Spießhirsch

Spießhirsch
Spießhirsche
Graumazama (Mazama gouazoubira)

Graumazama (Mazama gouazoubira)

Systematik
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie: Trughirsche (Capreolinae)
Gattung: Spießhirsche
Wissenschaftlicher Name
Mazama
Raffinesque, 1817

Die Spießhirsche oder Mazamas (Mazama) sind eine Säugetiergattung aus der Familie der Hirsche (Cervidae). Es sind waldbewohnende Tiere, die in Mittel- und Südamerika leben. Die genaue Artanzahl ist umstritten, jüngere Werke gehen von acht Arten aus.

Der Name Mazama, der nicht nur der wissenschaftliche Gattungsname ist, sondern auch zum Beispiel für die deutschen und englischen Namen verwendet wird, ist das Nahuatl-Wort für „Hirsch“, stammt also ursprünglich aus Mexiko.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das Geweih ist völlig unverzweigt und besteht nur aus zwei kurzen Spießen. Dadurch erinnern diese Hirsche an Duckerantilopen, mit denen sie allerdings nicht näher verwandt sind. Die Größe schwankt zwischen den Arten beträchtlich. Mit einer Körperhöhe von 40 Zentimetern und einem Gewicht von 10 Kilogramm ist der Zwergmazama nicht viel größer als ein Hase; dagegen sind die beiden größten Arten, der Rot- und der Graumazama, mit 70 Zentimetern Körperhöhe und 25 Kilogramm Gewicht so groß wie ein Reh. Das Fell ist einfarbig und schwankt je nach Art zwischen hellgrauer und rotbrauner Tönung.

Lebensraum

Spießhirsche sind wenig bekannt und werden selten gesehen. Das liegt daran, dass sie so verborgene Lebensräume haben, mit ihren Fellfarben im Unterholz getarnt sind und bei Begegnung mit einem Menschen bewegungslos stehen bleiben.

Lebensweise

Über die Lebensweise ist wenig bekannt. Sie leben offenbar als Einzelgänger, die nur während der Paarungszeit zusammenkommen. Ihre Nahrung sind Blätter, Gräser und Früchte.

Die Arten

Großmazama (Mazama americana)

Die beiden größeren Arten sind über die Tieflandwälder Amerikas weit verbreitet.

  • Der Großmazama oder Rotmazama (Mazama americana) bewohnt die Regenwälder von Mexiko über Mittelamerika bis nach Brasilien und Uruguay. Die Tiere aus Mexiko werden manchmal als Mazama temama und die der Halbinsel Yucatán als Mazama pandora als jeweils eigene Arten geführt.
  • Der Graumazama oder Braunmazama (Mazama gouazoubira) fehlt in Mittelamerika, hat aber ansonsten das gleiche Verbreitungsgebiet wie der Großmazama.

Die übrigen kleineren Arten leben dagegen in den Wäldern an den Berghängen der Anden. Dabei steigen sie manchmal in Höhen bis 5000 m hinauf.

  • Kleiner Rotmazama (Mazama rufina)
  • Zwergmazama, Kleinstmazama oder Kleiner Graumazama (Mazama chunyi)
  • Merida-Mazama (Mazama bricenii)
  • Kleinmazama (Mazama nana)
  • Mazama bororo, diese Art wurde erst 1996 aus Küstenwäldern des südöstlichen Brasiliens beschrieben

Literatur

  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.

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