- Soke
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Sōke (Romaji; Kanji 宗家) heißt wörtlich Gründer, Rektor oder Familienoberhaupt. Man bezeichnet so den Begründer einer Kampfkunst aus Fernost.
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Richtige Verwendung
Ein Sōke ist der Meister eines Stils, meistens ist es der höchstrangige Titel für den (einen) Leiter einer Kampfkunst-Schule oder eines -Stiles.
Sōke haben die oberste Autorität innerhalb ihres Stils und die endgültige Entscheidung über Beförderungen, Lehrplan, Doktrin und Verwarnungen. Sie können eine Beglaubigung Menkyo Kaiden („Einweihung in das Geheimnis einer Lehre“) ausstellen, die bestätigt, dass jemand alle Aspekte eines Stils gemeistert hat.[1]
In Aikidō werden Sōke als Dōshū bezeichnet.
Die verbreitete Nutzung von „Sōke“ ist umstritten. Traditionell wurde es sehr selten in Japan verwendet, in der Regel nur in sehr alten Kampfkünsten; allerdings ist es eine recht häufige Bezeichnung für Rektoren von in den letzten Jahrzehnten gegründeten Schulen geworden, die den Versuch unternehmen, eine ältere Kampfkunst zu rekonstruieren. (Ein westliches Beispiel dafür wäre modernes Pankration.)
Einige moderne, aus dem Westen stammende Sōke verwenden den Titel „Sōke-Dai“ (宗家代) für ihren Konrektor, der als Leiter der Schule auftritt; das japanische „Dai“ lässt sich in diesem Zusammenhang als „Stellvertreter“ übersetzen. Ein Shihan-Dai, Sōke-Dai, oder Sōke-Dairi bezeichnet so jemanden, der vorübergehend anstelle des Rektor lehrt, beispielsweise durch die Verhinderung des Sōke durch Verletzung oder Krankheit.[2]
Sōke wird manchmal verwechselt mit dem Gründer eines Stils (Shodai Sōke). Die Nachfolger eines Shodai Sōke sind allerdings ebenfalls Sōke.
Missverständnis und Missbrauch
Viele heutige Sōke sind Rektoren der ersten Generation ihres Stils (Shodai Sōke), also gleichzeitig Sōke und Gründer.
Während wenige moderne Shodai Sōke (wie Roland Habersetzer) diesen Titel von Mitgliedern renommierter japanischer Kampfkunstverbände verliehen bekommen haben, gibt es aber häufiger selbsternannte, meist westliche, Sōke als Gründer eigener, oft wenig ausgereifter und kommerziell orientierter Kampfkunstsysteme, welche manchmal pejorativ in Anlehnung an die japanische Kinderserie Pokémon als Sokemon bezeichnet werden.
Siehe auch
Quellen
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