Sorma

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Agnes Sorma

Agnes Sorma (* 17. Mai 1862 in Breslau, Schlesien; † 10. Februar 1927 in Crownsend, Arizona; eigentlich: Agnes Maria Caroline Zaremba, auch: Pallatschek, verheiratete Minotto) war eine deutsche Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Agnes Maria Caroline Zaremba wurde als Agnes Sorma weltberühmt. Durch die zweite Ehe ihrer Mutter nahm Agnes, als älteste ihrer drei Schwestern, den Namen Pallatschek an. Mit 13 Jahren stand Agnes zusammen mit einer ihrer Schwestern erstmalig in einem amüsanten Wiener Volksstück im Breslauer Lobe-Theater auf der Bühne. Als jugendliche Schauspielerin folgten Auftritte in den Provinzstädten Liegnitz, Görlitz, Posen, Weimar und Meiningen. Im Jahre 1884 kam sie schließlich an das neu gegründete Deutsche Theater Berlin und wirkte als beliebte Charakterdarstellerin vorzüglich in Dramen von Gerhart Hauptmann, Henrik Ibsen und Heinrich von Kleist. Ihr berühmter Bühnenpartner war Josef Kainz, ihr Mentor Max Reinhardt und einer ihrer jugendlichen Verehrer der Student Thomas Mann.

1890 heiratete sie den italienischen Grafen Minotto. Nach der Geburt ihres Sohnes widmete sich Agnes in erster Linie ihrem Kind. Aber schon nach kurzer Zeit stand sie wieder auf den Berliner Bühnen - im Deutschen Theater, im Neuen Theater und im Lessing-Theater. Gastspiele in vielen Städten Europas mehrten ihren Ruhm. Während des Weltkrieges war sie erst als Krankenschwester tätig, dann als Hauptdarstellerin in einem Fronttheater. Nach dem Tode ihrer Mutter und ihres Ehemannes im Jahre 1919 verließ sie Berlin, um bei ihrem Sohn auf einer Farm in Arizona (USA) zu leben. 1923 besuchte sie Berlin zum letzten Mal. Im Februar 1927 starb sie in ihrem Hause zu Crownends plötzlich an einem Herzschlag. Im September dieses Jahres wurde ihr Leichnam nach Berlin überführt und auf der Grabstätte der Familie Minotto auf dem Friedhof Wannsee, Lindenstraße feierlich beigesetzt.

Meinungen

  • Gerhart Hauptmann: „Diese liebe und große Künstlerin war sozussagen eine Königin der Anmut. Ob man sie in Gesellschaft sah oder auf der Bühne, man empfand sofort, die Grazien hatten sie in der Wiege geküsst.“
  • Thomas Mann: „Da stand die Menge, eines Triebes voll: Zu feiern dich in brausendem Gedränge. Lorbeer und Blumen hob man dir empor - Du aber breitetest die Arme aus und riefst, obgleich das Tosen es verschlang: ‚Auf Wiedersehen‘!“
  • Else Lehmann (Schauspielerin 1866-1944): „Agnes Sorma war schlechtweg entzückend. Eine bessere Naive habe ich nie gesehen. Welch einen Charme, welch eine Grazie hatte diese Frau, welch ein Zauber ging von ihr aus! Sie war wirklich eine Herzensdiebin.“
  • „Ihre künstlerische Entwicklung, die sich vor den Augen des hauptstädtischen Publikums vollzog, bewegte sich in aufsteigender Linie. Sie begann mit den Rollen der Hedwig Raabe, als muntere Liebhaberin, gefällig, aber nicht bedeutend, bestechend aber durch ihr zierliches Wesen, ihr bewegliches Mienenspiel, ihre glänzenden Augen. Sie entwickelte sich von Jahr zu Jahr kräftiger und selbständiger. Ihre Haltung, ihre Spielweise und Auffassung sind modern realistisch ohne jede Spur eines großen Stils. Mit viel Geschick weiß sie sich hervorragenden Mustern anzuschmiegen und dem Bilde doch zugleich eigene Züge hinzuzufügen. Sie ist temperamentvoll und wandlungsfähig und weiß die Affektszenen der neueren Dramatik oft in zündender Weise zur Geltung zu bringen.“ (Liebhaberinnen der deutschen Bühne, in: Die Gartenlaube, Sammelband 1894, S. 67)

Literatur

  • Julius Bab (Hrsg.): Agnes Sorma: Ein Gedenkbuch; Zeugnisse ihres Lebens und ihrer Kunst. N. Kampmann, Heidelberg 1927
  • Karla Krause: Die Schauspielerin Agnes Sorma: Versuch zur Analyse und Wertung ihrer Darstellungskunst. Berlin , F. U., Phil. F., Diss. v. 7. Mai 1969

Weblinks


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