- Sophie Charlotte Schröder
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Sophie Charlotte Schröder, geb. Bier(r)eichel, auch Sophie Charlotte Ackermann, (* 10. Mai 1714 in Berlin; † 14. Oktober 1792 in Hamburg) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Sophie Charlotte Schröder wurde als Tochter eines Goldtstickers in Berlin geboren. Im Jahr 1734 heiratete sie den Organisten Johann Dietrich Schröder. Die Ehe verlief nicht harmonisch, sodass sich Sophie Charlotte Schröder bereits 1738 von ihrem Mann trennte, ohne sich jedoch scheiden zu lassen. Sie ging zum Theater und war seit 1740 Mitglied der Schönemannschen Truppe in Lüneburg, wo sie sich schon bald zu einer außerordentlichen Schauspielerin entwickelte. Der Truppe gehörte ab 1740 auch ihr zweiter Ehemann Konrad Ernst Ackermann an. Beide verließen die Schönemannsche Truppe 1742 im Streit. Im selben Jahr wurde Sophie Charlotte Schröder die Leiterin einer eigenen Schauspieltruppe, der auch Konrad Ernst Ackermann angehörte. Die Truppe löste sich bereits 1744 wegen Erfolglosigkeit auf, private Veränderungen im Leben Sophie Charlotte Schröders unterstützten die Entscheidung. Im Jahr 1744 wurde ihr Sohn Friedrich Ludwig Schröder geboren, der später ebenfalls Schauspieler wurde, und ihr Ehemann verstarb.
Die folgenden Jahre versuchte sie, ihre Kleinfamilie durch Stickereien zu ernähren, kehrte jedoch 1746 auf die Bühne zurück. Es folgten längere Reisen mit der Hilverdingschen Truppe, sie hielt sich in Danzig (1746), Königsberg (1747), Petersburg und Moskau (1748) auf. In Moskau heiratete sie 1749 Konrad Ernst Ackermann, der 1751 in Königsberg die Ackermannsche Truppe gründete. Ihr gehörte ab 1763 auch der Schauspieler Konrad Ekhof an. Sophie Charlotte Schröder wirkte ebenso in dieser Truppe mit, wie ihre beiden Töchter aus zweiter Ehe Dorothea (* 1752) und Charlotte (* 1757), die bereits im Kleinkindalter mit der Truppe auf der Bühne standen.
In Folge des Siebenjährigen Krieges verließ die Schauspieltruppe Ostpreußen. Es folgten zahlreiche Gastspiele in Deutschland. In Berlin traf die Truppe 1755 auf Gotthold Ephraim Lessing und präsentierte dessen Stück Miss Sara Sampson erstmalig auf der Bühne. Sophie Charlotte Schröder spielte in der Uraufführung die Lady Marwood. Es folgten Wanderjahre nach Warschau, Leipzig, Zürich und Straßburg, bevor sich die Ackermannsche Truppe schließlich 1764 in Hamburg niederließ. Hier galt Sophie Charlotte Schröder als erste Schauspielerin, selbst verglich sie sich gerne mit der Neuberin. Konrad Ernst Ackermann starb 1771, Sophie Charlotte Schröder trat nach seinem Tod nur noch selten auf. Im Jahr 1772 beendete sie ihre Bühnenlaufbahn und gab schließlich 1780 auch die Leitung der Ackermannschen Truppe ab. Die letzten Jahre ihres Lebens widmete sie sich der Ausbildung junger Schauspielerinnen.
Literatur
- Förster: Ackermann, Sophie Charlotte. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 38.
- Hans Heinrich Borcherdt: Ackermann, Sophie Charlotte. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 35 f.
Personendaten NAME Schröder, Sophie Charlotte ALTERNATIVNAMEN Ackermann, Sophie Charlotte KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin GEBURTSDATUM 10. Mai 1714 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 14. Oktober 1792 STERBEORT Hamburg
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