- Squatter
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Unter Squatter (engl., squatter = Besetzer, spr. skwotter, von to squat, niederkauern) versteht man allgemein Siedler- oder Siedlerbewegungen, die sich ohne Rechtstitel auf einem Stück unbebautem Land niederlassen. In der jüngeren Geschichte werden auch Hausbesetzer als Squatter bezeichnet, bzw. bezeichnen diese sich als solche. In manchen Ländern bestehen noch andere Interpretationen von „Squattern“, so etwa in Australien, Südafrika und in Entwicklungsländern.
Inhaltsverzeichnis
Squatter in den USA
In den Vereinigten Staaten von Amerika ist ein Squatter ein Ansiedler, der sich ohne Rechtstitel auf einem Stück Land niederlässt, insbesondere derjenige, welcher noch nicht bebautes Regierungsland ohne Kauf okkupiert.
Da diese Praxis viel zum raschen Anbau, namentlich der westlichen Staaten, beitrug, indem mittellose Leute in solchen Gegenden Niederlassungen gründeten, wohin die Kolonisation auf dem gewöhnlichen Weg erst spät gedrungen sein würde, so suchte man selbigen Ansiedlern durch sogenannte Präemtionsgesetze den Besitz der von ihnen eigenmächtig okkupierten Ländereien zu schützen. Nach einem bereits 1808 in Massachusetts erlassenen Gesetz wurde das Eigentumsrecht auf ein Grundstück schon durch vierzigjährige Okkupation erworben; spätere Kongressbeschlüsse erteilten den Squatters das Recht, von ihnen okkupierte Staatsländereien, ohne Rücksicht auf den inzwischen gestiegenen Wert derselben, zum Minimalpreis von 1¼ Dollar pro Acre zu erwerben.
Nachdem 1830 diese Gesetze für eine bestimmte Anzahl von Jahren auf das ganze Unionsgebiet ausgedehnt worden waren, kam 1841 das Präemtionsgesetz zustande, wodurch die Squatter allenthalben in den Vereinigten Staaten die Befugnis erhielten, durch Erlegung jenes Minimalpreises sich einen gesetzlichen Rechtstitel auf die von ihnen bebauten Grundstücke zu erwerben, wobei nur die Beschränkung stattfinden sollte, dass kein Kolonist mehr als 160 Acres (0,6 km²) auf einmal ankaufen oder auf die zu Schul- und anderen gemeinnützigen Zwecken bestimmten Ländereien Anspruch machen dürfte. Seit Erlass des Heimstättengesetzes von 1862 (Homestead Bill) müssen jedem, der sich in gutem Glauben ansiedelt und Bürger ist oder seine Absicht, Bürger zu werden, erklärt, 160 Acres (0,6 km²) Kongressland unentgeltlich bewilligt werden.
Squatter in Australien
In Australien heißen Squatters die Viehzüchter, welche große Strecken neu angebauten Landes von der Regierung pachten.
Squatter in Entwicklungsländern
In Südafrika versteht man unter Squatter Camp einfache Hüttenviertel, fast ohne Infrastruktur, die überwiegend von der schwarzen Bevölkerung bewohnt werden.
Squatter ist die Person, die in einem Squatter Camp lebt. Ein Squatter Camp in Entwicklungsländern ist manchmal dadurch gekennzeichnet, dass es illegal bzw ohne gesicherten Rechtstitel für die Squatter erbaut wurde. Meist geht das mit der Vernachlässigung durch den Staat, fehlender Infrastruktur und mit vielfältigen Problemen einher. Probleme sind z.B. die hohe Gefahr durch Krankheiten und Feuer. Weiterhin werden Squattersiedlungen oft auf ungeeignetem Gebiet erbaut und werden so durch Erdrutsche und Überschwemmungen gefährdet.
Siehe auch
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