Stachl

Stachl
Hebel an der Rückseite
Stachl umschaltbare Steirische, offen
Stachl umschaltbare Steirische

Peter Stachl war ein österreichischer Musikinstrumentenbauer und Musiker.

Harmonikabau

Peter Stachl gründete im Jahr 1890 in Graz einen Betrieb für Harmonikaerzeugung, dieser bestand bis in das Jahr 1984. Peter Stachl zählt zu den ersten Erzeugern von Steirischen Harmonikas. Sein Betrieb bestand fast ein Jahrhundert, in dieser Zeit gehörte er zu den größten Harmonikaerzeugern weltweit, bildete etliche Lehrlinge aus, er verbesserte seine Erzeugnisse immer wieder, bis der Harmonikabau seinen heutigen hohen Stand erreichte. Aus allen diesen Gründen leistete die Firma Stachl einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung der Steirischen Harmonika. Seine Instrumente sind heute begehrte Sammlerstücke.

Patent

Die bekannteste Leistung Stachls war wohl: 1914 meldete er ein Patent für eine umschaltbare dreireihige Harmonika (Tonarten in Kreuzstimmung und in Be-Stimmung umschaltbar) an und erzeugte viele Exemplare zwischen 1914 und 1926. Im Jahr 1926 wurden auch insgesamt drei Stück vierreihige umschaltbare Instrumente gebaut. Diese Instrumente verkauften sich sehr gut, die Firma kam mit der Erzeugung kaum nach, da ein einziger Mitarbeiter die Endmontage dieser komplizierten Bauweise beherrschte. Dieser Mitarbeiter starb jedoch 1926 bei einem Unfall und das Wissen um die Fertigung ging mit ihm verloren.

Eine vierreihige tonart-umschaltbare Stachl-Harmonika aus dem Jahr 1926 ist im Besitz von Gustav Wagner, (* 1930), wohnhaft in Vordernberg, eine weitere 3-Reiher umschaltbar ist in Privatbesitz im Nachbarort Trofaiach. Eine weitere ist im Besitz eines US-Amerikaners, dessen Vorfahren aus den österreichischen Bergen stammen. Die Bilder sind von dieser Harmonika.

Aus den Detailaufnahmen, die der Besitzer der in Amerika befindlichen Harmonika zu Verfügung gestellt hat, geht hervor, dass Diskantmechanik und Bassmechanik auch heute so gefertigt werden könnten. Die Diskantstimmstöcke im Innenraum der Harmonika werden mit einem von außen zugänglichen Hebel in drei Positionen, je nach gewünschter Stimmung, verschoben. Der Bassteil ist mit elf doppelten Helikonstimmplatten bestückt, davon sind zehn stehend eingebaut ähnlich wie dies die Fa. Öllerer bei den Luxusmodellen auch heute anwendet. In der Anzahl der Begleitakkorde übertrifft diese Harmonika die heute am Markt befindlichen Harmonikas. Ein Begleitstimmstock ist parallel über die ganze Länge an der Rückseite im Bassteil eingebaut, ein weiterer kürzerer an der Frontseite und der elfte doppelte Helikon ist ebenfalls liegend vorne eingebaut. Zwei Luftklappen befinden sich zwischen dem liegenden Helikonbass und dem kurzen Begleitstimmstock. Somit ist der verfügbare Platz vollständig ausgenützt. Die gesamte Mechanik ist trotzdem verblüffend einfach, leicht zugänglich und wartungsfreundlich. Es wäre somit ohne weiters möglich, ein derartiges Instrument mit dem heutigen technischen Niveau nachzubauen. Die Dicke der Klappenfilze ist heute deutlich höher, deshalb sind die Klappen bei den alten Instrumenten etwas geräuschvoller.

Mitarbeiter

Ehemalige Mitarbeiter in Stachls Betrieb, darunter Franz Schmidt und Franz Parz gründeten eigene heute noch bestehende Betriebe zur Harmonikaerzeugung.


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