Bahnstrecke Aschersleben–Nienhagen

Bahnstrecke Aschersleben–Nienhagen
Aschersleben–Schneidlingen–Nienhagen
Streckennummer: 6859 bis Schneidlingen, 6908
Streckenlänge: 46,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Aschersleben Hecklinger Straße seit 1910
Übergang von Güsten, Sandersleben und Halberstadt
0,0 Aschersleben Nord früher ASL West
4,5 Wilsleben
8,4 Königsaue
10,0 Schadeleben
12,8 Hakelforst
Anschlussgleis
17,5 Cochstedt (Krs. Aschersleben)
22,3 Schneidlingen Klbf.
Übergang nach Staßfurt und Blumenberg
28,6 Hakeborn
34,1 Kroppenstedt früher Croppenstedt
37,3 Heynburg
40,0 Gröningen
Gröningen Zuckerfabrik
42,2 Kloster Gröningen
von Halberstadt
Bahnhof, Station
45,5 Nienhagen
nach Dedeleben
Strecke – geradeaus
nach Magdeburg|

Die Aschersleben-Schneidlingen-Nienhagener Eisenbahn AG (ASN) erschloss die Landschaft im Süden der Magdeburger Börde rund um den Höhenzug Hakel mit ihren Braunkohlengruben.

Geschichte

Die Bahngesellschaft wurde am 24. September 1895 als Aschersleben-Schneidlingen-Nienhagener Kleinbahn AG gegründet. Am 22. Mai 1928 wurde ihr Name zu Aschersleben-Schneidlingen-Nienhagener Eisenbahn AG geändert.

Zu den Gründern gehörten die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft AG, die Hildesheimer Bank sowie die Städte Gröningen, Kroppenstedt und Cochstedt, ferner die Betreiber zweier Braunkohlen-Gruben.

Nach ihrer Gründung kaufte die ASN die 9,9 Kilometer lange Grubenbahn Aschersleben-Königsaue, die von der Gewerkschaft Graf Douglas am 20. September 1892 eröffnet worden war, und die Grubenbahn Schneidlingen-Grube Archibald (0,6 km). Ferner pachtete sie die Anschlussbahn Nienhagen-Gröningen (4,0 km) der 1879 eröffneten Zuckerfabrik Wiersdorff, Hecker & Co.

Der Bahnbetrieb auf der 46 Kilometer langen, regelspurigen Strecke Aschersleben West (nach 1938: Nord)–Schneidlingen Nord–Nienhagen Süd wurde am 1. April 1897 eröffnet. Die Personenzüge fuhren nicht über Schneidlingen Nord hinaus, zumal sich dort ein Kopfbahnhof befand. Für zahlreiche Kleinstädte und Gemeinden stellte die ASN Anschlüsse zur Staatsbahn her; in Aschersleben an die Hauptstrecke Halle–Halberstadt–Hildesheim, in Schneidlingen an die Nebenbahn Blumenberg–Staßfurt und in Nienhagen an die Hauptbahn Magdeburg–Halberstadt.

Die Abfahrtstelle in Aschersleben wurde am 1. Oktober 1910 an die Hecklinger Straße – 400 Meter vom Staatsbahnhof entfernt – verlegt und so die Strecke um fast einen Kilometer verlängert.

Den Betrieb führte ab 21. Oktober 1903 die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft AG als Hauptaktionärin, die sich ab 28. Juni 1923 Allgemeine Deutsche Eisenbahn-AG nannte. Ab 1. Januar 1926 trat deren Tochter, die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-GmbH, an ihre Stelle.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesellschaft, die damals überwiegend der AG für Verkehrswesen gehörte, enteignet und die Bahn ab 15. August 1945 der Provinz Sachsen, ab 15. Dezember 1946 den Sächsischen Provinzbahnen GmbH unterstellt, bis sie am 1. Januar 1950 in die Deutsche Reichsbahn eingegliedert wurde.

Die schrittweise Stilllegung begann mit der Einstellung des Personenverkehrs zwischen Aschersleben und Schneidlingen ab 3. November 1963, gleichzeitig des Güterverkehr bis Hakelforst. Von Schneidlingen bis Kroppenstedt endete der Gesamtbetrieb am 23. Mai 1965 und auf dem verbliebenen Abschnitt bis Nienhagen am 21. Mai 1966. Allerdings wurden der Anschluss bei Hakelforst und die Zuckerfabrik Gröningen noch bis zum 10. Januar 1994 bedient, zwischen Cochstedt und Schneidlingen war noch bis zum 1. Januar 1996 Güterverkehr möglich.


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