Sowjetisches Anreizschema

Sowjetisches Anreizschema

Das Weitzman-Schema auch Sowjetisches Anreizschema ist ein Anreizschema welches die wahrheitsgemäße Berichterstattung von Managern an die Unternehmensleitung gewährleisten soll.

Die Ausgangsüberlegung ist, dass der Manager genau über die zukünftige Unternehmenslage und damit über die erzielbaren Überschüsse bescheid weiß, die Unternehmensleitung hingegen nicht. Das Weitzman-Schema zielt nun auf die Entlohnung des Managers ab, welche an die zu berichtende Größe x * gekoppelt ist.

  • der Manager erhält stets eine Prämie  \mathit{a^* \cdot x^*} für die Größe welcher er berichtet
  • der Manager erhält eine Prämie von  \mathit{a_1 \cdot (x - x^*}) im Falle für die Erwirtschaftung eines Überschusses über den Bericht
  • der Manager erhält einen Prämienabzug von  \mathit{a_2 \cdot (x^* - x}) wenn er die berichtete Größe nicht erreicht
    • Die Sätze a sind dabei stets größer als Null und a1 < ax < a2.

Für den Manager ist es also optimal den wahren Wert, welcher ihm annahmegemäß bekannt ist, zu nennen. Sollte er einen geringeren Wert sagen würde er zwar einen Prämienzuschuss erhalten, dieser wäre aber geringer als die Prämie, die er erhalten würde, wenn er die Wahrheit berichten würde.

Das Schema kann zu falschen Anreizen führen, wenn es knappe Finanzmittel für Investitionen gibt und die erwarteten Gewinne ungleichmäßig über die benötigten Investitionsmengen verteilt sind. Beispiel:

  • Manager A erwartet eine hohe Rendite RA1 mit einer kleinen Investionssumme, für höhere Investionssummen ist die Rendite aber geringer RA2
  • Manager B hat eine etwa gleichmäßige Renditeerwartung RB die unter der hohen Rendite A1 liegt aber höher als A2.

Für Manager A kann es jetzt rational sein die Angaben zu den Renditen so zu modifizieren, dass er eine gleichmäßigere Rendite berichtet, also Rendite A1 senkt, dafür Rendite A2 anhebt um stets über RB zu sein. Bei weiterhin wahrheitsgemäßem Bericht von B wird er jetzt höhere finanzielle Mittel erhalten und damit seine Prämie erhöhen. Für die Zentrale wird auch nach Ablauf der Investionsperiode der Bericht als wahrheitsgemäß erscheinen, da die Gesamtrendite von A1 und A2 ja dem von A berichteten Durchschnitt entspricht.

Literatur

  • Interne Unternehmensrechnung, Ewert Ralf, Wagenhofer, Alfred, ISBN 3-540-23617-1
  • The New Soviet Incentive Model Weitzman, M.L., in Bell Journal of Economics 1976, S. 251-257

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