Sporenbildner

Sporenbildner
Sporenträger (zu Sori gruppierte Sporangien) beim Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium)
Ausgefallene Sporen eines Lamellenpilzes, der mit der Lamellenseite nach unten über Nacht auf einem Blatt Papier lag (siehe: Sporenabdruck).

Eine Spore bezeichnet in der Biologie ein Entwicklungsstadium von Lebewesen, das ein- oder wenigzellig ist. Sporen dienen der ungeschlechtlichen Vermehrung, der Ausbreitung, der Überdauerung oder mehreren dieser Zwecke zugleich. Eine gesonderte Form bilden Endosporen.

Sporen werden vor allem von niederen Lebewesen, z. B. von Bakterien (z. B. Bacillus und Clostridium), Pilzen (etwa in Form von Konidien), Protozoen, Algen, Moosen und Farnen (Gefäßsporenpflanzen) gebildet. Bei den höheren Pflanzen werden das einzellige Pollenkorn (Mikrospore) und die Embryosackmutterzelle (Megaspore) als Sporen gedeutet.

Der Prozess, bei dem sie gebildet werden, heißt Sporulation. Oft werden sie von einem Individuum in großer Zahl gebildet, wodurch sie sich insbesondere zur Vermehrung und Ausbreitung eignen. Wenn sie gegen Umwelteinflüsse resistent sind, eignen sie sich besonders zur Überdauerung. Oft wird Sporenbildung durch widrige Umweltzustände ausgelöst.

Es gibt sowohl Sporen, die aus Meiose entstehen, also haploid sind (Meiospore), als auch Sporen, die durch Mitose (ungeschlechtlich) entstehen (Mitospore) und haploid sein können wenn sie von der gametophytischen Generation gebildet werden, oder diploid, wenn sie von der sporophytischen Generation gebildet werden.

Viele Sporen sind sehr widerstandsfähig, sie können ihren kompletten Metabolismus einstellen und verbrauchen dann weder Wasser noch Nährstoffe noch Sauerstoff. Zusätzlich haben sie Zellwände, die eine Wasserverdunstung verhindern. Deswegen können sie oft sehr lange und unter sehr unwirtlichen Bedingungen überleben.

Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegen biologischen Zerfall und der großen Anzahl, in der sie freigesetzt werden, findet man Sporen oft in fossilen und geschichtlichen Ablagerungen. In der Archäologie und Paläontologie dienen sie als Indizien für Datierungen, Umweltbedingungen und Klimaveränderungen.

Von besonderer Bedeutung sind Endosporen von Bakterien, weil sie in der Regel sehr resistent gegen Austrocknung, toxische und auf andere Weise aggressive Stoffe, Alterung und Hitze sind. So können einige Bakterien-Endosporen in kochendem Wasser einige Stunden überdauern und im trockenen Zustand sogar etwa eine Stunde bei 150 °C. Man vermutet, dass Bakterien-Endosporen mehrere hundert, vielleicht sogar tausend Jahre lebend überdauern und sogar der harten Strahlung im All trotzen können und somit – wie in der Panspermie-Hypothese vorgestellt – schon lange vor der Menschheit die Raumfahrt gemeistert haben könnten.

Es gibt Vorstellungen, nach denen sich Gameten (kleine, haploide Entwicklungsstadien von Lebewesen, gebildet für die geschlechtliche Fortpflanzung) im Laufe der Evolution der Organismen aus Sporen entwickelt haben.


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