Standard Approach

Standard Approach
Ein Canadair-Regional Jet der Lufthansa im Landeanflug auf LHR
Ein Airbus A320-200 der Finnair im Landeanflug auf den London Heathrow Airport
Landeanflug (final) als letzte Flugphase

Der Landeanflug (Kürzel APCH, von englisch approach) ist die letzte Phase des Fluges kurz vor der Landung. In der Anflugphase wird das Flugzeug auf die Landung vorbereitet, im Wesentlichen aus dem Sinkflug heraus. Des Weiteren findet zeitnah eine Kommunikation mit der Flugverkehrskontrolle (Anflugkontrolle – APP) statt, die vor allem die Anmeldung im Luftraum beinhaltet.

Im Anfangsanflug (engl. initial approach) wird immer ein Landecheck ausgeführt (Stellung des Fahrwerks und der Klappen, Geschwindigkeit). Bei böigem Wetter wird generell schneller angeflogen, mit gesetzten Landeklappen. Dies entspricht in der Regel der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens + 5 bis 15 kts, gerichtet nach der Windstärke, den Böen und der Windrichtung. Dann wird anhand der Anflugkarte das Anflugverfahren festgelegt.

In der Entscheidungshöhe muss festgelegt werden, ob der Anflug weitergeführt oder abgebrochen wird. Weitergeführt wird der Anflug wenn entweder Sichtkontakt zur Landebahn besteht oder zumindest Teile der Anflugbefeuerung zu sehen sind. Der letzte Teil des Anfluges unterhalb der Entscheidungshöhe (oder der Mindestsinkflughöhe) wird zwar unter Sichtbedingungen durchgeführt, ist trotzdem aber ein Instrumentenanflug (IFR).

Piloten, die nach Sichtflugregeln fliegen, holen im Endanflug (engl. final approach) rechtzeitig vor der Landung eine Verkehrsinformation ein (Wetter, in Betrieb befindliche Landebahn, anderer Verkehr) und führen auf unkontrollierten Flugplätzen (engl. uncontrolled airfields) den Landeanflug in eigener Verantwortung durch.

Bei Flügen nach Sichtflugregeln (VFR) wird ca.bei 1.000 ft AGL in die Platzrunde eingeflogen. Nach Gegenanflug und Queranflug kommt der „Endanflug“. Der Endanflug (die eigentliche Landung) besteht immer aus fünf Abschnitten:

  • Anfliegen
  • Abfangen
  • Ausschweben
  • Aufsetzen
  • Ausrollen

Bei Instrumentenanflügen werden die Flieger von den Lotsen der Anflugkontrolle annähernd auf den Endanflugkurs der jeweiligen Landebahn gebracht. Beim Militär gilt es als schwierigste Übung überhaupt, bei völliger Dunkelheit und nur geringer Beleuchtung auf einem Flugzeugträger zu landen. Der Anflug spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn nur durch exaktes Manövrieren ist dies überhaupt möglich.

Beispiel

Eine reguläre Landeprozedur eines A320:

Voll ausgefahrene Bremsklappen eines A320

Im Landeanflug werden das Fahrwerk und die Landeklappen ausgefahren. Wenn das Flugzeug unter eine Höhe von 50 Fuß sinkt, wechselt das EFCS (Electronic Flight Control System) in den Lande-Modus. Während des Anflugs ertönt eine automatische Höhenansage für 1000, 500, 400, 300, 200, 100, 50, 40, 30, 20 und 10 Fuß. Sobald die Flughöhe unter 30 Fuß gefallen ist, verringert das EFCS innerhalb von acht Sekunden den Neigungswinkel um zwei Grad. Der Pilot muss dabei seinen Steuerknüppel zurückziehen.

Dies simuliert den Effekt des Rüttelns im Steuerknüppel und des benötigten erhöhten Kraftaufwands des Piloten, der bei „normalen“ Flugzeugen ohne EFCS zu spüren ist.

Kurz vor dem Aufsetzen ertönt “Retard! Retard! Retard!” (deutsch: „verzögere“), um die Piloten daran zu erinnern, die Schubhebel zurück in Richtung Leerlauf zu ziehen. Die beiden Hauptfahrwerke haben zuerst Bodenkontakt. Sobald auf beiden Stoßdämpfern die Gewichtskraft von zwei Tonnen Masse lastet, geben die entsprechenden Sensoren das Bodenkontakt-Signal (A/G-Signal oder Air-Ground-Transition) an das EFCS weiter. Dies ist das Signal, das die Aktivierung der Schubumkehr ermöglicht.

Wenn nun die Drehgeschwindigkeiten der Räder auf unter 0,87-mal der Flugzeuggeschwindigkeit (englisch reference speed) fallen, wird zusätzlich das Radbremssystem aktiviert und die Maschine kommt allmählich zum Stillstand.

Siehe auch


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