- Sorghum
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Sorghumhirsen Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Unterfamilie: Panicoideae Gattung: Sorghumhirsen Wissenschaftlicher Name Sorghum Moench Sektionen - Sektion Chaetosorghum
- Sektion Heterosorghum
- Sektion Parasorghum
- Sektion Sorghum
- Sektion Stiposorghum
Die Sorghumhirsen (Sorghum;ˈzɔrgʊm) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die in dieses Taxon gehörende Mohrenhirse (Sorghum bicolor) ist das wichtigste Brotgetreide in Afrika und wird auch in Südeuropa, Zentralamerika und Südasien angepflanzt. Es wird vornehmlich für die Produktion von Mehl und als Futter für Vieh verwendet und ist das Getreide, das die fünftgrößte Anbaufläche weltweit aufweist. Es stammt ursprünglich aus Ostafrika und ist an heißes und trockenes Klima angepasst. Eine weitere bekannte Art ist die Energiepflanze Sudangras (S. sudanense).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Sorghumhirsen ähneln im Pflanzenaufbau dem Mais. Sie erreichen Wuchshöhen von bis zu 5 m und haben mit Mark gefüllte Halme, die an den Knoten Seitentriebe bilden können. Die Rispen sind 10 bis 60 cm lang und tragen Ästchen mit je zwei Ährchen, das obere bildet eine zwittrige, das untere zwei männliche Blüten. Die unbespelzten Körner sind 4 bis 5 mm dick, rund und von weißem, gelblichem bis rotem Farbton.
Arten
In der Gattung Sorghum gibt es etwa 30 Arten:
- Sorghum almum
- Sorghum × almum (= S. bicolor × S. halepense)
- Sorghum amplum
- Sorghum angustum
- Sorghum arundinaceum (Syn.: Sorghum virgatum (Hack.) Stapf)
- Sorghum bicolor, siehe Bild rechts
- Sorghum brachypodum
- Sorghum bulbosum
- Sorghum burmahicum
- Sorghum × drummondii (= S. bicolor × S. arundinaceum)
- Sorghum ecarinatum
- Sorghum exstans
- Sorghum grande
- Sorghum halepense (Wilde Mohrenhirse) (Syn.: Andropogon controversus Steud., Andropogon halepensis (L.) Brot., Andropogon halepensis var. anatherus Piper, Andropogon miliaceus Roxb., Andropogon miliformis Schult., Holcus exiguus Forssk., Holcus halepensis L., Holcus halepensis var. miliformis (Schult.) Hitchc., Holcus sorghum var. exiguus (Forssk.) Hitchc., Sorghum controversum (Steud.) Snowden, Sorghum miliaceum (Roxb.) Snowden, Sorghum miliaceum var. parvispicula Snowden)
- Sorghum interjectum
- Sorghum intrans
- Sorghum laxiflorum
- Sorghum leiocladum
- Sorghum macrospermum
- Sorghum matarankense
- Sorghum nitidum
- Sorghum plumosum
- Sorghum propinquum
- Sorghum purpureosericeum
- Sorghum stipoideum
- Sorghum sudanese (Sudangras)
- Sorghum timorense
- Sorghum trichocladum
- Sorghum versicolor
Anbau und Verwendung
Das genetische Herkunftszentrum des kultivierten Sorghum bicolor liegt im heutigen Äthiopien. Sorghum wurde im Südsaharischen Afrika domestiziert. Ab ca. 2000 v. Chr. lässt sich Sorghum auch in Zentralindien nachweisen, zusammen mit anderen afrikanischen Kulturpflanzen wie Lablab (Lablab purpureus) und der Augenbohne (Vigna unguiculata). In Ägypten wurde es erst in der frühislamischen Zeit zu einer wichtigen Nutzpflanze.
Weltweit wurden 2007/08 rund 66 Mio. t Sorghum angebaut, davon fast 31 Mio. t als Futtermittel. Der EU-Import wird auf 3,5 Mio. t geschätzt, die weltweit größten Exporteure sind die USA und Argentinien.[1]
Die heutigen Erträge liegen meist um 10 dt/ha, in den USA werden durch Hybridzüchtung dagegen 42 dt/ha, bei idealer Bewässerung und Düngung bis zu 100 dt/ha erreicht. Daher ist der Hauptproduzent von Sorghum auch die USA mit 63,5 Millionen Tonnen (1998), obwohl die Anbauflächen in Afrika und Asien um einiges ausgedehnter sind.
Nahrungs- und Futtermittel
Sorghum bicolor eignet sich kaum zum Backen, dafür aber für Brei, Grütze oder Fladen. Auch zur Bierherstellung wird es genutzt, zum Beispiel für das traditionell hergestellte Dolo in Westafrika, Pombe in Ostafrika und Merisa im Sudan. Für die industrielle Bierproduktion ist Sorghum von Bedeutung, da es für die Herstellung von glutenfreiem Bier für Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) geeignet ist. Sorghum kann ähnlich dem Mais gut als ganze Pflanze als Futter verwendet werden, muss aber entweder frisch verfüttert[2] oder zur Senkung des Dhurrin-Gehaltes siliert oder getrocknet werden.
Nachwachsender Rohstoff
Neuere Untersuchungen zeigen den Wert von Sorghum sudanense und anderen Arten als Energiepflanze zur Strom- oder Gaserzeugung aus Biomasse.[3] So berichtete die Fachzeitschrift Nature im Juni 2007, dass die Volksrepublik China bis 2020 15 Prozent ihres Treibstoffbedarfs aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen und daher in wachsendem Maße vor allem Sorghum (statt Mais) anbauen wolle. [4]
Quellen
- ↑ Andrea Meyer: Hirse - ein neues Futtermittel. In: Land & Forst 15/2008, S. 59.
- ↑ René T. J. Chappers, Roman Footprints at Berenike. Los Angeles 2006
- ↑ Pfanzenbauliche Aspekte der NaWaRo-Beschaffung und der Verwertung der Gärsubstrate. Laurenz, L., 2005. www.landwirtschaftskammer.de (pdf)
- ↑ China looks for alternative biofuel options. In: Nature, Band 447, 21. Juni 2007, S. 897
Weblinks
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