- Stangenantrieb
-
Als Stangenlokomotive werden vorwiegend Diesel- oder Elektrolokomotiven bezeichnet, bei denen die Kraftübertragung vom Fahrmotor zu den Antriebsachsen mittels eines Gestänges, üblicherweise einer oder mehrerer Treibstangen, erfolgt. Dampflokomotiven hingegen nutzen (mit wenigen Ausnahmen) ausschließlich Treibstangen zur Kraftübertragung, hier wird üblicherweise nicht von Stangenlokomotiven gesprochen.
Häufig wird die Antriebskraft einer Stangenlokomotive über eine Blindwelle vom Motor oder Getriebe auf die Antriebsstangen übertragen, es gibt jedoch auch die Möglichkeit, eine oder mehrere Achsen direkt anzutreiben und die anderen über Triebstangen hieran zu kuppeln. Aufgrund des hohen Wartungsaufwands wurden etwa seit den 1920er Jahren vermehrt Elektrolokomotiven mit Einzelachsantrieb hergestellt. Bei Diesellokomotiven war der Stangenantrieb hingegen bei Neubauten bis in die 1960er Jahre – abgesehen von solchen mit dieseleketrischem Antrieb – weit verbreitet, er wurde vor allem durch den Gelenkwellen-Antrieb ersetzt. Bis heute finden sich jedoch noch zahlreiche Stangen-Dieselloks vor allem aus den 1950er und 1960er Jahren im Einsatz.
Bekannte Beispiele für Stangen-Elektrolokomotiven sind die SBB Ce 6/8 I 14201, die „Krokodile“ wie die SBB Ce 6/8 II / SBB Ce 6/8 III und BBÖ 1100, einige Altbau-E-Loks der DRG wie die DRG-Baureihe E 91 oder die dreiteiligen Erzbahn-Lokomotiven SJ Dm3. Bei den Diesellokomotiven sind hier neben den Baureihen V 60 der DR und DB vor allem Privatbahnlokomotiven wie die MaK-Stangenlokomotiven zu nennen.
Wikimedia Foundation.