Soltau-Fallingbostel

Soltau-Fallingbostel
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Soltau-Fallingbostel Deutschlandkarte, Position des Landkreises Soltau-Fallingbostel hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Bad Fallingbostel
Fläche: 1.873,5 km²
Einwohner: 141.692 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: SFA
Kreisschlüssel: 03 3 58
Kreisgliederung: 23 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Vogteistraße 19
29683 Bad Fallingbostel
Webpräsenz:
Landrat: Manfred Ostermann
Lage des Landkreises Soltau-Fallingbostel in Niedersachsen
Karte

Der Landkreis Soltau-Fallingbostel ist ein Landkreis im Naturpark Lüneburger Heide in Niedersachsen. Kreisstadt ist Bad Fallingbostel, größte Stadt ist Walsrode.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Landschaftlich wird der Landkreis durch die Lüneburger Heide und das Viehbruch geprägt.

Lage

Der Landkreis Soltau-Fallingbostel grenzt im Westen an die Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme), im Norden an die Landkreise Harburg und Lüneburg, im Osten an die Landkreise Uelzen und Celle und im Süden an die Region Hannover und an den Landkreis Nienburg/Weser.

Flüsse / Bäche

Im Kreis gibt es folgende Flüsse: Aller, Örtze, Leine, Grindau, Böhme, Bomlitz, Warnau, Fulde, Wümme, Wiedau.

Geschichte

Der Landkreis entstand am 1. August 1977 aus den alten Landkreisen Fallingbostel und Soltau. Die ersten Jahre der Kreisgeschichte waren geprägt durch die Existenz großer Truppenübungsplätze der Britischen Rheinarmee, der NATO und der Bundeswehr und den Bemühungen seitens des Landkreis, möglichst viele Flächen dem regen Ausflugs- und Wandertourismus in der Lüneburger Heide zugänglich zu machen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden zwar einige Truppenübungsplätze geräumt und sind nun öffentlich als Naturschutzgebiete zugänglich, jedoch befinden sich nach wie vor große Garnisonen in Munster und in der Kreisstadt Bad Fallingbostel.

Politik

Landrat

Bei der Landratswahl am 14. Januar 2007 wurde Manfred Ostermann (parteilos), unterstützt durch die lokale SPD, Bündnis 90/Die Grünen und eine Bürgerliste mit 52,83 % der abgegebenen Stimmen zum neuen hauptamtlichen Landrat gewählt.

Kreistag

Die Kreistagswahl 2006 brachte für den Landkreis Soltau-Fallingbostel folgendes Ergebnis (nur die im Kreistag vertretenen Parteien sind aufgeführt; jeweils in % der abgegebenen Stimmen):

Städtefusion zur Stadt Böhmetal

Bis 2011 war eine Fusion der Kreisstadt Bad Fallingbostel mit den Kommunen Bomlitz und Walsrode zur neuen Stadt Böhmetal angedacht. Eine Bürgerbefragung am 2. November 2008 ergab: Bad Fallingbostel (Ja: 21% Nein: 79%)[1], Bomlitz (Ja: 56% Nein: 44%)[2] und Walsrode (Ja: 54% Nein: 46%)[3]. Der Rat der Stadt Bad Fallingbostel hat am 10. November 2008 auf der Grundlage des Ergebnisses der Bürgerbefragung beschlossen, dass eine Fusion der Kommunen/Stadt nicht stattfindet. In Walsrode und Bomlitz haben sich die Räte für eine Fusion ausgesprochen.

Religion

Evangelische Kirche

Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Soltau-Fallingbostel evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover.

Katholische Kirche

Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Durch die hohe Zahl der Kirchenaustritte sind beide großen christlichen Kirchen Umstrukturierungsprozessen unterworfen. So wurden im Altkreis Fallingbostel mehrere, ehemals selbständige römisch-katholische Gemeinden zur neuen Großgemeinde Sankt Maria mit Sitz in Walsrode vereinigt, die auch Visselhövede im benachbarten Landkreis Rotenburg (Wümme) einschließt. Daneben bestehen Gemeinden in Soltau mit einer Filialkirche in Schneverdingen sowie in Munster.

Weitere Konfessionen

Ferner leben im Kreisgebiet Muslime, Angehörige von Freikirchen und Zeugen Jehovas.

Wirtschaft

Aus Gründen des Regionalmarketings wird der Landkreis häufig als Heidekreis bezeichnet. Der Tourismus in der Lüneburger Heide ist eine wichtige Einnahmequelle, der beispielsweise durch Tier- und Freizeitparks wie dem Heide-Park in Soltau, dem Serengeti-Park in Hodenhagen oder dem Vogelpark Walsrode gefördert wird. Die Flüsse bieten angeln, schwimmen, Kanu- oder Floßfahrten und die Heidelandschaft lädt zum Wandern oder zu Fahrrad-Touren ein. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist die hier stark vertretene Bundeswehr.

Soziale Einrichtungen

In Soltau und Walsrode befinden sich Standorte des akutversorgenden Heidekreis-Klinikums, in Bad Fallingbostel befindet sich mit dem Klinikum Fallingbostel eine Rehaklinik.

Verkehr

Durch das Kreisgebiet verlaufen die Autobahnen A 7 und A 27 (Autobahndreieck Walsrode), ferner die Bahnstrecke Uelzen–Langwedel („Amerikalinie“) sowie HamburgBuchholz in der NordheideSoltauBennemühlenHannover („Heidebahn“).

Städte und Gemeinden

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2007)[4]

Einheitsgemeinden

  1. Bad Fallingbostel, Stadt (11.660)
  2. Bispingen (6240)
  3. Bomlitz (7062)
  4. Munster, Stadt (16.728)
  5. Neuenkirchen (5690)
  1. Schneverdingen, Stadt (19.062)
  2. Soltau, Stadt (21.950)
  3. Walsrode, Stadt (24.234)
  4. Wietzendorf (4102)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Ahlden (Aller), Flecken (1542)
  2. Eickeloh (809)
  3. Grethem (660)
  4. Hademstorf (855)
  5. Hodenhagen * (3174)
  1. Böhme (933)
  2. Frankenfeld (566)
  3. Häuslingen (882)
  4. Rethem (Aller), Stadt * (2380)
  1. Buchholz (Aller) (2088)
  2. Essel (1099)
  3. Gilten (1208)
  4. Lindwedel (2600)
  5. Schwarmstedt * (5353)

gemeindefreier Bezirk

  1. Osterheide [Sitz: Oerbke] (815)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Um kulturelle Belange kümmern sich die kommunalen Kulturbeauftragten innerhalb der Städte und Gemeinden, die Kirchengemeinden, die Sparkassen, Banken, der Lüneburgische Landschaftsverband und private Kulturinitiativen.

Museen und Sammlungen

  • Dat ole Hus (Heide- und Freilichtmuseum in Wilsede)
  • Deutsches Panzermuseum in Munster (Deutsche Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts)
  • Düshorner Dorfmuseum (Leben und Arbeiten wie vor 100 Jahren)
  • Hof der Heidmark in Bad Fallingbostel (Gedenkstätte der Heidmark)
  • Klingendes Museum (Mechanische Musikinstrumente) in Schwarmstedt
  • Museum der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft in Bad Fallingbostel
  • Museum in Soltau (Heimat- und Archäologieausstellung)
  • Norddeutsches Spielzeugmuseum (Spielzeug aus vier Jahrhunderten) in Soltau
  • Off Limits (Spionage- und Waffensammlung) in Schneverdingen
  • Peetshof (Zeugen Wietzendorfs um 1900) in Wietzendorf
  • Preußische Geschichte (Pavillon im Landschaftspark Iserhatsche) in Bispingen
  • Pult- und Federkielmuseum (Schulmuseum in Insel) in Schneverdingen
  • Rischmannshof (Heide-und Freilichtmuseum) in Walsrode
  • Schäferhof Neuenkirchen (Schnuckenwirtschaft zur Pflege von Heide- und Moorflächen zwischen Neuenkirchen und Soltau) in Neuenkirchen
  • Heimathaus auf dem Schroershof (Historische Hofanlage mit zahlreichen Gebäuden) in Neuenkirchen
  • Schulmuseum Bothmer (Schulbetrieb wie zu Kaisers Zeiten) in Schwarmstedt
  • Walderlebniszentrum Ehrhorn (Wald – Heide – Mensch) in Schneverdingen

Kunst & Kultureinrichtungen

  • Kulturverein Soltau e. V.
  • Kunstschule PINX im Kunstverein Schwarmstedt e.V.
  • Stiftung und Kunstverein Springhornhof (Neuenkirchen)
  • TriBuehne e.V. (Walsrode)
  • Burghof Rethem e.V. (Rethem (Aller))
  • Forum Bomlitz e. V.
  • Kulturinitiative Soltau e. V.
  • Kulturring Fallingbostel (Bad Fallingbostel)
  • Kulturverein Schneverdingen e. V.

Kinos

  • Munster: Deutsches Haus
  • Soltau: Gloria-Kino-Center
  • Walsrode: Capitol-Theater

Fahrbücherei

Seit 1975 existiert für den Landkreis Soltau-Fallingbostel eine sogenannte „Fahrbücherei“. Ein Bücherbus – zeitweise waren es auch zwei - befährt die Orte im Landkreis, die keine eigene Bücherei haben. So wird die Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum mit entleihbarer Literatur gewährleistet.

Lüneburgischer Landschaftsverband

Der Landkreis ist Mitglied des Lüneburgischen Landschaftsverbands, der regionale kulturpolitische Aufgaben wahrnimmt.

Naturschutzgebiete

Im Landkreis Soltau-Fallingbostel gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete: Moore, "Heiden", Seen u.a. Sie stehen unter besonderem Schutz. Die 25 Naturschutzgebiete (Stand: 31. Dezember 2005) haben eine Gesamtfläche von 160,693 km². Das größte hiervon ist das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide (132,22 km² auf dem Gebiet des Landkreises Soltau-Fallingbostel), kleinstes der Söhlbruch (8 ha).

Patenschaften

Literatur

  • Gernot Erler u. Kurt Brüsehoff: 10 kunst- und kulturgeschichtliche Exkursionen im Landkreis Soltau-Fallingbostel. (Hrsg.: Landkreis Soltau-Fallingbostel), o.O. o.J. [ca. 1981], 147 S.
  • Gernot Erler, Kerstin Patzschke u. Kurt Brüsehoff (Fotos): Kunstgeschichte heute aus der Heide von gestern. Aus dem Handschuhfach Ihres Autos. Walsrode und das Fallingbosteler Land zum Zeigen - Hinfahren und Erleben. Bund der Freunde des Heidemuseums, Walsrode 1987
  • Gernot Erler, Stefanie Hahn u. Volker Fischer (Fotos): Soltau-Fallingbostel. Neue Empfindungen zu einer alten Kulturlandschaft der Lüneburger Heide. Gronemann, Walsrode 1998, 120 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 3-00-002505-7

Einzelnachweise

  1. http://badfallingbostel.hftp.mindwerk.info/Boehmetal/
  2. http://www.bomlitz.de/Index/boehmetal/buergerbefragung.html
  3. http://www.stadt-walsrode.de/media/custom/352_1344_1.HTML
  4. Einwohnerzahlen

Weblinks


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