Sonnensteine

Sonnensteine
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Harpstedt
Harpstedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Harpstedt hervorgehoben
52.98.583333333333335Koordinaten: 52° 54′ N, 8° 35′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Oldenburg
Samtgemeinde: Harpstedt
Höhe: 35 m ü. NN
Fläche: 23,45 km²
Einwohner: 4490 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km²
Postleitzahl: 27243
Vorwahl: 04244
Kfz-Kennzeichen: OL
Gemeindeschlüssel: 03 4 58 008
Adresse der Verbandsverwaltung: Amtsfreiheit 1
27243 Harpstedt
Webpräsenz:
Bürgermeister: Henning Willms

Der Flecken Harpstedt ist eine Gemeinde im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen im Oldenburger Land, südlich von Delmenhorst und östlich von Wildeshausen gelegen. Er gehört zur Samtgemeinde Harpstedt, deren Verwaltungssitz er ist.

Im Norden liegt der Ortsteil Klein Amerika.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1396 verlieh Graf Otto von Hoya und Bruchhausen Harpstedt das Weichbildrecht und unterstellte den Ort dabei dem Bremer Stadtrecht.

Harpstedt gehörte bis 1977 zum Landkreis Grafschaft Hoya (Regierungsbezirk Hannover), danach zum Landkreis Oldenburg im gleichnamigen Verwaltungsbezirk, der 1978 im seinerseits am 31. Dezember 2004 aufgelösten Regierungsbezirk Weser-Ems aufging.

Politik

Der Flecken Harpstedt ist das politische und geographische Zentrum der Samtgemeinde Harpstedt, zu der noch die Gemeinden Beckeln, Colnrade, Dünsen, Groß Ippener, Kirchseelte, Prinzhöfte und Winkelsett gehören. Derzeitiger Bürgermeister der Samtgemeinde ist Uwe Cordes und des Fleckens Harpstedt Werner Richter.

Partnerstädte

Kirche

  • Evangelisch-Lutherische Christuskirche Harpstedt
  • Katholische Kirche Harpstedt
  • Neuapostolische Kirche Gemeinde Harpstedt

Geografie

Harpstedt liegt als staatlich anerkannter Erholungsort im Zentrum des Naturparkes Wildeshauser Geest.

Sehenswürdigkeiten

  • Der Amtshof wurde als schlichter Fachwerkbau 1741-44 auf den Fundamenten des abgebrochenen Wasserschlosses der Grafen von Delmenhorst errichtet. Er ist vom ehemaligen Burggraben umgeben und dient heute nach umfangreicher Restaurierung als Sitz der Samtgemeindeverwaltung.
  • Mittelalterliche Wallanlage (Turmhügel)
  • Die barocke Christuskirche am Marktplatz wurde 1753 geweiht.
  • Historische Kleinbahn "Jan Harpstedt" des Vereins Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn Freunde e.V. (DHEF)
  • Sonnensteine in Harpstedt und Beckstedt, ein vorgeschichtliches Denkmal. Diese Findlinge zeigen auf der flachen Vorderseite um einen Punkt 12 (Harpstedt) oder 11 (Beckstedt) konzentrische Ringe. Sie werden für vorgeschichtliche Zeichen der Sonnenverehrung gehalten. Bereits vier Jahrtausende v. Chr. war das Gebiet der heutigen Samtgemeinde besiedelt. Davon legen die beiden Großsteingräber in Reckum, zahlreiche Hügelgräber und Bodenfunde Zeugnis ab.
  • Reckumer Steine (Großsteingrab in Reckum)
  • Prähistorische Hügelgräber und Findlinge
  • Großes zusammenhängendes Waldgebiet in der Umgebung
  • Das Harpstedter Rosenfreibad

Windmühle

Der Ackerbürger und Lohgerber Johann Conrad Menke baute 1871 diesen schönen dreistöckigen Galerieholländer. Die Mühle war anfangs eine Lohmühle kombiniert mit einer Sägerei. Später wurde die Anlage um eine Dreschmaschine erweitert. Zahlreiche Verbesserungen haben dazu beigetragen, dass die Mühle noch lange in Betrieb war. So wurde der Steert 1928 durch eine Windrose ersetzt und die Flügel erneuert. Die - hölzernen - Flügel wurden 1961 ein weiteres Mal ersetzt - diesmal mit Flügeln aus Eisen.

Die Mühle ist restaurierungsbedürftig und kann nicht besichtigt werden.

Historisches Scheunenviertel

Scheunenviertel

Der Koems ist ein historischer Schneunenkomplex, der um 1850 außerhalb des Ortes angelegt wurde. Von den ursprünglich 17 Scheunen stehen heute noch neun.

Herkunft des Wortes "Koems"

Koems ist ein alter niederdeutsche Name für eine Stallung für Schafe, Erntevorräte oder landwirtschaftliche Geräte. Man nannte sie auch Schünens, Scheuern, Koven oder Koben (Mehrzahl: Koeben, Koebens, Koems).

Zur Entstehung des Harpstedter "Koems"

Der große Brand von 1739 hatte fast alle Gebäude in Harpstedt vernichtet. Die Planung der Obrigkeit ließ den Ackerbürgern nur wenig Platz. So wurden um 1850 hier auf gemeindeeigenen Grund die Scheunen etwas abseits vom Ortskern gelegen errichtet. Mit dem Rückgang der Schafshaltung verfielen die Scheunen dann leider wieder. Um den völligen Verfall aufzuhalten, gründete sich 1983 die Fördergemeinschaft Koems e.V. Seitdem wurde bis heute in tausenden freiwilligen Arbeitsstunden das Koemsgelände wieder aufgebaut.

Jüdischer Friedhof

Der Jüdische Friedhof in Harpstedt ist ein Kulturdenkmal. Er ist ein gut erhaltener jüdischer Friedhof im Landkreis Oldenburg. Auf dem Friedhof an der Straße „Zum Judenfriedhof“ befinden sich 7 Grabsteine aus den Jahren 1910 bis 1937 für jüdische Verstorbene.

Wirtschaft und Infrastruktur

Anschluss an die durch die Samtgemeinde führende A1 besteht über die Anschlussstellen Wildeshausen und Groß Ippener in die Richtungen Osnabrück-Dortmund und Bremen-Hamburg.

Literatur

  • Dirk Heile: Chronik der Samtgemeinde Harpstedt. Band II. Von 1667 bis 1950. Wildeshausen 1996, 736 S.
  • Jürgen Ellwanger: Schwierige Zeiten. Harpstedt zwischen Kriegsende und Währungsreform. (Hrsg.: Gemeinde Harpstedt), Harpstedt 2002, 240 S.
  • Heinz-Hermann Böttcher: Der Jüdische Friedhof in Harpstedt - Dokumentation. (Typoskriptdruck im Eigenverlag), Syke 2003, 89 S.
  • Werner Meiners: Harpstedt. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 801-806 (mit 2 Abb.)
  • Jürgen Ellwanger: 12 Jahre. Harpstedt im Nationalsozialismus. (Hrsg.: Gemeinde Harpstedt), Harpstedt 2006, 224 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 3-00-020063-0

Weblinks


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