- St. Andreas (Nehringen)
-
Die Dorfkirche St. Andreas der Pommerschen Evangelischen Kirche im Grammendorfer Ortsteil Nehringen im Landkreis Nordvorpommern ist ein barocker Kirchenbau aus der Schwedenzeit.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Um 1350 wurde in Nehringen eine St. Andreaskapelle geweiht. Diese wurde 1498 zur Pfarrkirche erweitert. Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte eine Sanierung der Kirche. Aus dieser Zeit stammt der Altar.
In den Jahren 1721 bis 1726 wurde die Kirche für den Generalgouverneur für Schwedisch-Pommern, Johann August von Meyerfeldt, im Stil des Barock erweitert und ausgestattet. Der Westturm wurde 1744 anstelle eines älteren Turmes von 1598 errichtet. Weitere Instandsetzungsarbeiten fanden 1790 statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Verfall des Gebäudes. Zu DDR-Zeiten musste sie wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Nachdem der Kreiskirchenrat 1984 beschlossen hatte, die Kirche aufzugeben, protestierte der Gemeindekirchenrat und bemühte sich anderweitig um Hilfe. Durch Spendengelder, wie von der Partnergemeinde St. John's in Chambersburg (USA) und den Einsatz des Küsters Klaus Bergemann wurde 1986 der Beginn der Restaurierungsarbeiten ermöglicht. Am 21. Juni 1992 wurde die Wiedereinweihung der Kirche gefeiert. Die Sanierung des Turmes erfolgte in den Jahren 1997 und 1998.
Architektur
Die Kirche ist ein verputzter Backsteinsaal. Die barocken Formen und der polygonale Abschluss desChores stammen aus dem 18. Jahrhundert. An den Ecken weist das Kirchenschiff Putzquaderung auf. Der quadratische Westturm wurde aus Feldsteinen mit Granitquadersockel errichtet. Der Turm besitzt ein Haube mit Kupferdeckung und offener Laterne. An der nördlichen Westseite des Kirchenschiffes befindet sich ein Treppenturm mit halbem Volutengiebel.
Das bedeutendste Stück der Kirchenausstattung ist der Renaissancealtar von 1598 mit Marmorreliefs italienischer Schule, die unter anderem die Aufrichtung der Ehernen Schlange, den Sündenfall und die Auferstehung darstellen. Altar, verglaster Beichtstuhl, Kanzel und Patronatsloge sind mit Schnitzereien ausgestattet. Neben zwei Tafelgemälden mit Abbildungen der Kreuzigung und des Jüngsten Gerichts besitzt die Kirche eine verputzte Bretterdecke von 1720 mit Gemälden der Anbetung und Himmelfahrt Christi.
Die 1994 restaurierte Orgel aus dem Jahr 1869 wurde vom Stralsunder Orgelbauer Friedrich Albert Mehmel geschaffen. Die Orgelempore ist mit Schnitzereien und einem gemalten Passionszyklus verziert.
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-222-5, S. 69–70
Weblinks
53.99777777777812.835944444444Koordinaten: 53° 59′ 52″ N, 12° 50′ 9″ O
Wikimedia Foundation.