- South Western Township
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Soweto Staat: Südafrika Provinz: Gauteng Distrikt: City of Johannesburg Gemeinde: – Besonderheiten: Township Gründung: 1963 Einwohner: 896.995
(2001)Blick vom Hector-Pieterson-Museum in Orlando -26.26607222222227.865911111111Koordinaten: 26° 16′ S, 27° 52′ O
Soweto (offizieller Name; kurz für South Western Townships, deutsch etwa: „Südwestliche Wohngebiete“) war ein 1963 gegründeter Zusammenschluss zahlreicher Townships im Südwesten der südafrikanischen Industriemetropole Johannesburg. Von 1983 bis 2002 war Soweto eine eigenständige Stadt. Seit 2002 gehört Soweto zu Johannesburg; der Name Soweto wird seither nicht mehr offiziell verwendet.
Soweto gilt seit dem Aufstand in Soweto 1976 als Symbol der Apartheidsära.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der geographische Mittelpunkt Sowetos ist rund zwölf Kilometer vom Stadtzentrum Johannesburgs entfernt. Die Einwohnerzahl betrug 2001 nach offiziellen Angaben 896.995 (Volkszählung 2001)[1]. Inoffizielle Schätzungen gehen jedoch von einer heutigen Einwohnerzahl von 3,5 Millionen Menschen auf 130 km² Fläche aus. Damit ist es faktisch die bevölkerungsreichste Stadt des Südlichen Afrikas.
Stadtgliederung
Soweto besteht aus rund 30 Townships. In alphabetischer Reihenfolge sind dies: Bram Fisherville, Chiawelo, Diepkloof, Dobsonville, Dlamini (auch: Dhlamini), Dube, Jabavu, Emdeni, Jabulani, Killarney, Klipspruit, Mapetla, Meadowlands, Mofolo, Molapo, Moletsane, Moroka, Mzimhlophe, Naledi, Orlando, Phefeni, Phiri, Phomolong, Pimville, Protea, Protea Glen, Senaoane, Snake Park, Tladi, White City, Zola und Zondi.[2] Gelegentlich werden davon abweichende Einteilungen genannt. Die Herkunft der Namen zeigt oft an, für welche Südafrikaner die Township gedacht war. So stammen etwa die Wörter Naledi („Stern“) und Phomolong („Ort des Ausruhens“) aus dem Süd-Sotho.
Geschichte
1904 wurde die Siedlung Klipspruit als erste einer ganzen Reihe von Siedlungen für die schwarzen Minenarbeiter der Minengesellschaft von Ernst Oppenheimer gebaut. Zahlreiche weitere Townships entstanden, bis sie 1963 unter dem Namen Soweto zusammengefasst wurden. Ursprünglich sollte diese Siedlung zu Ehren Oppenheimers Ernest Oppenheimer Townships genannt werden, da dieser den Stadtteil mitsamt Unterkünften für seine Mitarbeiter errichten ließ [3], was zu dieser Zeit eine Ausnahme war, da die anderen Minengesellschaften die Einwohner Südafrikas nur als billige Arbeitskräfte sahen. Die Verwaltung von Johannesburg verhinderte dies jedoch und nannte den Stadtteil Soweto.
Ab dem 16. Juni 1976 erschütterten Schüler- und Studentenproteste Soweto, die sich gegen eine Direktive der Regierung richteten, in den höheren Schulklassen nurmehr auf Afrikaans und nicht mehr auf Englisch zu unterrichten. Die Unruhen forderten über 500 Opfer. Soweto wurde somit zum Symbol des Kampfes gegen die Apartheid.
Nachdem Soweto zuvor von der Stadt Johannesburg und anschließend vom Staat verwaltet wurde, wurde es 1983 eigenständige Stadt mit einem gewählten Stadtrat.
An den Aufstand von 1976 erinnert seit 2002 das Hector Pieterson Museum in Orlando.
2002 wurde Soweto erneut Teil der Stadt Johannesburg. Das frühere Soweto wurde in zwei Verwaltungsbezirke, die Bezirke 6 und 10, aufgeteilt. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden die beiden Bezirke zum Bezirk G zusammengelegt.[4]
Bevölkerung
Auch heute leben hauptsächlich Schwarze in Soweto. Alle in Südafrika als Amtssprachen anerkannten Sprachen werden hier gesprochen. Viele Menschen aus ländlichen Gebieten kommen in den Stadtteil, um im angrenzenden „weißen“ Johannesburg Arbeit zu finden. Doch passende Jobs sind rar und somit entstehen innerhalb kürzester Zeit immer neue kleine Armutssiedlungen.
Soweto wird zunehmend häufiger von Touristen besucht. Viele Gebiete in Soweto wie Dube oder die Extensions (deutsch: „Verlängerungen“) wie Diepkloof Extension werden vom schwarzen Mittelstand bewohnt und gehören damit zu den sichersten Gebieten in Johannesburg. Shanty Towns wie Kliptown hingegen sind von Ärmeren bewohnt und gehören neben einigen Favelas in Brasilien zu den gefährlichsten Orten der Welt.
Viele Einwohner Sowetos haben sich in Nachbarschaften organisiert, um sich vor Kriminellen zu schützen.
In der Vilakazi Street im Ortsteil Orlando lebten die beiden Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela und Desmond Tutu.
Infrastruktur
Das Chris Hani Baragwanath Hospital in Diepkloof gilt nach unterschiedlichen Angaben als das größte Krankenhaus der Welt, der südlichen Hemisphäre bzw. Afrikas.
In Johannesburg erscheint seit 1981 die Tageszeitung The Sowetan (deutsch etwa: „Der Sowetoer“) mit einer Auflage von rund 230.000. Der Sowetan ist die auflagenstärkste Tageszeitung Südafrikas.
Verkehr
Unmittelbar östlich von Soweto befindet sich das Baragwanath Airfield.
Die Autobahn N1 führt östlich, die Autobahn N12 südlich und östlich an Soweto vorbei. Weitere Fernstraßen führen durch Soweto. Busse und Sammeltaxis verkehren häufig.
Vorortzüge verkehren von zahlreichen Bahnhöfen Sowetos nach Johannesburg. Sie sind häufig überfüllt.
Sport
Soweto ist die Heimat der Fußball-Erstligaclubs Orlando Pirates, Kaizer Chiefs und Moroka Swallows. Im nahe Soweto gelegenen FNB-Stadion, Afrikas größtem Stadion, sollen mehrere Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 stattfinden, darunter das Endspiel.
Söhne und Töchter der Stadt
- Yvonne Chaka Chaka (* 1965), Popsängerin
- Doctor Khumalo (* 1967), Fußballspieler
- Sibongile Khumalo (* 1957), Sängerin
- Jacob Lekgetho (1974–2008), Fußballspieler
- Mandoza (* 1978), Kwaito-Musiker
- Manala Manzini (* 1955), Chef des südafrikanischen Geheimdienstes
- Tsietsi Mashinini (1957–1990), Anführer im Aufstand von Soweto
- Kaizer Motaung (* 1944), Gründer und Vorsitzender des Fußballvereins Kaizer Chiefs
- Hector Pieterson (1964–1976), Apartsheidsopfer
- Lucas Radebe (* 1969), Fußballspieler
- Cyril Ramaphosa (* 1952), Anwalt, südafrikanischer Gewerkschaftsführer
- Tokyo Sexwale (* 1953), Anti-Apartheid-Aktivist
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Joburg.org.za: The making of Soweto
- ↑ http://www.joburg.org.za/content/view/920/159/
- ↑ WDR: 100 Millionen Karat
- ↑ http://www.joburg-archive.co.za/unicity/regions.pdf PDF-Datei
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