- Sola fide
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Der Begriff sola fide (lat. „Allein durch den Glauben“) ist ein Grundsatz insbesondere der Reformation im Christentum. Er drückt die Idee aus, dass ein Mensch sich die Anerkennung Gottes nicht durch Werke verdienen kann, sondern diese allein durch seine Glaubensbeziehung zu Gott bekommt, welche allein von Gott ausgeht.
Damit wird die autonome Glaubensentscheidung des Menschen in Frage gestellt, wie dies besonders im Calvinismus zum Ausdruck kommt. Es ist dem Menschen nach dieser Auffassung nicht möglich, sich aus eigenen Stücken für den Glauben an Christus zu entscheiden, da sein Glaube allein durch Gottes Gnade zustande kommt. Die bedeutendste biblische Grundlage für diesen Gedanken stellt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer (Röm 3,21–28 LUT) dar.
Das sola fide bezeichnet das menschliche Grundvertrauen in die göttliche Gnade, aus der allein der Mensch selig wird. Sola fide und sola gratia benennen sozusagen die menschliche und die göttliche Seite des Heilswirkens Gottes am Menschen. Beide Begriffe werden auch kongruent gebraucht – etwa bei Friedrich Wilhelm Graf: „Das sola fide kann auch als sola gratia expliziert werden.“[1]
Neben dem sola fide stehen in den reformatorischen Kirchen die Prinzipien des sola scriptura, des sola gratia und Solus Christus.
Quellen
- ↑ Friedrich Wilhelm Graf: Der Protestantismus; in: Hans Joas (Hg): Säkularisierung und die Weltreligionen; Frankfurt, M.: Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2007; ISBN 978-3-596-17647-2; S. 91
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