- Speed-rapelling
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Das Abseilen in der Luftfahrt ist die Verbringung einer Person oder eines Gegenstands von einem Fluggerät auf den Boden durch Abseilen.
Dies geschieht in der Regel von einem Hubschrauber aus, dabei wird eine von einem Elektromotor betriebene Winde eingesetzt, die die Person an einem Seil ablässt. Dabei wird der Haken an einen Karabinerhaken am Gürtel der Person eingehängt. Im Gegensatz zum Abseilen beim Klettern wird hier die Person passiv abgelassen, d. h. sie wirkt außer beim Ein- und Aushängen bei dem Vorgang nicht mit.
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Abseilarten
Bei Einsätzen von polizeilichen oder militärischen Spezialeinheiten werden Personen aus Hubschraubern abgeseilt, um schnell einen Einsatzort zu erreichen, ohne den Hubschrauber landen zu müssen. Hierbei gibt es grundsätzlich zwei Arten des Abseilens:
Fast-Roping
Hierbei werden an einem ausschwenkbaren Galgen dicke Seile abgelassen, an denen die Einsatzkräfte, einer nach dem anderen – je nach Seillänge können drei bis vier Personen dicht nacheinander am Seil hinabgleiten – ohne weitere Sicherung hinabrutschen. Es handelt sich dabei um Spezialseile, die wegen der großen Reibungswärme auf der Seiloberfläche aus vielen kleinen Seilen verseilt wurden. Die hinabrutschenden Einsatzkräfte tragen besondere Handschuhe oder umwickeln ihre Handschuhe mit Klebeband, das dann als Opferschicht beim Hinabgleiten verbraucht wird. Das Seil wird nach Absetzen des letzten Mannes abgeworfen, damit der Hubschrauber manövrierfähig bleibt. So können aus einem Black Hawk in etwa 30 Sekunden 14 Mann aus beiden Türen abgesetzt werden.
Speed-Rappeling
Mit einem speziellen Abseilgerät, welches einhändig bedienbar ist, setzt sich jede Person mit einem eigenen festen Seil aus dem Helikopter ab, hierbei wird das ablaufende Seil in einem Leinenbeutel am Bein des Abseilenden geführt, um ein Verheddern zu verhindern. Diese Art des Absetzens sieht spektakulär aus und ermöglicht das gleichzeitige Absetzen von mindestens sechs Einsatzkräften. Nach der Landung trennt der Hubschrauber alle Seile.
Grundsätzlich bedürfen beide Absetzarten besonderer Ausbildung, in Deutschland ist die Ausbildung und die Einsatzausbildung stark reglementiert und darf nur von Sondereinsatzkräften betrieben werden, die Auflagen der Berufsgenossenschaft sind sehr restriktiv und engen eine weitreichende Ausbildung somit ein.
Diese Art zum Verbringen der Einsatzkräfte wird besonders beim Boarding von Schiffen durch die Marine eingesetzt. Indem er nicht landen muss ist der Hubschrauber kürzer einem möglichen Angriff ausgesetzt und behält gleichzeitig seine Manövrierfähigkeit. Diesen Umstand machen sich auch die Landstreitkräfte beim Absetzen von Truppen in bebautem Gelände zu nutze.
Das Abseilen findet vor allem bei Spezialeinheiten oder beim Search and Rescue (Rettung/Bergung) statt. Beim Militär ist das Abseilen aufgrund der Zeitersparnis (Landung) üblich oder wenn der Untergrund eine Landung unmöglich macht, z. B. über Wasser oder auf Hausdächern.
Umgekehrt ist auch das Hochhieven von Personen oder Gerät möglich, bei Rettungsaktionen muss der zu rettende Person eine Rettungsschlinge angelegt werden.
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