Spasswahlkampf

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Begründung: Vorlage:Löschantragstext/Maierstens unbelegt, zweitens Redundanz zum Kritikabsatz (ebenso unbelegt) in Projekt 18, drittens in der Form eher (politisches) Essay (bin sicher kein Freund der Partei ;-), viertens wohl Begriffsfindung von Journalisten, welcher imho in Projekt 18 erläutert und belegt erwähnt ausreichen sollte --Zaphiro Ansprache? 15:55, 2. Mai 2009 (CEST)


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Spaßwahlkampf war ein von den Medien verwendeter Begriff für den Wahlkampf der FDP für die Bundestagswahl 2002.

Der Wahlkampf 2002 stand unter dem von Jürgen W. Möllemann erfundenen Begriff Projekt 18, wonach die FDP mindestens 18 % der Zweitstimmen erreichen wollte.

Streng genommen waren das Projekt 18 und der sog. „Spaßwahlkampf“ zwei verschiedene Strategien. Das Projekt 18 hatte vor allem zum Ziel die FDP zu einer eigenständigen Dritten Kraft in Deutschland zu machen und sich von der Rolle des reinen Mehrheitsbeschaffers in einer Koalition zu verabschieden. Daher stellt die FDP mit Guido Westerwelle auch einen Kanzlerkandidaten und nicht etwa nur einen Spitzenkandidaten und ging ohne Koalitionsaussage ins Rennen. Trotzdem wurde die 18 in den Mittelpunkt des Wahlkampfes gerückt, war allgegenwärtig und damit Teil des sogenannten „Spaßwahlkampfes“. Der Parteichef Guido Westerwelle trug z. B. die erwünschte Prozentzahl von 18 % auf seinen Schuhsohlen und trat damit in Fernsehshows auf.

Die Strategie des sog. „Spaßwahlkampfes“ war es, sich in den Medien und der Öffentlichkeit weniger mit – vermeintlich langweiligen – politischen Programmen und Lösungsvorschlägen zu präsentieren als vielmehr durch ein positives Image Wähler zu gewinnen. Insbesondere junge Wählergruppen sollten angesprochen werden. Möllemann schwebte mehrmals zu Wahlkampfveranstaltungen mit dem Fallschirm ein. Zudem reiste Westerwelle in einem gelben Wohnmobil, genannt Guidomobil durch die Republik um für die FDP um Stimmen zu werben. Bereits vor dem Wahlkampf 2002 agierten Westerwelle und Möllemann mit dem Ziel, „mehr Spaß“ in die Politik zu bringen und traten z. B. im Jahre 2000 in der damals sehr populären Fernsehsendung Big Brother auf. Während Möllemann nur im Studio auftrat, stattete Westerwelle den Containerbewohnern auch persönlich einen einstündigen Besuch ab.

Obgleich diese Wahlkampfform von Beginn an auch in den eigenen Reihen Kritik erntete, schien sie doch erfolgreich, nachdem die FDP in den Umfragenwerten zweistellige Ergebnisse verzeichnen konnte.

Der „Spaßwahlkampf“ hatte aber keine Antworten und wirkte deplaziert als die unvorgesehenen Themen Jahrhunderthochwasser und bevorstehender Irakkrieg in den Mittelpunkt des Interesses der Öffentlichkeit rückten. Weitere tiefe Risse erlitt der „Spaßwahlkampf“, nachdem der geistige Vater dieser Art des Wahlkampfs Jürgen Möllemann in Interviews und im späteren Verlauf durch eine Flugblattaktion Michel Friedman, Ariel Sharon und das Vorgehen Israels im Palästinakonflikt während der Zweiten Intifada kritisiert hatte. Er äußerte diese Kritik auch auf Wahlkampfveranstaltungen und die FDP sah sich mit dem Vorwurf von Antisemitismus konfrontiert.

Zusätzlich verlor die FDP durch diese Art des Wahlkampfes Zustimmung unter konservativen Wählerschichten.

Westerwelle gestand im Nachhinein ein, dass diese Form des Wahlkampfes unangebracht war, dem Image der Partei schadete und daher ein Fehler war. Die Folge des gescheiterten Wahlkampfmodells war, dass Persönlichkeiten der FDP wie Wolfgang Gerhardt und Hermann Otto Solms, die dieser Art von Wahlkampf von Anfang skeptisch gegenüber standen und durch ihn in den Hintergrund gedrängt wurden, wieder eine stärkere Stimme in der Partei erhielten. Rainer Brüderle mahnte an, dass eine Partei, die regieren wolle, nicht mit dem Image einer Spaßpartei auftreten könne.

Literaturverzeichnis

  • Eckhard Jesse, Roland Sturm (Hrsg.): Bilanz der Bundestagswahl 2002: Voraussetzungen, Ergebnisse, Folgen. VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden 2003, ISBN 3-531-14172-4
  • Deutsches Institut für Public Affairs: Politik als Marke: Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung. LIT Verlag, Berlin-Hamburg-Münster 2005, ISBN 3000110887

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