Souleymane Cisse

Souleymane Cissé (* 21. April 1940 in Bamako, Mali) ist ein afrikanischer Filmemacher.

Biographie

In einer Familie von Moslems aufgewachsen, begeisterte sich Cissé schon in seiner Kindheit für das Kino. Vom Alter von 7 Jahren an ging er regelmäßig ins Kino, um sich alle möglichen Filme anzusehen.

Souleymane Cissé besuchte das Gymnasium in Dakar und kehrte 1960 nach Mali zurück als sein Land unabhängig wurde.

Er sah einen Dokumentarfilm über die Verhaftung Lumumbas. Dies löste seinen Entschluss, Filmemacher zu werden, aus. Er erhielt ein Stipendium, das es ihm erlaubte, sich in Moskau zunächst zum Filmvorführer, dann zum Filmemacher ausbilden zu lassen. 1970 wurde er nach seiner Rückkehr in den Mali vom Informationsministerium als Kameramann angestellt. Er drehte Dokumentarfilme und Kurzfilme.

1972 dreht er seinen ersten Film mittlerer Länge «Cinq jours d’une vie» ("Fünf Tage in einem Leben"). Er erzählt die Geschichte eines Jungen, der die Koranschule aufgibt und durch die Strassen streift, von kleinen Diebstählen lebend. «Cinq jours d'une vie» wurde auf dem Festival von Karthago ausgezeichnet. 1974 dreht er seinen ersten Langfilm in Bambara «Den muso» ("Das Mädchen"), indem er die Geschichte eines stummen Mädchens erzählt, das von einem Arbeitslosen vergewaltigt wird. Dieser Film wurde vom Kulturministerium des Mali verboten. Cissé wurde verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, weil er französische Hilfe für den Film akzeptiert hatte.

1978 dreht er «Baara» ("Arbeit"), der 1979 den Preis des FESPACO (Festival Panafricain du Cinéma et de la Télévision de Ouagadougou) in Ouagadougou erhielt. 1982 dreht er «Finyé» ("Der Wind"). Zum zweitenmal erhielt er den Preis des FESPACO. Der Film stellt die Revolte der Jugend des Mali gegen den Machthabern dar.

Zwischen 1984 und 1987, drehte er «Yeelen» ("Das Licht"), einen visionären Film über den schwierigen Weg des Erwachsenwerdens. 1987 erhielt er dafür den Preis der Jury auf dem Festival von Cannes. Cissé hat eingeräumt, dass er sich mit den vorgehenden Filmen politisch so sehr exponiert hatte, dass er in seiner Heimat keinen weiteren offen politischen Film hätte machen können.

1995 dreht er «Waati» (Le temps).

Souleymane Cissé ist Präsident der Union des créateurs et entrepreneurs du cinéma et de l'audiovisuel de l'Afrique de l'ouest (UCECAO).

Filmographie

• L’homme et ses idoles (Kurzfilm, 1975)
• L’aspirant (Kurzfilm, 1968)
• Source d’inspiration (Kurzfilm, 1968)
• Dégal à Dialloubé (1970)
• Fête du Sanké (1971)
• Cinq jours d’une vie (1972)
• Den muso (1975)
• Baara (1978)
• Chanteurs traditionnels des Iles Seychelles (1978)
• Finye (1982)
• Yeelen (1987)
• Waati (1995)

Zitat

• “Ma façon de vivre, c’est de croire en l’avenir ; si j’étais fataliste, je ne serais pas cinéaste. Rien ne me poussait à faire du cinéma. C’est moi qui l’ai choisi. Je voulais voir les choses et les faire voir. Quand on a cette curiosité, on ne peut pas être fataliste”.

"Meine Art zu leben, ist es an die Zukunft zu glauben; wenn ich Fatalist wäre, wäre ich nicht Filmemacher. Nichts trieb mich dazu Kino zu machen. Ich habe es so entschieden. Ich wollte die Dinge sehen und sie andere sehen lassen. Wenn man diese Art von Neugier hat, kann man nicht Fatalist sein."

Weblinks

• Souleymane Cissé in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Personendaten
NAME	Cissé, Souleymane
KURZBESCHREIBUNG	afrikanischer Filmemacher
GEBURTSDATUM	21. April 1940
GEBURTSORT	Bamako, Mali