Stadtwerke Osnabrück

Stadtwerke Osnabrück
Stadtwerke Osnabrück AG
Stadtwerke Osnabrück AG-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1858, Osnabrück
Sitz Osnabrück, Deutschland

Leitung

  • Manfred Hülsmann (Vorstandsvorsitzender)
  • Prof. Dr. Stephan Rolfes (Vorstand Verkehr und Hafen)
Website www.stadtwerke-osnabrueck.de

Die Stadtwerke Osnabrück AG sind seit 1858 für die Versorgung der Stadt Osnabrück zuständig. Neben Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung führen sie auch den ÖPNV in der Stadt durch und betreiben den Hafen sowie mehrere Schwimmbäder. Das Unternehmen ist seit 1964 eine Aktiengesellschaft, sämtliche Anteile befinden sich aber im Eigentum der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Betriebsteile

Energieversorgung

Geschäftssitz der Osnabrücker Stadtwerke
Der Wolkenbrunnen von Stefan Schwerdtfeger vor dem Hauptverwaltungsgebäude

Im Jahr 1858 wurde in Osnabrück das erste städtische Gaswerk gegründet, um Haushalte und Straßenbeleuchtung mit Erdgas zu versorgen. Nach zwei Cholera-Epidemien in Osnabrück wurden Ende des 19. Jahrhunderts neue Maßnahmen zur Hygienesicherung des Trinkwassers nötig, und 1890 auch die Wasserversorgung durch die Stadt übernommen. Am 17. Dezember 1890 wurde so das Gas- und Wasserwerk der Stadt Osnabrück gegründet und ein Jahr später das erste städtische Wasserwerk im Schinkel in Betrieb genommen. Der steigende Bedarf machte in den folgenden Jahrzehnten mehrfach eine Verbesserung der Wasserversorgung nötig, das 1908 eröffnete Wasserwerk Düstrup ist heute noch in Betrieb.

Im Jahr 1900 wurde in Osnabrück auch ein Elektrizitätswerk gebaut, dieses wurde jedoch zunächst noch von der AEG betrieben und erst nach fünf Jahren von der Stadt übernommen und in die Stadtwerke eingebracht. Schon 1911 wurde allerdings mit einer Fremdfirma über die Lieferung von elektrischem Strom verhandelt und wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg wurde die eigene Stromerzeugung im Jahre 1921 wieder beendet.

In den folgenden Jahren wurde das Leitungsnetz weiter ausgedehnt, ab 1930 wurde ein erneuter Versuch gestartet, die Elektrizitätsversorgung in Eigenregie zu übernehmen, dieser wurde jedoch nach fünf Jahren gestoppt, als die Elektrizitätsversorgung per Gesetz unter Aufsicht der Reichsregierung gestellt wurden.

Während des Zweiten Weltkriegs war Osnabrück immer wieder Ziel schwerer Angriffe, wodurch auch das Leitungsnetz der Stadtwerke schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, das Gaswerk wurde völlig zerstört. In den Jahren des Wiederaufbaus nahm langsam die Bedeutung der Elektrizität gegenüber dem Erdgas zu, im Jahr 1961 wurde schließlich die eigene Gasproduktion eingestellt. Das benötigte Gas wurde ab diesem Zeitpunkt wie auch der Strom von der RWE bezogen. Von 1967 bis 1969 wurde die Straßenbeleuchtung auf elektrischen Strom umgestellt, seitdem wird Erdgas fast ausschließlich zum Heizen genutzt.

1993 wurde auch ein erstes Blockheizkraftwerk eröffnet, mit dem die Stadtverwaltung, zwei Schulen und ein Schwimmbad mit Wärme versorgt wurden.

2004 versorgten die Stadtwerke Osnabrück über ein über 2000 km langes Netz 34.263 Anschlüsse mit elektrischem Strom, die Gesamtabgabe pro Jahr beträgt etwas über eine Milliarde Kilowattstunden. 30.563 Anschließer beziehen insgesamt 10,7 Mio. m³ Trinkwasser pro Jahr von den Stadtwerken, Gas wird an 27.043 Anschlüsse geliefert. Außerdem besteht seit einigen Jahren auch eine Wärmedirektversorgung, hier werden über 7 km Leitungen 222 Anschlüsse mit über 40 Gigawattstunden pro Jahr versorgt.

Nahverkehr

Hauptartikel: Nahverkehr in Osnabrück

Hafen

Hafenbahn im Stadtteil Hafen

Bereits 1882 begannen Planungen, in Osnabrück einen Hafen für die angesiedelte Industrie zu bauen. Da jedoch als Wasserweg nur die Hase zur Verfügung stand, die keine größeren Schiffe aufnehmen konnte, ließ man diese Planung zunächst wieder fallen. Etwa 25 Jahre später wurde jedoch der Mittellandkanal gebaut, der allerdings etwa 15 Kilometer an Osnabrück vorbei verlief. Eine Anbindung an das Wasserstraßennetz war jedoch damit endlich in greifbare Nähe gerückt und ab 1910 wurde der Stichkanal Osnabrück gebaut, der die Stadt nun endlich mit dem Mittellandkanal verbinden sollte.

Im Jahr 1913 wurden dann die ersten Verträge zum Betrieb des Hafens unterzeichnet und bereits zwei Jahre später konnte der Betrieb auf der städtischen Hafenbahn aufgenommen werden. Am 3. April 1916 lief endlich das erste Schiff in den Hafen ein. Von da an wurde der Hafen immer weiter ausgebaut, 1960 war schließlich das etwa 30 ha große Gelände komplett verpachtet. Daraufhin wurde der Hafen im Osten erweitert und umfasst heute ein Gebiet von fast 100 ha. Im Jahr 2010 wurden insgesamt rund 629.000 t von oder auf Schiffe umgeschlagen. Die städtische Hafenbahn beförderte mit drei Lokomotiven auf einem gut 20 km langen Gleisnetz sogar rund 980.000 t Güter.

Bäder

Die Stadtwerke Osnabrück AG sind Betreiber der öffentlichen Schwimmbäder (Schinkelbad, Moskaubad, Nettebad) der Stadt Osnabrück.

Beteiligungen

Die Stadtwerke Osnabrück sind neben den eigenen Betrieben auch an einer Reihe anderer Unternehmen verschiedener Branchen beteiligt:

  • Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS, zusammen mit der Beteilungs- und Vermögensgesellschaft des Landkreises Osnabrück)
  • NordWestBahn (Zusammen mit Veolia Verkehr und Verkehr und Wasser GmbH Oldenburg)
  • Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS), zusammen mit mehreren Busunternehmen aus dem Landkreis Osnabrück)
  • os1.tv GmbH (zusammen mit der Neuen Osnabrücker Zeitung und osnatel - EWE TEL GmbH)

Literatur

  • Alfred Spühr und Claude Jeanmaire: Die Osnabrücker Strassenbahn. Die Geschichte der elektrischen Strassenbahn, deren Vorgänger und Nachfolger. Verlag Eisenbahn, Villigen 1980

Weblinks


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