Star Trek X: Nemesis

Star Trek X: Nemesis
Filmdaten
Deutscher Titel: Star Trek: Nemesis
Originaltitel: Star Trek Nemesis
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Länge: 116 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Stuart Baird
Drehbuch: John Logan
Produktion: Rick Berman
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Jeffrey L. Kimball
Schnitt: Dallas Puett
Besetzung

Star Trek: Nemesis ist der zehnte Star-Trek-Kinofilm sowie der vierte und vorerst letzte Film[1], der auf der Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert basiert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nach einem Anschlag im Senat von Romulus, dem Heimatplaneten der Romulaner, bei der mit Ausnahme der Verschwörerin alle Senatoren getötet wurden, ergreift Shinzon, ein Bewohner des unwirtlichen Bruderplaneten Remus, die Macht im Romulanischen Imperium.

Die Crew der Enterprise-E, die gerade auf dem Weg nach Betazed ist, um nach der Zeremonie auf der Enterprise die Hochzeit zwischen Troi und Riker auch dort zu feiern, wird daraufhin in einer diplomatischen Mission nach Romulus gerufen.

Auf dem Weg dorthin ortet die Crew auf einem Planeten am Rand der neutralen Zone positronische Signale, die auf eine Lebensform, die Data ähnlich sein müsste, hindeuten. Dort finden Picard, Data und Worf schließlich Androiden-Einzelteile, die sie zusammensetzen. Dieser Android nennt sich B-4 und erweist sich als Prototyp von Data (im Englischen ergibt sich hier ein Wortspiel, da „B-4“ wie „before“ – vorher – ausgesprochen wird).

Auf Romulus stellt sich schließlich heraus, dass Shinzon kein echter Remaner ist, sondern ein Klon von Jean-Luc Picard. Er war im Rahmen eines Projektes der Romulaner, in dem der Captain der Enterprise (Picard) ersetzt werden sollte, geschaffen worden; das Projekt wurde aber schließlich fallen gelassen und Shinzon zur Zwangsarbeit auf Remus „verurteilt“. Shinzon gibt vor, sein „Vorbild“ Picard näher kennenlernen und Frieden mit der Föderation schließen zu wollen.

Jedoch verfolgt er eigene Ziele und beamt Picard gegen dessen Willen auf sein Schiff; da er eigentlich Picards Körperzellen benötigt, die mit seinen logischerweise DNA-identisch sind, um zu überleben. Sein Schiff Scimitar - ein stark umgebautes und verbessertes remanisches Raumschiff und der Enterprise taktisch überlegen – ist mit einer Thalaron-Matrix ausgestattet (eine Waffe, die Thalaron-Strahlung nutzt und damit absolut tödlich für biologische Lebensformen ist), die schon den romulanischen Senat getötet hat, doch ist sie wesentlich größer und effektiver und nun in der Lage, das Leben auf einem ganzen Planeten auszulöschen. Größenwahnsinnig geworden, und um sich aus den politischen Schatten seines „DNA-Spenders“ Picard zu befreien, will er das Weltall auf ewig verändern. So beabsichtigt er, die Erde mit dieser Waffe auszulöschen und die Föderation später für das romulanische Reich zu erobern.

Shinzon hat B-4 so programmiert, dass er diesen kontrollieren kann. Er dient nun – ohne es selbst zu wissen – Shinzon als Handlanger und Spion auf der Enterprise. Da LaForge dies rechtzeitig bemerkt, gelingt es Data, B-4 zu ersetzen und Picard zu retten.

Die Enterprise flieht schließlich in Richtung Föderationsgebiet, wo bereits andere Schiffe zur Verstärkung warten. In einem Nebel, der die Langstreckenkommunikation blockiert, wird sie von Shinzons Schiff angegriffen, wodurch der Warp-Antrieb außer Funktion gesetzt wird.

Es kommt zu einem Kampf, bei dem die Enterprise Unterstützung von zwei romulanischen Warbird (Norexan-Klasse) erhält, deren Kommandeure offenbar zur Opposition gegen Shinzon gehören. Shinzons Schiff ist weit überlegen. Nachdem die Warbirds ausgeschaltet und die Schilde der Enterprise nahezu außer Funktion gesetzt waren, die letzten Photonentorpedos verschossen worden waren, rammt die Enterprise schließlich als letzte Möglichkeit Shinzons Schiff frontal, wobei beide Schiffe schwer beschädigt werden, jedoch bleibt die Waffe der Scimitar einsatzbereit und soll nun gegen die Enterprise eingesetzt werden.

Captain Picard lässt sich schließlich auf Shinzons Schiff beamen, wobei die Transporter der Enterprise durch Überlastung zerstört werden. Data „springt“ daher durch den Weltraum hinüber zu Shinzons Schiff.

Es kommt auf der Scimitar zu einem Showdown zwischen Picard und Shinzon, wobei letzterer den Tod findet. Die Waffe ist aktiviert und würde in wenigen Sekunden die Enterprise zerstören. Data, der Picard inzwischen erreicht hat, schickt ihn mit einem Prototyp eines mobilen Ort-zu-Ort-Transporters zurück auf die Enterprise und opfert sich, indem er mit einem Phaser auf die Waffe feuert und somit eine Explosion auslöst, die Shinzons Schiff völlig zerstört.

Hintergrund und Sonstiges

  • Nemesis traf bei den Fans auf ein geteiltes Echo. Das düstere Flair, die actionreiche Inszenierung und die Verwendung des lange in den Kinofilmen ignorierten Volkes der Romulaner begeisterten zahlreiche Fans. Doch sah sich auch ein großer Teil von dem Streifen sehr enttäuscht: Logikfehler, atypisches Verhalten der Stammcharaktere und eine oberflächliche Handlung werden auf dieser Seite als Kritikpunkte aufgeführt. Der Film wurde dennoch von vielen Fans als ein guter „Sci-Fi-Film“ bezeichnet, der aber nicht mehr sehr viele Star-Trek-typische Eigenheiten habe.
  • Nemesis weist besonders im Hinblick auf das Finale Parallelen zu Star Trek II: Der Zorn des Khan auf. In beiden Fällen findet ein Raumschiff-Kampf zwischen der Enterprise und dem Schiff des Gegenspielers (Khan/Shinzon) statt. In beiden Fällen ist die Enterprise dem Gegner unterlegen, im zweiten Teil durch zuvor erlittene Kampfschäden, im zehnten Teil durch die überlegene Tarntechnologie der Scimitar, Shinzons Schiff. Khan bzw. Shinzon setzen im Angesicht der Niederlage eine Massenvernichtungswaffe ein, um die Enterprise doch noch vernichten zu können. Im zweiten Teil opfert sich Spock, um den Warpantrieb zu reparieren und der Enterprise die Flucht vor dem Genesis-Effekt zu ermöglichen. Data opfert sich in Nemesis, um die Scimitar zu zerstören und so die biogene Waffe unschädlich zu machen. Gleichzeitig hielten sich die Autoren für beide Darsteller ein Hintertürchen offen, durch das ein Comeback möglich wurde bzw. würde: Spock transferierte seinen Geist auf McCoy, und Data machte einen Gedächtnis-Upload auf B-4.
  • Finanziell war der Film im Kino ein Desaster und blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Er spielte bei einem geschätzten Budget von etwa 60 Millionen Dollar gerade 43 Millionen Dollar in den USA ein. Insgesamt kam der Film weltweit auf Einnahmen von 98 Millionen Dollar. Wirklich in die Gewinnzone kam der Film allerdings erst mit dem DVD-Verkauf.
  • Die finale Schlacht im Bassen-Graben sollte, laut John Logan, mit einer ganzen Flotte von Schiffen ausgetragen werden, dies wurde aber vermutlich wegen der zu hohen Kosten verworfen.
  • John Logan wollte zudem eine Nebenhandlung über Worf in den Film einbringen, die damit endete, dass er von einem romulanischen Arzt gerettet wird.
  • Whoopi Goldberg wird – traditionell – nicht im Abspann erwähnt und spendete ihre gesamte Gage für karitative Zwecke.
  • Hollywood-Regisseur Bryan Singer hat einen Kurzauftritt. Er erscheint als Sternenflottenoffizier auf der Brücke der Enterprise.
  • Der Regisseur des Filmes, Stuart Baird, ist in der englischen Sprachfassung als Computerstimme der Scimitar zu hören.
  • Für den Film wurden neue Phaser produziert.
  • Während der Hochzeit sollte eigentlich ein Gorn auftauchen, ein reptilartiger Humanoid.
  • Marina Sirtis und Jonathan Frakes trugen während des Empfangs und auf dem Schiff ihre eigenen Eheringe.
  • Wie Regisseur Stuart Baird in einem „Making of“ erzählte, sagte Brent Spiner nur unter der Bedingung zu, dass Data in diesem Film stirbt, da ihn die Rolle langweile. Da Spiner eigentlich schon in Star Trek: Der Aufstand Data letztmalig spielen wollte, entschloss man sich, sowohl Spiners Wunsch nach Datas Tod zu entsprechen, als auch ein Hintertürchen für ein Comeback offen zu lassen. Dies tat man, indem man die Datentransferszene zwischen Data und B-4 einbaute und so quasi ein „Backup“ von Data machte.

Kritik

„Ein ohne erkennbare oder gar nachvollziehbare Begeisterung inszeniertes Science-Fiction-Abenteuer, das sich in populärphilosophischen Diskussionen über Identität verfängt. Die Attraktivität der Bilder, die Überzeugungskraft des Drehbuchs und die Leistung mancher Darsteller werden dabei sträflich vernachlässigt.“

Lexikon des Internationalen Films [2]

„Mehr als eine erweiterte TV-Episode ist dieses Space-Abenteuer leider nicht geworden. Akzeptable Darsteller und eine wenig packende Story können vermutlich nur die Fans halbwegs zufrieden stellen. Einige Nebenstränge hätte man zwecks Spannungserhalt schlicht weglassen sollen. Immerhin sind die finsteren Weltraum-Bilder gelungen.“

Prisma Online [3]

„Der 10. Star Trek Kinofilm wartet mit packender Story, kribbelnder, düsterer Atmosphäre und erstklassigen Spezialeffekten auf...“

FHM

Auszeichnungen

  • 2003 wurde der Film in vier Kategorien, u. a. als Bester Science-fiction-Film, für den Saturn Award nominiert, konnte jedoch keinen Preis gewinnen.
  • Ebenfalls 2003 gewann der Film einen Young Artist Award in der Kategorie Best Family Feature Film - Fantasy.

Quellen

  1. zur Zukunft von Star Trek siehe Star Trek#Laufende Projekte
  2. Kritik im Lexikon des internationalen Films
  3. Kritik bei Prisma Online

Weblinks


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