Spätsommer-zipfelfalter

Spätsommer-zipfelfalter
Nierenfleck-Zipfelfalter
Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae)

Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Lycaeninae
Gattung: Thecla
Art: Nierenfleck-Zipfelfalter
Wissenschaftlicher Name
Thecla betulae
(Linnaeus, 1758)

Der Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae), auch Birken-Zipfelfalter genannt, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Oberseits sind die Flügel dunkelbraun mit orangen Flecken im Analwinkel, die Weibchen tragen zudem die namensgebenden großen nierenförmigen Flecken auf dem Vorderflügel. Auf der orangebraunen Flügelunterseite befinden sich weiß eingerahmte, säbelzahnförmige, dunkelorangebraune Flecken, die vom Oberrand in Richtung Unterrand zeigen. Eine Submarginalbinde ist nur verwischt und ohne schwarze Punkte gegeben. Der Nierenfleck-Zipfelfalter kann kaum, allenfalls mit anderen Zipfelfaltern verwechselt werden, die Unterschiede sind jedoch eindeutig („Säbelzahnzeichnung“) und lassen einen fotografischen Nachweis zu.

Flugzeit

Thecla betulae ist einbrütig, d. h. er bringt nur eine Generation hervor, die von Ende Juli bis in den Oktober hinein fliegt.

Lebensraum

Schlehengebüsch, Laubwaldränder, sogar Obstbäume werden mitunter besiedelt.

Lebensweise

Futterpflanzen sind Sträucher aus der Familie der Rosengewächse, vor allem Schlehe (Prunus spinosa), Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica) und andere Prunus-Arten. Die Angabe der Birken (Betula) als Futterpflanzen ist laut Bellmann falsch.

Die auffälligen weißen Eier werden einzeln oder paarweise neben den Knospen der Futterpflanzen abgelegt. Die Raupen schlüpfen kurz vor dem Laubaustrieb und fressen sich in die noch geschlossene Knospe hinein. Danach sitzen sie meist an der Blattunterseite und sind dort schwer zu entdecken. Wenn sie ihre volle Größe erreicht haben, wandern sie zu Boden und verwandeln sich in der Laubstreu in eine braune Puppe mit dunklen Sprenkeln.

Die Puppe wird nach Tolman und Lewington von der Schwarzen Wegameise (Lasius niger) gepflegt.[1] Die Falter vagabundieren und besuchen mitunter Disteln, Ebert gibt die Falternahrungspflanze als ungeklärt an.[2]

Verbreitung

Thecla betulae ist verbreitet von Spanien nach Asien bis Korea. Nördlich kommt die Art bis Südfennoskandien vor. Stellenweise ist die Art inzwischen durch Flurbereinigung und einseitige Entbuschung von Magerrasen gefährdet.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
  2. Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 2, Tagfalter II (Augenfalter (Satyridae), Bläulinge (Lycaenidae), Dickkopffalter (Hesperiidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4

Literatur

  • Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X
  • Heiko Bellmann: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-440-09330-6
  • Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 1. Tagfalter Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 4. Auflage 1966

Weblinks


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