Spätblühende Faltenlilie

Spätblühende Faltenlilie
Späte Faltenlilie

Späte Faltenlilie (Lloydia serotina)

Systematik
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Faltenlilien (Lloydia)
Art: Späte Faltenlilie
Wissenschaftlicher Name
Lloydia serotina
(L.) Rchb.

Die Späte Faltenlilie (Lloydia serotina) gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Der botanische Name bezieht sich auf E. Lloyd, einen englischen Botaniker, der die Pflanzenart im 17. Jahrhundert in fossilen Ablagerungen entdeckte.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die zierliche, kahle, mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 15 Zentimetern. Meist besitzt sie zwei grasartige, etwa 1 mm breite, fleischige Grundblätter, die kaum länger als der Stängel sind, die Stängelblätter sind schmal-lanzettlich.

Die endständigen, zwittrigen, radiärsymmetrischen, dreizähligen Blüten sind 15 mm breit und weit trichterförmig mit sechs weißen, gleichgeformten Blütenhüllblättern (Tepalen). Innen befinden sich jeweils auf jedem Blütenhüllblatt drei braunrote Streifen. Sie bilden dreifächerige, vielsamige Kapselfrüchte.

Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Vorkommen

Sie hat eine weite Verbreitung in der Holarktis in Hochgebirgen und in arktischen Regionen. Zum einen ist sie im westlichen Nordamerika, von Alaska to Neumexiko beheimatet. Zum Anderen ist die Art von den Alpen bis zum Balkan beheimatet.

Auf sauren Böden und Graten sind die Standorte meist windexponierte Felsen und Kuppen. Standorte in den Alpen befinden sich in Höhenlagen zwischen 1600 und 3100 m NN (subalpin bis alpin).

Ökologie

In der Regel blüht die Späte Faltenlilie durchaus früh im kurzen Bergsommer, so dass sie ihren Namen zu unrecht trägt.

Diese Art steigt von allen Liliengewächsen der Alpen am höchsten. Die braunhäutige Zwiebel ist von den trockenhäutigen Resten der vorjährigen Blätter fast vollständig umschlossen (Frostschutz). An rauen, windigen Standorten, wo Insektenbesuch wenig wahrscheinlich ist, sind Staubblätter und Stempel auf gleicher Höhe, so dass die Selbstbestäubung erleichtert wird.

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
  • Konrad Lauber, Gerhart Wagner: Flora Helvetica, 2. Auflage, Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien, 1998, ISBN 3-2580-5735-4

Weblinks


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