Son and Daughter

Son and Daughter
Queen – Queen
Veröffentlichung

13. Juli 1973 (USA: 4. September 1973)

Label

EMI/Parlophone/Elektra, Hollywood Records

Format(e)

LP, Cassette; CD

Genre(s)

Rock, Hard Rock

Anzahl der Titel

10

Laufzeit

38:36

Besetzung
Produktion

John Anthony, Roy Baker und Queen

Studio(s)

Trident Studios, London (1972); De Lane Lea Studios (1971)

Chronik
  Queen Queen II
(1974)

Queen ist das erste Album der gleichnamigen englischen Band Queen.

Inhaltsverzeichnis

Besetzung

Sowie:

  • John Anthony: zusätzlicher Gesang in Modern Times Rock ’n’ Roll.

Produziert wurde das Album von John Anthony, Roy Thomas Baker und Queen. Toningenieure waren Roy Thomas Baker, Mike Stone, Ted Sharpe und David Hentschel. The Night Comes Down wurde von Louie Austin aufgenommen.

Da es die anderen Bandmitglieder für “cooler” hielten, wurde John Deacon bei den Credits als Deacon John aufgeführt.

Titel-Liste

Seite Track Songtitel Autor Länge Leadgesang
1 1 Keep Yourself Alive May 3:46 Mercury
2 Doing All Right May / Staffell 4:09 Mercury
3 Great King Rat Mercury 5:41 Mercury
4 My Fairy King Mercury 4:08 Mercury
2 5 Liar Mercury 6:26 Mercury
6 The Night Comes Down May 4:23 Mercury
7 Modern Times Rock ’n’ Roll Taylor 1:48 Taylor
8 Son and Daughter May 3:21 Mercury
9 Jesus Mercury 3:44 Mercury
10 Seven Seas of Rhye... Mercury 1:15 instrumental

Entstehungsgeschichte

Etwa drei Jahre waren Queen nur bei Live-Auftritten zu hören. So hatte die Band bereits ein Stammpublikum, bevor die Presse auf sie aufmerksam wurde. Dies verhalf dem Debüt-Album bereits zu einem Platz in den Charts. Ein Vermerk auf dem Platten-Cover[1] deutet an, dass die meisten Titel des Albums seit dem Bestehen der Band im November 1970 entstanden sind.

1971 nahmen Queen ihr erstes Demo-Band in den De-Lane-Lea-Studios auf, es wurde später als Bootleg veröffentlicht.

Am 5. Februar 1973 wurde Queen zum ersten Mal von BBC Radio 1 zu einer Session für die Sendung Sounds of the ’70s eingeladen. Die Aufnahme wurde zusammen mit den Titeln einer weiteren BBC-Session auf dem 1989 erschienenen Album Queen at the Beeb veröffentlicht.

Für das Cover-Design des Queen-Albums waren Douglas Puddifoot, Freddie Mercury und Brian May zuständig. Die Fotos für das Cover lieferte Puddifoot.

Single-Auskoppelungen

6. Juli 1973: Als Vorhut für das erste Album wurde die erste Single Keep Yourself Alive (mit Son and Daughter auf der B-Seite) veröffentlicht. Sie erreichte nicht die Charts, ebenso die US-Veröffentlichung im Oktober 1973.

Auszüge aus Kritiken in den britischen Medien:
  • Daily Mirror: „New male rock band called Queen will blow your head off with a diabolical, high-energy nerve tingler.“[2]
  • Melody Maker: „Lacks originality.“[2]
  • NME: „If these guys look half as good as they sound they could be huge.“[2]
  • Record Mirror: „A raucous, well built single.“[2]
  • Sounds: „It never really gets going.“[2]
  • DJ John Peel in seiner Kolumne in Sounds: „Some pleasing guitar and synthesizer [sic] work (...).“[2]

14. Februar 1974: Nur in den USA und in Neuseeland erschien eine stark gekürzte Fassung von Liar als Single – mit Doing All Right auf der B-Seite.

Erläuterungen zu den Songs

Keep Yourself Alive

Unter der Bezeichnung „Long Lost Re-Take“ erschien im Jahr 1991 auf der nordamerikanischen CD-Ausgabe des Albums erstmals eine bis dahin unveröffentlichte alternative Studio-Aufnahme des Songs. Nicht nur in der Länge unterscheidet sie sich von der Album-Fassung. Sie weist auch einige kleinere Veränderungen im Text auf, enthält eine neue Einleitung und an einigen Stellen andere Schlagzeug-, Gitarren- und Gesangs-Sequenzen.

Auf der ‚De Lane Lea‘-Version wird die Einleitung auf einer akustischen Gitarre gespielt.

Doing All Right

Dies ist der einzige Queen-Song mit Tim Staffell als Koautor. Doing All Right war ursprünglich von Queens Vorgängerband Smile, die aus May, Taylor und Staffell bestand, aufgenommen worden. In der im Februar 1973 aufgenommenen und später auf dem dem Album At the Beeb veröffentlichten BBC-Version singt Roger Taylor den letzten Vers.

2003 erschien auf Tim Staffells Album aMIGO eine von ihm und Brian May neu aufgenommene Duett-Version des Songs, auf der May auch an der Gitarre zu hören ist.

Teilweise – beispielsweise auf den Alben At the Beeb (beziehungsweise At the BBC) sowie aMIGO – lautet die Schreibweise des Song-Titels „Doin’ Alright“.

Great King Rat

Der eigenwillige Beat des Schlagzeugers Roger Taylor scheint den Galopp eines Pferdes zu imitieren, während May und Mercury sich mit Gitarren- und Gesangsmelodien duellieren.

My Fairy King

Im Gegensatz zu den anderen Songs entstand My Fairy King ausschließlich im Studio. Bis dahin konnte die Band bei Live-Auftritten noch kein Klavier auf die Bühne bringen. Mercury nahm hier die Gelegenheit wahr, ausgedehnte Piano-Sequenzen mit Brian Mays Gitarrensound zu kombinieren. Dieses Stück zeichnet sich auch durch seine Stimmen-Vervielfältigung (Overdubs) und ungewöhnlichen Harmonien-Fortschreitungen aus, ähnlich wie später in The March of the Black Queen und Bohemian Rhapsody. Der Song ist in seiner freien Form, ohne dem üblichen Wechsel von Vers und Refrain, der bis dahin komplexeste Song von Freddie Mercury: Musikalische Motive werden im Verlauf des Stückes immer wieder aufgegriffen und in einer Weise improvisierend verändert, wie sie für ihn typisch werden sollte. In diesem Stück sind auch Roger Taylors charakteristische, äußerst hohen Backing Vocals („screams“) zu hören.

My Fairy King ist der einzige Song des Albums, den Queen (abgesehen von kurzen Improvisationen am Klavier) nie live gespielt hatten.

Laut Brian May besteht ein Zusammenhang zwischen My Fairy King und dem Künstlernamen „Mercury“. Eine Textzeile aus dem Stück lautet: „Mother Mercury, look what they’ve done to me, I cannot run I cannot hide.“ Mercury, der bis dahin unter dem Namen ‚Freddie Bulsara‘ bekannt war, nannte sich ab dem Zeitpunkt, als er diesen Song geschrieben hatte, ‚Freddie Mercury‘.

Der Beginn des Texts von My Fairy King weist Ähnlichkeiten mit einem Werk des englischen Dichters Robert Browning auf. Die ersten vier Zeilen aus Mercurys My Fairy King sind folgende:

In the land where horses born with eagle wings
And honey-bees have lost their stings
There’s singing forever
Lion’s den with fallow deer

In Brownings 1888 veröffentlichtem Gedicht The Pied Piper of Hamelin lauten die Zeilen 246-248 folgendermaßen:

And their dogs outran our fallow deer,
And honey-bees had lost their stings,
And horses were born with eagles’ wings[3]

Liar

Die De-Lane-Lea-Fassung weist andere Gesangspartien und Gitarren-Soli auf und endet mit Motiven aus Great King Rat und Brighton Rock. Für die US-Single wurde der Titel um mehr als die Hälfte gekürzt.

The Night Comes Down

Da die Gruppe nicht mit Roy Thomas Bakers Produktion von The Night Comes Down zufrieden war, wurde die von Louie Austin in den Trident Studios aufgenommene ‚De Lane Lea‘-Demo-Version auch fürs Album übernommen. Auf der Vinyl-Ausgabe ist dieser Song teils mit dem folgenden zu einem Track zusammengefasst.

Modern Times Rock ’n’ Roll

Roger Taylor sang die Lead-Vocals des von ihm geschriebenen Songs. Kurz ist auch die Stimme („look out“) von Produzent John Anthony zu hören. Bei Live-Auftritten übernahm Mercury den Lead-Gesang.

Son and Daughter

Die ausgedehnte BBC-Version vom Dezember 1973 (veröffentlicht auf dem Album At the Beeb) beinhaltet eine frühe Version von Mays Brighton-Rock-Gitarrensolo.

Jesus

Die De-Lane-Lea-Version ist härter und weist einige zusätzliche instrumentale Zwischenstücke auf.

Seven Seas of Rhye...

Mit dieser rein instrumentalen Vorschau auf den Titel im Queen-II-Album probierte Brian May die Technik der „multi-tracked guitar parts“. Dabei werden mehrere Gitarren-Stimmen auf verschiedene Spuren aufgenommen, so dass der Eindruck eines mehrstimmigen Gitarren-Chores entsteht. Der Hinweis auf der Plattenhülle „... and nobody played synthesizer“ („... und niemand spielte Synthesizer“) sollte klarstellen, dass diese Gitarrenklänge ausschließlich Brian May mit seiner „Red Special“ erzeugte.

Mad the Swine

Ursprünglich war Freddie Mercurys Mad the Swine als Track zwischen den Songs Great King Rat und My Fairy King vorgesehen gewesen. Aufgrund von Unstimmigkeiten insbesondere zwischen Roger Taylor und Roy Thomas Baker über den Schlagzeug-Sound kam Mad the Swine letztlich nicht aufs Album. Der Titel erschien erst im Jahr 1991 sowohl als Bonus-Track der neuen US-Ausgabe des Albums als auch auf der Maxi- beziehungsweise CD-Single Headlong.

Alternative Song-Versionen

Songs Alternativ-Versionen Album-Versionen
De Lane Lea
Demo, 1971
BBC (1)
5. Feb. 1973
BBC (2)
25. Jul. 1973
BBC (3)
3. Dez. 1973
BBC (4)
3. Apr. 1974
Sonstige
Keep Yourself Alive 3:37 3:48 3:51 - - 4:04 (Long Lost Re-Take) / 3:29 (US-Single-Edit) 3:46
Doing All Right - 4:10 - - - - 4:09
Great King Rat 6:01 - - 5:56 - - 5:41
My Fairy King - 4:06 - - - - 4:08
Liar 7:45 6:28 6:39 - - 3:00 (US-Single-Edit) 6:26
The Night Comes Down (= Album-Version) - - - - - 4:23
Modern Times Rock ’n’ Roll - - - 2:00 2:38 - 1:48
Son and Daughter - - 6:11 7:08 - - 3:21
Jesus 5:00 - - - - - 3:44
Seven Seas of Rhye... - - - - - 2:46 (Queen II) 1:15

Das 1989 erschienene Album Queen at the Beeb enthält sowohl die erste als auch die dritte BBC-Radio-Session. Die ‚De Lane Lea‘-Demos sowie die weiteren BBC-Sessions wurden bisher nicht offiziell veröffentlicht und sind nur als Bootlegs erhältlich.

Kritiken in den Medien

Time Out (Großbritannien), 1973: „[...] thrusting, dynamic, forceful, not to mention heavy.“[4]

Rolling Stone (USA), 1973, von Gordon Fletcher: „There’s no doubt that this funky, energetic English quartet has all the tools they’ll need to lay claim to the Zep’s abdicated heavy-metal throne, and beyond that to become a truly influential force in the rock world. Their debut album is superb. The Zeppelin analogy is not meant to imply that Queen’s music is anywhere near as blues-based as the content of Led Zep I & II. No, their songs are more in the Who vein, straight-ahead rock with slashing, hard-driving arrangements that rate with the finest moments of Who’s Next and Quadrophenia. Yet there’s a certain level of intelligence with which the show is presented, a structured sanity that coexists alongside the maniacal fury that gives me the impression that the band must have had a lot of Yessongs on their turntables [...]. [...] And where you’d normally expect to find holes in a three-piece band’s sound you’ll instead find May making excellent use of his instrument’s electrical attributes. A master of fuzz, wah and sustain, his solos are persistent, hard-hitting and to the point. Vocalist Freddie Mercury has a strong, steady voice that never lacks for power and authority. [...] Let’s just say that the product of drummer Roger Meddows Taylor and bassist Deacon John is explosive, a colossal sonic volcano whose eruption maketh the earth tremble. [...] They’re the first of a whole new wave of English rockers, and you’d best learn to love ’em now ’cause they’re here to stay. Regal bearings aside, Queen is a monster.“[5]

The Herald (USA), 1973: „Queen’s album ‚Queen‘ (Elektra records) is an above average debut. [...] The sound is loud, with thunderous drums and droning guitars. There is some distortion of vocals and shifting of sound from speaker to speaker. The vocals are usually fine with some Beatlesque harmonies at times. Good listening is guaranteed [...].“[6]

Winnipeg Free Press (Kanada), 1974: „Queen is England’s latest candidate for superstardom, and don’t be surprised if these guys do make it in a big way. Sure, the material is so derivitive it hurts (listen to guitarist Brian May cop riffs from Jimmy Page, Black Sabbath’s Tony lomi [sic], Jimi Hendrix and Mick Box and you’ll see what I mean), but the group manages to inject such a fresh, energetic touch to most of it that I don’t mind a bit. Modern Times Rock ’n’ Roll is a direct cop from Led Zeppelin’s Communication Break-down, right down to vocalist Freddie Mercury’s ability to ape Robert Plant. With its first album, Queen has produced a driving, high energy set which in time may be looked upon with the same reverence Led Zep 1 now receives.“[7]

Chartplatzierungen

Das Album Queen erreichte in den Charts folgende Platzierungen:

  • #24 - Großbritannien (18 Wochen in Charts;[8] Gold[9]).
  • #52 - Japan.[10]
  • #83 - USA (9 Wochen in Charts; Gold).[8]

Die Singles (Keep Yourself Alive und Liar) gelangten nicht in die offiziellen Charts. Die 1975 in den USA erneut veröffentlichte Single Keep Yourself Alive kam in den „Cash Box“-Charts auf Rang 89.[11]

US-Wiederveröffentlichung

In den USA brachte Hollywood Records im Juni 1991 das Album neu als CD heraus. Diese Ausgabe wurde von Eddy Schreyer digital remastert und beinhaltet zusätzlich folgende bis dahin unveröffentlichte Tracks:

Siehe auch

Artikel, die lediglich in der englischen Wikipedia vorhanden sind:
Roy Thomas Baker (en) · Cash Box (en) · Record Mirror (en) · Mike Stone (en) · Time Out (en) · Trident Studios (en) · Winnipeg Free Press (en)

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. „Representing at last something of what Queen music has been over the last three years, …“ (Dieses Album repräsentiert letztlich etwas von dem, was die Musik von Queen die letzten drei Jahre ausmachte.)
  2. a b c d e f Zit. n. Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992, S. 63. ISBN 0-283-06052-2
  3. Robert Browning: The Pied Piper of Hamelin. London: Frederick Warne and Co., 1888 (wiedergegeben auf der Website der Indiana University). Siehe auch The Pied Piper of Hamelin by Robert Browning in Project Gutenberg.
  4. Zit. n. Gunn/Jenkins 1992, S. 64.
  5. Gordon Fletcher: Queen. In: Rolling Stone, Nr. 149, 6. Dezember 1973.
  6. The Herald (Chicago), 7. Dezember 1973. (Siehe Queen Archives)
  7. Winnipeg Free Press, 5. Januar 1974. (Siehe Queen Archives)
  8. a b Queenonline.com: Queen.
  9. British Phonographic Industry: BPI Certified Awards.
  10. Andrew Young: Queen International Album Chart Positions.
  11. Cash Box Top 100 Singles. Week ending August 30, 1975 (auf der Website von Randy Price).

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