- Sredni vashtar
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Sakis (Hector Hugh Munro) Kurzgeschichte Sredni vashtar wurde zwischen 1900 und 1914 geschrieben. Die Geschichte handelt von einem zehnjährigen Jungen namens Conradin, der an einer nicht näher beschriebenen, tödlichen Krankheit leidet. Da seine Eltern ums Leben gekommen sind, lebt er bei seiner strengen Cousine Mrs. De Ropp. Unter dem Regime seiner Cousine entwickelt Conradin eine blühende Fantasie, in der er ein Frettchen als eine Art Gott ansieht und es anbetet.
Handlung
Conradin, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Cousine und neuen Vormund Mrs. De Ropp lebt, ist sehr krank. Durch Mrs. De Ropps übertriebene Fürsorge quält sie Conradin bewusst. Conradin sammelt so viel Silber wie möglich, um es dann dem Metzgerjungen zu geben. Als Gegenleistung erhält er ein Frettchen, das er in einem kleinen Schuppen im Garten zusammen mit einem Huhn versteckt. Er hält das Frettchen in einem Käfig, der für ihn Teil einer Art Schrein ist. Der Junge hat sich auf Grund der strengen Erziehung von Mrs. De Ropp eine eigene Fantasiewelt erschaffen, in der das Frettchen ein Gott für ihn ist. Conradin gibt dem Frettchen den fiktiven Namen „Sredni Vashtar“. Er flieht immer häufiger in seine Fantasiewelt, um der Wirklichkeit zu entkommen. Conradins tägliche Ausflüge zu dem kleinen Schuppen bleiben von Mrs. De Ropp nicht unbemerkt, worauf sie neugierig wird. Eines Tages geht sie in den Schuppen und findet Conradins Huhn, von dem er beschlossen hat, es sei ein Wiedertäufer. Er weiß zwar nicht, was ein Wiedertäufer ist, aber er beschließt es auf Grund dessen, dass er glaubt, es würde Mrs. De Ropp nicht gefallen. Mrs. De Ropp nimmt dieses Huhn und verkauft es, jedoch kann sie den versteckten Schrein mit dem Frettchen nicht entdecken. Sie vermutet, dass Conradin neben dem Huhn noch einige Meerschweinchen versteckt. Daraufhin ist Conradin sehr verärgert und betet „Sredni Vashtar“ an: „Tue diese eine Sache für mich, Sredni Vaschtar!“ Diesen Satz wiederholt er immer wieder, jedoch sagt er nicht, was genau das Frettchen für ihn tun soll.
Ein paar Tage später geht Mrs. De Ropp nun endgültig Conradins Geheimnis auf den Grund. Sie sucht in Conradins Zimmer nach dem Schlüssel für den versteckten Schrein und findet ihn letztlich auch. Sie öffnet die Tür des Schuppens und tritt ein. Nun entdeckt sie auch den gut versteckten Schrein. Conradin beobachtet das Geschehen von einem Fenster aus und sieht, wie sein angebetetes Frettchen davon läuft. Danach lächelt er. Als Mrs. De Ropp nach langer Zeit immer noch nicht aus dem Schuppen zurück kommt, sieht eine Bedienstete, die das Essen servieren will, nach, wo Mrs. De Ropp ist. Mittlerweile ist Conradin dazu übergegangen, sich ein Stück Brot zu toasten und es dick mit Butter zu beschmieren, obwohl er weiss, dass Mrs. De Ropp dies nicht erlaubt hat. Die Bedienstete geht in den Schuppen und kommt schreiend wieder heraus. Auf dem Gang sind Schritte zu hören und jemand fragt: „Wer soll es dem armen Jungen beibringen?“ Was genau passiert ist, lässt Saki zwar offen. Doch da er zuvor beschrieben hat, dass das Frettchen beim Verlassen des Schuppens feuchte, dunkelrote Flecken am Maul hat, spricht alles dafür, dass es sich hierbei um das Blut von Mrs. De Ropp handelt, der Sredni Vashtar offenbar die Kehle durchgebissen hat (etwas, wozu Frettchen in der Realität durchaus in der Lage sind).
Adaptionen
Die Kurzgeschichte wurde 1954 als Episode einer TV-Serie namens „Danger“ zum ersten Mal von Sheldon Reynolds verfilmt. Weitere Verfilmungen unter dem Originaltitel gab es 1981 von Andrew Birkin, 1995 von Pavel Marek und 2003 von Angela M. Murray.
2007 erschien die bisher neueste Adaption als Segment der BBC-Produktion Who Killed Mrs De Ropp?[1], die auf drei Kurzgeschichten von Hector Hugh Munro basiert: „The Storyteller“ („Der Geschichtenerzähler“), „The Lumber Room“ („Die Rumpelkammer“) und „Sredni Vashtar“.
Einzelnachweise
- ↑ Who Killed Mrs De Ropp? in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Literarisches Werk
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