- Sprechtheater
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Der Begriff Schauspiel im Theater wird entweder für ein überwiegend gesprochenes Drama verwendet oder für eine Sparte der Bühnenkünste, die von Schauspielern ausgeübt wird. Im klassischen Mehrspartentheater bezeichnet er die mehrheitlich gesprochenen Theateraufführungen im Unterschied zu Musiktheater und Tanztheater. In Analogie zu diesen Begriffen wird die Sparte des Schauspiels auch als Sprechtheater bezeichnet.
Dabei ist der Begriff unabhängig von der Gattung. Er kann sowohl eine Tragödie als auch eine Komödie bezeichnen, ein Melodram oder eine Posse. – Gustav Freytag hingegen grenzte das „Schauspiel“ als geringere, gewöhnlichere Theatergattung vom Drama ab (Die Technik des Dramas, 1863) und favorisierte damit eine Art von Theaterstücken, die man heute oft „geschlossenes Drama“ nennt.
Viele Spielarten der Regie im 20. Jahrhundert von Peter Zadek bis Christoph Marthaler haben das traditionelle Schwergewicht des Schauspiels auf der gesprochenen (Literatur-)Sprache in Frage gestellt.
Ein für hauptsächlich Sprechtheater konzipiertes oder genutztes Theatergebäude wird als Schauspielhaus bezeichnet.
Der Beruf des Schauspielers hat sich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts von den Berufen des Sängers und des Tänzers getrennt.
Siehe auch
Literatur-Tipps
- „Schauspielen“, hrsg. von Gerhard Ebert und Rudolf Penka, Henschel Verlag, Berlin, 1998, ISBN 3-89487-294-2
- „Texte zur Theorie des Theaters“, hrsg. von Klaus Lazarowicz und Christopher Balme, reclam Verlag, Stuttgart, 1991, ISBN 3-15-008736-8
- „Der leere Raum“, Peter Brook, Alexander Verlag Berlin, 4. Auflage 2001 , ISBN 3-923854-90-0
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