна Губайдулина, wiss. Transliteration Sofija Asgatovna Gubajdulina, tatarisch Sofia Äsğät qızı Ğöbäydullina; * 24. Oktober 1931 in Tschistopol, Tatarische Autonome Sowjetrepublik) ist eine russische Komponistin.

Sofia Gubaidulina

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gubaidulina studierte Komposition und Klavier am Konservatorium von Kasan und führte nach dem Abschluss 1954 ihre Studien in Moskau bis 1963 fort. Während dieser Studien wurde ihre Musik als "pflichtvergessen" bezeichnet, aber Dmitri Schostakowitsch ermutigte sie, ihren "Irrweg" fortzusetzen.

In der Mitte der 1970er Jahre gründete Gubaidulina gemeinsam mit den Komponisten Viktor Suslin und Wjatscheslaw Artjomow das Ensemble Astreja, das auf Instrumenten der russischen Volksmusik improvisierte.

Ihr Erfolg im Westen wurde vor allem von Gidon Kremer unterstützt, der ihr Violinkonzert Offertorium 1981 uraufführte. Seit zwei Jahrzehnten gehört Sofia Gubaidulina, zusammen mit Alfred Schnittke und Edisson Denissow, zu den führenden, weltweit anerkannten Komponisten Russlands der Ära nach Schostakowitsch.

Im Jahr 2000 erhielt Gubaidulina, gemeinsam mit Tan Dun, Osvaldo Golijov und Wolfgang Rihm von der Internationalen Bachakademie Stuttgart einen Kompositionsauftrag zum Projekt Passion 2000 (im Gedächtnis von J. S. Bach). Ihr Beitrag war eine Johannes-Passion. 2002 folgte die Komposition Johannes-Ostern. Beide Werke bilden ein Diptychon über Tod und Auferstehung Christi; das umfangreichste Werk Gubaidulinas bisher. Das 2.Violinkonzert "in tempus praesens" ist Anne-Sophie Mutter gewidmet.

Sofia Gubaidulina lebt seit 1992 in Deutschland und wohnt in Appen, (Kreis Pinneberg). Sie ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg sowie der Königlich Schwedischen Musikakademie Stockholm.

Werke

  • Streichquartett Nr. 1 (1971)
  • "Detto II" für Cello und dreizehn Instrumente (1972)
  • Konzert für Fagott und tiefe Streicher (1975)
  • Duosonate für zwei Fagotte (1977))
  • De Profundis für Bajan solo (1978)
  • "Introitus" für Klavier und Orchester (1978)
  • In croce für Bajan und Cello (1979)
  • Garten von Freuden und Traurigkeiten für Flöte, Viola und Harfe (1980)
  • Offertorium Violinkonzert (Uraufführung 1981)
  • Freuet euch! Sonate für Violine und Cello (1981)
  • Silenzio Fünf Stücke für Bajan, Violine und Cello (1981)
  • Sieben Worte Jesu am Kreuz für Violoncello, Bajan und Streicher (1982)
  • Quasi hoquetus für Viola, Fagott und Klavier (1984/85)
  • Et Exspecto. Sonate für Bajan solo (1985)
  • Sinfonie Stimmen ... verstummen ... (1986)
  • Hommage à T.S. Eliot für Oktett und Sopran (1987)
  • Streichquartett Nr. 2 (1987)
  • Streichquartett Nr. 3 (1987)
  • Streichtrio (1988)
  • Sinfonie Alleluja (1990)
  • Silenzio. Fünf Stücke für Bajan, Violine und Violoncello (1991)
  • Jetzt immer Schnee. Fünf Stücke für Sprecher, Kammerensemble und Kammerchor nach Texten von Gennadi Aigi (1993)
  • Streichquartett Nr. 4 (1993) (mit Klang vom Tonband)
  • Musik für Flöte, Streicher und Schlagzeug (1994)
  • Konzert für Viola und Orchester (1997)
  • Der Sonnengesang für Violoncello, Chor, Schlagzeug und Celesta (1997) (1998 Uraufführung mit Mstislaw Rostropowitsch)
  • Johannes-Passion (2000 in russischer Sprache)
  • Johannes-Ostern (2001 in russischer Sprache)
  • Im Zeichen des Skorpions. Variationen über sechs Hexachorde für Bajan und Orchester (2003)
  • In tempus praesens 2. Violinkonzert (Uraufführung 2007)
  • Am Rande des Abgrunds für sieben Violoncelli und zwei Waterphones

Auszeichnungen

Literatur

  • Michael Kurtz: Sofia Gubaidulina - Eine Biographie. Stuttgart: Urachhaus, 2001.

Weblinks


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