St. Peter und Paul (Bardenberg)

St. Peter und Paul (Bardenberg)
Pfarrkirche St. Peter und Paul, Ansicht von Süden
Barbaraglocke

St. Peter und Paul, auch St. Petrus und Paulus, ist eine katholische Pfarrgemeinde in Würselen-Bardenberg. Sie gehört zusammen mit St. Balbina (Morsbach), St. Marien (Scherberg), St. Pius X. (Schweilbach/Teut) und St. Sebastian (Würselen) zur Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Würselen und zählt circa 4.100 Mitglieder (2008). Das Pfarrgebiet umfasst neben Bardenberg auch Pley.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus

Die erste urkundliche Erwähnung Bardenbergs, damals Bardunbach, findet man im Jahre 867. In dieser Urkunde geht es um den Tausch von Gütern in der commarca Bardunbach zwischen König Lothar II. und einem Vasallen des Jülich-Gaugrafen Matfried. W. Nellesssen vermutet, dass es sich hierbei um Ländereien des späteren Fronhofs Steinhaus gehandelt hat. Es existierte wahrscheinlich schon eine für die Zeit typische Holzkirche nebst Pfarrhof. Im 10. Jahrhundert trat in Bardinbach oder Bardumbach an die Stelle dieser ersten Holzkirche eine romanische Steinkirche, deren Turm auf einem runden von vier Säulen getragenen Kreuzgewölbe ruhte. Am 8. November 1043 vergab Erzbischof Hermann II. von Köln die Einkünfte der Bardenberger Kirche an den St. Severin-Stift zu Köln, der danach formell den Pfarrer stellte und ab dem 13. Jahrhundert eine Vikar, der den Gottesdienst zu versehen hatte.

Aus der Zeit des 16. Jahrhunderts stammen die ältesten Urkunden, die sich im Kirchenarchiv befinden. Frühere Unterlagen gingen bei einem von den Franzosen verursachten Brand (1542 oder 1691) verloren.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird der Pfarrer in Bardenberg als Pastor bezeichnet. Das Recht des Dechanten von St. Severin in Köln, den jeweiligen Pfarrer vorzuschlagen, wird nicht mehr erwähnt. Am 4. Dezember 1684 wurde der Turm der Bardenberger Kirche von einem Blitz getroffen wurde ein Opfer der Flammen. Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts scheint die bisherige Kirche nicht mehr den Anforderungen genügt zu haben. Im Jahr 1811 begannt die Planung eines Neubaus, der dann in den Jahren 1818 - 1824 nach den Plänen des Aachener Landesbauinspektors Johann Peter Cremer im Klassizistischer Bauweise errichtet wurde. Den Neubau ging der Abriss der Kirche aus dem 10. Jahrhundert in den Jahren 1817/1818 voran.

Etwa 100 Jahre später, in den Jahren 1914–1920 erfolgt der Neubau der heutigen spätgotischen Kirche St. Peter und Paul durch den Kreisbaumeister van Kann aus Haaren. Der Kirchturm wurde 1922 fertig gestellt. Im Jahr 1926 wird die Kirche konsekriert. Durch Kriegseinwirkung wird die Kirche im Jahr 1944 so stark beschädigt, dass eine Nutzung auf längere Zeit nicht möglich ist. Aus diesem Grund wird Saal der Gastwirtschaft Hammers in der Dorfstraße eine Notkirche eingerichtet. Es dauerte fünf Jahre, bis am 9. Oktober die Kirche mit einem Festgottesdienst des Bischofs Johannes Joseph van der Felden aus Aachen nach dem Aufbau wieder in genutzt werden konnte.

Im Jahr 1964 erhält St. Peter und Paul fünf neue Bronzeglocken. Die Barbaraglocke verbleibt als einzige Gusseisenglocke im Turm. Die neuen Glocken sind den Pfarrpatronen Petrus und Paulus, Maria und Joseph, dem hl. Michael und dem Papst Johannes XXIII. geweiht. 1965 erfolgt die Neugestaltung des Turmhelmes mit Unterbau. Die Gesamthöhe inklusive Kugel und Hahn beträgt jetzt 68 Meter. Drei Jahre später wird der Haupteingang im Jahre 1968 durch Steinmetz Hermann Derichs aus Bardenberg und Kunstschmied albert Sous aus Würselen in Miltenberger Sandstein einschließlich Kupferbelegung neu gestaltet. Eine Außensanierung des Kirchturms erfolgt zwischen 1989 und 1992.

Bereits im Jahr 1985 zeichneten sich immer häufiger Schäden an der im Jahr 1949 installierten Stahlhut-Orgel ab. Nach einer 10 Jahre dauernden Sammelaktion war es dann im Jahr 1995 endlich soweit. Die drei Jahre zuvor im Jahr 1992 bestellte Wilbrand-Orgel löste die desolate Stahlhut-Orgel ab. In den Jahren 2001 und 2002 erfolgte eine Innenrenovierung der Tageskapelle und des Kirchturmes und schließlich 2003 und 2004 die Innenrenovierung der Kirche und der Neugestaltung des Chorraumes.

Seit 2003 gehört die Pfarrgemeinde zur Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Würselen, die aus St. Balbina, St. Marien, St. Pius X., St. Sebastian und St. Peter und Paul besteht.

Pfarrer seit 1530

Christkönig-Denkmal an der Südseite der Kirche. Die letzte Ruhestätte für den am 12. August 1942 verstorbenen Pfarrer Franz Josef gen. Carl Hesseler
  • 1530–?: Antonius de Froenhoven (auch von Freden-aldenhoven)
  • ?: Leonhardt von Oetweiler
  • um 1582: Quirinus Kemerlinks von Tetz
  • 1616–1629: Peter Fabritius
  • 1629–1650?: Petrus Mäntz (auch Mayntz)
  • 1650–1670?: Werner Bremen
  • 1670–1680: Arnoldus Meuser
  • 1680–1711: Johannes Vietoris
  • 1711–1713: Johannes Heuscher (Pfarre interimistisch verwaltet)
  • 1711–1725: Jacobus Eyhsels
  • 1727–1746: Johannes Wilhelmus Heinen
  • 1746–1768: Johannes Henricus Werth
  • 1768–1809: Philippus Adolphus Werth
  • 1809–1821: Johannes Ludovicus Jungen
  • 1822–1840: Johannes Arnoldus Junker
  • 1840–1846: Fridericus Guilelmus Savelsberg
  • 1846–1881: Gerhardus Josephus Bernhardus Hubertus Mahr
  • 1881–1886: Hubertus Kremer (Vikar und Pfarrverweser)
  • 1886–1906: Johannes Henricus Dörnemann
  • 1906–1942: Franz Josef gen. Carl Hesseler
  • 1943–1975: Aloys Wirtz
  • 1975–2000: Franz Eversheim
  • 2000–2003: Pater Winfried Urbanek (Pfarre interimistisch verwaltet)
  • seit 2004: Heinz-Josef Lambertz

Eindrücke

Quellen

  • Wilhelm Nellessen, St. Peter und Paul in Bardenberg, In: Heimatblätter des Kreises Aachen, 1979, Heft 2/3/4, 35. Jahrgang
  • Karl Havers, Chronik der Pfarrgemeinde St. Petrus und Paulus, Hrgb.: Kath. Pfarramt der Pfarre St. Petrus und Paulus Bardenberg, August 2005
  • Fritz Rewinkel, Erste Kirche vor tausend Jahren, In: Heimatblätter des Landkreises Aachen, 1967, Heft 2, 23. Jahrgang
  • Tafeln in Vorraum von St. Peter und Paul

Weblinks

50.8412722222226.11521111111117Koordinaten: 50° 50′ 28,58″ N, 6° 6′ 54,76″ O


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