Stadtcafe Ottensen

Stadtcafe Ottensen
Die Kreuzkirche in Hamburg-Ottensen, Blick auf die Nord- und Hauptfassade

Die Kreuzkirche im Hamburger Stadtteil Hamburg-Ottensen ist ein neugotischer Bau von 1898.

Inhaltsverzeichnis

Die Kreuzkirche in Ottensen

1889 geriet das einstmals selbstständige Ottensen an die holsteinische Stadt Altona, die in diesen Jahren beständig wuchs und vergrößert wurde. 1896 wurden Pläne für einen Ausbau der Wohngebiete Richtung Westen verabschiedet, in deren Zusammenhang auch ein neues Kirchengebäude vorgesehen war, das an städtebaulich exponierter Stelle auf der Kreuzung zwischen zwei künftigen Straßen stehen sollte. Die folgende Kreuzkirche entwarf der Otzen-Schüler Fernando Lorenzen, der sich für diesen Bau an der Wiesbadener Bergkirche, einem Werk seines Lehrmeisters Otzen, orientierte.

Das Mosaik im Tympanon

Die kleine Kreuzkirche ist eine typische Stadtkirche der Gründerzeit: errichtet aus rotem Backstein in Kombination mit Glasursteinen zur Betonung der Baudetails und mit kupfernen Dächern nimmt sie die Tradition der Backsteingotik auf. Sie ist eine kleine, zentralbauartige Saalkirche von kreuzförmigen Grundriss mit einem zentralen Vierungsturm. An dem Gotteshaus finden sich zahlreiche kleine Dekorationselemente, wie schmiedeeiserne Wasserspeier, knospenartige Kapitelle und ein Mosaik im Tympanon des Portals. Die Kirche steht auf einer kleinen, gärtnerisch gestalteten Verkehrsinsel auf der Kreuzung der viel befahrenen Behringstraße und des Hohenzollernrings, zu ihrer Erbauungszeit war sie das erste fertig gestellte Bauwerk des neuen Quartiers und stand noch allein auf einer Wiese.

Details an der Fassade

Der neugotische Innenraum wurde in den Jahren 1938 bis 1940 leicht umgestaltet, eine weitere Veränderung nahm man von 1952 bis 1955 vor. 1992 wurde der gesamte Kirchensaal neu ausgemalt. Die Kirche wird heute von der evangelisch-lutherischen Tabita-Kirchengemeinde in Ottensen genutzt, zudem finden hier gelegentlich Konzerte statt.

Die Umgebung der Kirche

Zeitgleich mit der Kreuzkirche wurden das Pastorat und das der Kirche gegenüber stehende Gemeindehaus errichtet, welches den Stil der Kirche aufnimmt.

Südöstlich der Kreuzkirche findet sich zwischen dem Hohenzollernring und der Fischers Allee ein Stadtbereich, der fast vollständig von den Bombenabwürfen des Zweiten Weltkrieges verschont blieb. Hier und in nordwestlicher Nachbarschaft zur Kirche stehen noch heute viele Wohnhäuser der Gründerzeit, aber auch „moderne“ Bauten des Backsteinexpressionismus aus der Zeit des maßgeblich von Gustav Oelsner betriebenen kommunalen Wohnungsbaus der 20er und 30er Jahre, die zusammen ein Bild Hamburgs bzw. Altonas vor dem Krieg vermitteln.

Das unter dem Einfluss Hundertwassers gestaltete Stadtcafé

Das "Hundertwasser"-Café

In unmittelbarer Umgebung der Kirche steht ein kleines Stück moderner Baukunst: in einer ehemaligen Feuerwache an der Behringstraße ist das so genannte Stadtcafé Ottensen untergebracht, dessen Fassaden und Inneneinrichtung durch die Hamburger Designerin Jule Beck nach Vorbildern und unter der kreativen Beratung von Friedensreich Hundertwasser in dessen typischem Stil gestaltet worden sind. Im Gästeraum und an der Vorderseite des Gebäudes gibt es nun keine geraden Linien und keine rechten Winkel mehr, die Baukörper folgen organischen Formen und sind bunt mit Keramikscherben dekoriert.

Literatur

  • K. Marut-Schröter: Altona, Ottensen, Neumühlen im Wandel, Medien Verlag Schubert, 1993
  • F. Grundmann, T. Helms: Wenn Steine predigen - Hamburgs Kirchen vom Mittelalter zur Gegenwart, Medien Verlag Schubert, 1993
  • Burkhart Springstubbe: ...lediglich die Rücksichten auf Gesundheit, Schönheit und Ausschmückung ... - eine wilhelminische Platzgruppe am Hohenzollernring in: Stadtteilarchiv Ottensen (Hrsg.): Schauplatz Ottensen - Geschichte und Geschichten der Ottenser Plätze, Hamburg-Altona 2003

Weblinks

53.5533333333339.91805555555567Koordinaten: 53° 33′ 12″ N, 9° 55′ 5″ O


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