Spitzbube

Spitzbube

Der Spitzbube ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für einen Kleinkriminellen („Ganoven“). Er ist aus dem Begriff Spitzel abgeleitet (einer Verkleinerungsform für die Hunderasse Spitz, die als besonders wachsam gilt), der in Wien Anfang des 19. Jahrhunderts für „Spion“ oder „Aushorcher“ gebildet wurde. Die zweite Worthälfte kommt vom mittelhochdeutschen buobe für „Knabe“, „Diener“, das bald abwertend für „gemeine, verächtliche Menschen“ stand (die „bösen Buben“ der Lutherbibel).

Der Spitzbube entspricht aus einer anderen Sicht dem Spitzknecht und bezeichnet den spiesstragenden Landsknecht. Der Spitzknecht ist danach ein Synonym für den Spiessbuben. Der Spitzknecht ist bereits in der Fürstenpredigt Thomas Müntzers von 1524 negativ belegt und wird in Jost Ammanns Kriegsbuch von 1560 als Maulheld, Spieler und Galgenvogel karikiert. Der Spitzknecht/bube ist mit dem Eysenbeisser und dem Lotterbuben (der mit der lothringischen Jacke) in eine Reihe zu stellen.

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  • Spitzbube — Spitzbube, so v.w. Dieb, Betrüger, Schelm. Daher Spitzbubensprache, s. Gaunersprache …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Spitzbube — Spitzbube, ein listiger, spitzfindiger Bube (spitz in älterer Bedeutung: klug, schlau, trügerisch); der Ausdruck kommt seit dem 16. Jahrh. in der Bedeutung Taschenspieler, Falschspieler vor, die Bezeichnung des Diebes als S. ist viel jünger …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Spitzbube — ↑Filou, ↑Ganove …   Das große Fremdwörterbuch

  • Spitzbube — Sm std. (16. Jh.) Stammwort. Zu spitz in der Bedeutung scharfsinnig, auf etwas (seinen Vorteil) aus . Das Wort hat häufig einen freundlichen Unterton, vgl. spitzbübisch. deutsch s. spitz, s. Bube …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Spitzbube — 1. A Spitzbua geit mehr, as ar hat. (Franken.) – Frommann, VI, 324, 365. 2. De lütt n (kleinen) Spitzboben hengen s, un de grot n loaten s lopen. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 108; hochdeutsch bei Boebel, 145. Böhm.: Mulé šelmy povĕšují,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Spitzbube — Bube »gemeiner, verächtlicher Mensch«: Mhd. buobe »Knabe, Diener; zuchtloser Mensch«, dem mnd. bōve »gewalttätiger Mensch, Spitzbube, Räuber« und niederl. boef »Schelm, ‹Spitz›bube« entsprechen, stammt wahrscheinlich aus der Lallsprache der… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Spitzbube — 1. Bandit, Betrüger, Dieb, Krimineller, Preller, Übeltäter, Verbrecher; (abwertend): Bauernfänger, [Erz]gauner, [Erz]halunke, Lump, Schuft, Schurke, Schwindler, Strolch; (ugs. abwertend): Ganove; (österr. ugs.): Falott; (veraltend): Bösewicht,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Spitzbube — der Spitzbube, n (Oberstufe) jmd., der andere Menschen betrügt oder ihr Eigentum an sich bringt Synonyme: Betrüger, Dieb, Gauner, Strauchdieb, Strolch Beispiel: Der Junge ist ein Spitzbube und wurde von der Polizei mehrmals festgenommen …   Extremes Deutsch

  • Spitzbube — Fallott (österr.); Kleinkrimineller; Gauner * * * Spitz|bu|be [ ʃpɪts̮bu:bə], der; n, n, Spitz|bü|bin [ʃpɪts̮by:bɪn], die; , nen: 1. (veraltend abwertend) gerissener, nicht ganz ehrlicher Mensch: diesem Spitzbuben ist er bald auf die Schliche… …   Universal-Lexikon

  • Spitzbube, der — Der Spitzbube, des n, plur. die n, Fämin. die Spitzbübinn, ein Dieb, welcher mit listiger Behendigkeit zu stehlen weiß, ein verschlagener Dieb; ingleichen ein listiger Betrieger im härtesten Verstande. Im Schwedischen gleichfalls Spetsbof. Ohne… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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