Solidago gigantea

Solidago gigantea
Riesen-Goldrute
Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)

Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Astereae
Gattung: Goldruten (Solidago)
Art: Riesen-Goldrute
Wissenschaftlicher Name
Solidago gigantea
L.
Die kleinen Blütenkörbchen mit wenigen Zungen- und Röhrenblüten.

Die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), auch Späte Goldrute und Hohe Goldrute genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die Artnamen sind insofern verwirrend, als die hier beschriebene Art sowohl früher blüht als auch im Allgemeinen kleiner bleibt als die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Riesen-Goldrute ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 200 (bis 250) Zentimeter erreicht. Sie bildet Rhizome, die Längen von 50 bis 150 cm (selten bis 250 cm) erreichen. Ihr Stängel ist dicht beblättert, nur im Bereich des Blütenstands verzweigt, kahl, rot, oft bläulich bereift und höchstens im oberen Teil etwas behaart. Die Laubblätter sind sitzend, schmal lanzettlich, meist gesägt, selten ganzrandig.

Der pyramidenförmige, rispige Gesamtblütenstand enthält zahlreiche kurz gestielte, nach oben gerichtete, körbchenförmige Teilblütenstände. Die einen Durchmesser von 2 bis 8 mm auf weisenden Blütenkörbchen enthalten Röhren- und Zungenblüten. Der Körbchenboden ist kahl. Die Zungenblüten sind etwas länger als die 3 bis 4 mm lange Hülle. Die Blütezeit reicht von Ende Juli bis Oktober.

Ökologie

Die Riesen-Goldrute ist ein Wurzel-Kriechpionier und kann deshalb durch klonales Wachstum ihrer Rhizome dichte Bestände bilden, die über 300 Sprosse/m² aufweisen können. Durch die gut wachstumsfähigen Rhizomfragmente kann sich diese Art vegetativ ausbreiten, z. B. mit fließendem Wasser oder mit Gartenabfällen.

Die Blüten werden durch Bienen und Hummeln bestäubt. Es werden sehr zahlreiche Flugfrüchte (etwa 15000 pro Fruchtstand) produziert, die vom Spätherbst bis zum Frühjahr mit dem Wind ausgebreitet werden.

Trotz ihrer weiten Verbreitung in Deutschland, die oft in dichten Beständen erfolgt, richten Goldruten in schutzwürdigen Biotopen relativ wenig Schaden für die Pflanzen- und Tierwelt an, da meist ruderale Standorte besiedelt werden. Eine landesweite Zurückdrängung der Goldrutenbestände ist ohnehin weder realistisch noch durch ihre Schadauswirkungen gerechtfertigt. Außerdem sollte man bedenken, dass ihre Blüten im sonst blütenarmen Spätsommer zahlreichen Wildbienen, Tagfaltern und Schwebfliegen Nahrung bieten.

Jedoch muss erwähnt werden, dass gerade in Hochtälern und anderen Biotopen, welche den jetzigen sich verändernden klimatischen Verhältnissen nicht so spontan gewachsen sind, sich die Goldrute verstärkt ausbreitet, da sie sich als Assimilant auf verändernde biotische Faktoren recht gut einstellen kann. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie einheimische Arten verdrängt.

Vorkommen

Die Riesen-Goldrute ist ursprünglich in den USA und im südlichen Kanada beheimatet. Sie ist vor etwa 100 Jahren als Zierpflanze und Bienenweide nach Europa eingeführt worden, inzwischen verwildert und eingebürgert, also ein Neophyt.

Man findet sie heute bei uns vor allem in verlichteten Auenwäldern, an Ufern und Schuttplätzen. Sie liebt feuchten, stickstoffhaltigen Lehmboden. Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze und eine Klassencharakterart ausdauernder Stickstoff-Krautfluren (Artemisietea vulgaris).

Inhaltsstoffe und Verwendung

Die getrockneten, ganzen oder zerkleinerten, blühenden, oberirdischen Teile der Pflanze werden als Teedroge verwendet. Wichtige Inhaltsstoffe sind Flavonoide und Triterpensaponine. Sie wirken harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend. Dementsprechend werden Zubereitungen aus der Pflanze zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengrieß angewendet.

Quellen

Literatur

  • Sabine Güsewell, Nora Zuberbühler, Christian Clerc: Distribution and functional traits of Solidago gigantea in a Swiss lakeshore wetland, in: Botanica Helvetica, Band 115 (2005), S. 63–76 (Volltext)

Weblinks

Bilder: [1] [2]

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