Sprenggelatine

Sprenggelatine

Die Sprenggelatine (Sprenggummi) ist nach wie vor einer der stärksten gewerblichen Sprengstoffe und gehört zu den Dynamitsprengstoffen, speziell zu den Abeliten. Die Sprenggelatine besteht aus Glycerintrinitrat („Nitroglycerin“) und 6–8 % Kollodiumwolle.[1]

Von Alfred Nobel 1876 erstmals hergestellt, um die Handhabungssicherheit von Glycerintrinitrat zu erhöhen, ist sie leistungsfähiger als gewöhnliches Dynamit, das etwa 25 % inertes Kieselgur enthält.

Die Detonationsgeschwindigkeit der Sprenggelatine beträgt rund 8.000 m/s; allerdings ist Sprenggelatine einem raschen Alterungsprozess unterworfen, der auch die Detonationsgeschwindigkeit stark herabsetzt.

Die Sprenggelatine bildet eine gelatineartige, elastische, durchscheinende, blassgelb gefärbte Masse von der Konsistenz einer starken Sülze, lässt sich leicht biegen, mit dem Messer schneiden und lässt selbst bei stärkstem Druck kein Glycerintrinitrat austreten.

Durch Zusatz von etwas Kampfer (4 %) wird sie gegen mechanische Effekte, selbst gegen Einschüsse, in hohem Grad unempfindlich. Beim Erhitzen verhält sich Sprenggelatine ähnlich dem gewöhnlichen Dynamit. Für sich explodiert Sprenggelatine beim raschen Erhitzen bei einer Temperatur von etwa 240 °C, mit Kampfer gemischt kann Sprenggelatine durch langsames Erhitzen gar nicht mehr zur Explosion gebracht werden. Gegen Wasser ist Sprenggelatine so unempfindlich, dass sie bis zum Gebrauch unter Wasser aufbewahrt werden kann.

Sie wird nur noch in Ausnahmefällen angewandt.[2]

Einzelnachweise

  1. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1323−1324.
  2. Rudolf Meyer: Explosivstoffe, VCH Verlagsgesellschaft, 1985, 6. Auflage, S. 275, ISBN 3-527-26297-0.

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