Sopocko

Sopocko

Michał Sopoćko (* 1. November 1888 in Nowosady, Litauen; † 15. Februar 1975 in Białystok, Polen) war der Beichtvater und geistlicher Begleiter der heiligen Faustyna Kowalska.

Leben

1910 begann Michał Sopoćko das vierjährige Theologiestudium im Seminar in Vilnius. Am 15. Juni 1914 empfing er die Priesterweihe. Im Anschluss war er als Kaplan in der Pfarrei Taboryszki in Vilnius tätig. 1918 bekam Sopoćko von der Kirchenbehörde in Vilnius die Erlaubnis zur Ausreise nach Warschau zum Theologischen Studium an der Warschauer Universität. Krankheit und die politische Situation in Polen verhinderten das Studium zunächst. Priester Sopoćko meldete sich daraufhin freiwillig als Feldgeistlicher. 1919 konnte er sein Studium der Moraltheologie in Warschau beginnen. Während der Amtszeit als Feldgeistlicher und als Student der Moraltheologie nahm er zusätzlich das Studium in der Pädagogischen Hochschule auf. Am 1. März 1926 promovierte er in Moraltheologie.

In den Jahren 1927-1928, inzwischen Leiter der militärischen Seelsorge, wurde er Geistlicher Vater im Seminar und Leiter der Kathedrale für Pastorale Theologie an der Universität in Vilnius.

Die wissenschaftlichen Forschungen von Sopoćko waren hauptsächlich mit der Habilitationsarbeit verbunden und betrafen die Probleme der Erziehung. Um den Lehrstoff für seine Arbeit zu sammeln, reiste er im Sommer 1930 zu Bibliotheken in westliche Länder Europas aus. Diese Reise war fruchtbar für ihn sowohl in wissenschaftlicher als auch religiöser Hinsicht. Außer der Habilitationsarbeit schrieb er wissenschaftliche Artikel. Im Bereich der pastoralen Theologie verfasste er Artikel zur kirchlichen Enzyklopädie, hielt Vorträge und beschäftigte sich mit wissenschaftlicher Publizistik. Immer mehr in wissenschaftliche Arbeit engagiert, bat er den Feldbischof und Erzbischof um die Entlassung aus dem Dienst als Feldgeistlicher und aus der Funktion als Geistlicher Vater. Am 15. Mai 1934 habilitierte er.

Nach der Habilitation wurde er vom Ministerium für Religiöses Glaubensbekenntnis und Öffentliche Aufklärung zum Dozenten der Warschauer Universität ernannt, ebenso erhielt er den gleichen Titel für die Kathedrale der Pastoralen Theologie der Stefan-Batory-Universität in Vilnius.

Seit 1932 war Sopoćko einer der Beichtväter bei den Ordensschwestern der Kongragation der Muttergottes der Barmherzigkeit in Vilnius. 1933 begegnete er dort Schwester Maria Faustyna Kowalska und wurde ihr geistlicher Begleiter. Auch nachdem Schwester Maria Faustyna Kowalska im Jahre 1936 Vilnius verliess, blieb er mit ihr in Kontakt. Diese Begegnung wurde wesentlich für sein weiteres Leben und seine zukünftige Mission. Er entwickelte eine Theologie der Barmherzigkeit Gottes, die er in wissenschaftlichen Veröffentlichungen darlegte.

1942 wurde Sopoćko von der Gestapo gesucht und musste aus Vilnius fliehen. 1944 konnte er zurückkehren. 1947 drohte ihm die Deportation nach Sibirien. Im Juli 1947 wurde Sopoćko von Erzbischof Jalbrzychowski eingeladen, in Bialystok neue Aufgaben zu übernehmen. Sopoćko reiste Ende August 1947 nach Bialystok.

Am Geistlichen Seminar hielt er Vorträge in Katechese, Pädagogik, Psychologie und Philosophiegeschichte, war Beichtvater der Studenten und leitete Exerzitien. Er verfasste die Ordensregeln für die neu gegründete Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Barmherzigen Jesus. Nach einem Autounfall im Februar 1962 in Zakopane musste er sich pensionieren lassen.

1965 begann durch den Krakauer Erzbischof Karol Wojtyla der Informationsprozess von Schwester Maria Faustyna Kowalska. Auch Sopoćko war in dem Prozess engagiert und wurde zum Wegbereiter der Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit. Auf seinen Rat hin hatte Schwester Faustyna die Erscheinungen und mystischen Erfahrungen in ihrem „Tagebuch“ aufgezeichnet. Ihm ist es zu verdanken, dass das Bild vom Barmherzigen Jesus mit der Aufschrift „Jesus, ich vertraue auf Dich“ gemalt und verbreitet wurde.

Als Zeichen der Anerkennung für seine vielfältigen Verdienste für die Kirche und die Erzdiözese Bialystok wurde Sopoćko 1972 zum allgemeinen kanonischen Domkapitular ernannt.

Michał Sopoćko starb in seinem Zimmer in der Poleskastraße am 15. Februar 1975, am Samstagabend, dem Tag der Erinnerung des Heiligen Faustyn, Patron von Schwester Faustyna Kowalska. Seine sterblichen Überreste befinden sich im Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Bialystok.

Pater Sopoćko wurde am 28. September 2008 in Bialystok seliggesprochen. [1]

Einzelnachweise

  1. Bericht über die Seligsprechung von Michał Sopoćko.

Weblinks


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