- St. Ansgar-Kirche (Hemmoor)
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53.6920729.155801Koordinaten: 53° 41′ 31″ N, 9° 9′ 21″ O Die St. Ansgar-Kirche in Hemmoor-Warstade wurde im Jahr 1905 erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Gebäudedetails
Altar
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ergab sich die Notwendigkeit, den Altarraum in der St. Ansgar-Kirche Hemmoor-Warstade zu verändern. Mit der Entfernung der Kommunionbänke bot sich der benötigte Raum, um den neuen Altar nach vorne zu stellen. Somit konnte der Priester die Messe der Gemeinde zugewandt feiern. Der blockhafte Altartisch ist mit einer lateinischen Inschrift geschmückt: „Victor quia victima“. Das bedeutet: ER ist der Sieger, weil er besiegt wurde! Der Inhalt dieser Aussage erschließt sich nur dem gläubigen Christen, der den Zusammenhang zwischen dem immer wieder am Altar gefeierten Opfertod des Herrn und der österlichen Auferstehung Christi glaubt.
Altarkreuz
Dieser auferstandene Christus zeigt sich am Altarkreuz als der Christkönig, der mit ausgestreckten Armen die Gemeinde zu sich einlädt: Zum Mahl der Gemeinschaft! Die Christusfigur ist aus Zement gestaltet. Dies ist der Hinweis auf den direkten Zusammenhang zwischen der St. Ansgar-Kirche und dem Hemmoor-Warstader Zementwerk, für deren Arbeiter diese Kirche vor etwa 100 Jahren errichtet worden ist. Das kupferne Altarkreuz selbst ist an seinen vier Enden jeweils mit rubinroten Rohglasbrocken geschmückt - Hinweis auf die Wundmale Christi. Bei genauerer Betrachtung des Altarkreuzes finden wir noch drei Dinge, die in direkter Beziehung zu Christus stehen:
- Wir werden an eine stilisierte Dornenkrone erinnert
- Die Innenkanten bilden - direkt um die Christusfigur – eine „Mandorla“ (das ist eine mandelförmige Gestaltung, die Künstler um eine besondere Person legen, um deren Erhabenheit auszudrücken)
- Man findet ein übergroßes Herz, welches die Liebe Gottes zu uns Menschen ausdrücken soll.
Taufbecken
Das Taufbecken – in seiner täglichen Funktion als Weihwasserbecken – steht in der Nähe des Eingangs. Auf dem bronzenen Deckel des Taufbeckens ist neben den Wassern auch die Schar der Getauften dargestellt. Die Inschrift „Allen wurde Heil durch dieses Wasser“ verweist darauf, dass uns durch die Taufe die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft gewährt wird, was für den gläubigen Christen das Heil bedeutet. Übrigens: Mit dem Eintauchen unserer Finger in das geweihte Wasser und die anschließende Bekreuzigung besiegeln wir immer von Neuem, dass wir Getaufte sind!
Fenster
In den Fenstern wird in einigen Bildern die Lebensgeschichte des Hl. Ansgar gezeigt. Vorne rechts beginnend sieht man den jungen Ansgar als Klosterschüler. Wie uns in seiner Lebensgeschichte erzählt wird, soll er sich sein Leben lang in der Gnade Gottes gefühlt haben. Bei der Gestaltung der Fenster hat der Künstler versucht, diesen Umstand, dass er „seinen Gott“ immer über sich fühlte, im Rundbogen des jeweiligen Fensters auszudrücken. So ist im zweiten Bild (neben der Orgel) der Ansgar als junger Lehrer zu erkennen, in dem sich der göttliche Gnadenstrahl spiegelt und auch auf seinen Schüler geworfen wird. (Ansgar war mit 22 Jahren bereits Mönch und Lehrer im Kloster Corvey). Das dritte Bild aus Ansgars Lebensgeschichte zeigt ihn, wie er ausgesandt als Missionar auf einem Schiff das Kreuz in die nördlichsten Länder Europas bringt. Auf dem vierten Fenster erkennt man Ansgars Weihe zum Bischof. Als Bischof von Hamburg baut er dort im 9. Jahrhundert eine rege christliche Gemeinde auf. Im Jahr 845 kommen die Wikinger elbaufwärts und überfallen die Stadt. Hamburg brennt bis auf die Grundmauern nieder. In wenigen Stunden ist Ansgars Kirche und ein Teil seines Missionswerkes vernichtet. Das letzte Fenster in der Marienkapelle zeigt die Lichter, die sich Ansgar um sein Totenlager hat aufstellen lassen. Drei Tage haben seine Mitbrüder an seinem Lager gebetet, bis er am 3. Februar entschlief. Der 3. Februar ist der Gedenktag des Hl. Ansgar.
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