Starsiege: Tribes

Tribes ist eine Computerspiel-Serie basierend auf Science-Fiction- und Egoshooter-Einflüssen, ursprünglich entwickelt von Dynamix, einem Entwicklungsstudio von Sierra Entertainment. Angesiedelt ist die Serie im gleichen Universum wie Starsiege. Es gibt insgesamt vier Tribes-Titel:

• Starsiege: Tribes, erschienen für Microsoft Windows am 30. November, 1998
• Tribes 2, erschienen für Microsoft Windows am 28. März, 2001
• Tribes Aerial Assault, erschienen für PlayStation 2 am 23. September, 2002
• Tribes: Vengeance, erschienen für Microsoft Windows im Oktober 2004

History

Starsiege: Tribes war eines der ersten Computerspiele, in dem menschliche Mitspieler ausschließlich über das Internet oder LAN gegen- und miteinander spielen konnten, da es über keinen Singleplayermodus verfügt. Die Einzelspielermission bestanden nur aus einer handvoll Trainingsmissionen. Auch war Tribes eines der ersten Spiele überhaupt, das Fahrzeuge zu einem Hauptbestandteil des Spieles machte.

Aufgrund seines fehlenden Singleplayer-Modus und der hohen Spieleranzahl, verlangt Tribes von den Spielern strategisches Denken und die Fähigkeit, im Team zu agieren. Einzelspieler spielen im Kampf um den Sieg nur eine untergeordnete Rolle.

Seit Mai 2004 stehen Starsiege: Tribes und Tribes 2 kostenlos zum Download im Internet bereit. Vivendi Universal Games hat die beiden Titel, um die Wartezeit für die Spieler auf Tribes: Vengeance zu verkürzen, zum Download freigegeben.^[1]

Seit Ende 2008 sind sowohl die Masterserver von Tribes 1 als auch Tribes 2 abgeschaltet. Es stehen aber für beide Spiele von der Community betriebene Masterserver zur Verfuegung. Für Tribes 1 gibt es Ready-To-Play Versionen^[2] welche bereits die notwendigen Servereintraege beinhalten. Auch für Tribes 2 ist ein Patch^[3] verfügbar welcher das Auffinden von laufenden Spielservern ermöglicht.

Tribes in Deutschland

In Deutschland wurde Tribes von der deutschen Telekom AG in den T-Punkten in einer deutschen Version mit deutschen Sounds vertrieben. Damit wollte die Telekom ihre Spieleplattform "CMGA" ("Community of Massive Gaming Agents") bewerben.

Features

Folgende Merkmale unterscheidet die Tribes-Serie von anderen Egoshootern:

• Kämpfe finden hauptsächlich unter freiem Himmel statt. Die Landschaft ist so geschaffen, dass sie viel zu groß ist, um sie in einem normalen Match zu Fuß zu durchqueren. Einige Karten bestehen aus einem satten Grün mit Flüssen, andere wiederum sind verschneit und von Schnee bedeckt.

• Alle Spieler haben ein Jetpack auf dem Rücken, das kurzes Fliegen erlaubt. Die Jetpacks beziehen ihre Energie aus der Rüstung der Spieler; die Rüstungsenergie lädt sich langsamer auf, als das Jetpack sie verbraucht, was den Spieler zu kurzen Pausen zwischen den Flügen zwingt. Geübte Spieler können einen Hügel hinunter laufen, um am nächsten Berg den so aufgebauten Schwung zu nutzen und unter Einsatz des Jetpacks weite Strecken zurückzulegen, genannt skiing. Diese Technik erlaubt es sogar schwer ausgerüsteten Spielern, in kurzer Zeit weite Distanzen zu überbrücken. Ironischerweise war skiing ursprünglich ein Bug, welcher aber zu einem bedeutenden Element im Spiel avancierte und letztendlich in alle zukünftigen Tribes-Titeln eingebaut wurde.

• Die Tribes-Titel verlangen von ihren Spieler Teamwork und strategisches Denken. Eine Partie besteht aus maximal 32 Spielern, 16 auf jeder Seite. Anstatt den Gegner direkt anzugreifen, kann sich ein Spieler auch für die Verteidigung der Basis entscheiden, welche das Aufstellen von Verteidigungstürmen/Sensoren und das Reparieren der Basis umfasst. Natürlich kann sich ein Spieler auch für den Angriff entscheiden, um durch Unterbrechung der Stromzufuhr dem Gegner seiner Möglichkeit zu berauben, sich auszurüsten oder Fahrzeuge zu ordern. Spieler können somit auf unterschiedliche Art und Weise dem eigenen Team zum Sieg verhelfen, auch ohne einen einzigen Gegner im Spiel zu sehen oder direkt zu bekämpfen. In Public-Matchs sind solche Aktionen wie das so genannte "Baseraping", also das Zerstören des Generators oder des Sensors, allerdings eher unerwünscht, da sie den ganzen Spielfluss bremsen. Häufig wird man wegen solcher Aktionen sogar vom Server gekickt. Doch bei Clan-Wars sind solche Aktionen durchaus relevant und erlaubt.

• Verschiedene Land- und Luftfahrzeuge spielen eine wichtige Rolle im Tribes-Universum. Transporter erlauben es, schwer ausgerüstete Mitspieler in feindliches Gebiet zu fliegen. Mobile Ausrüstungsfahrzeuge ermöglichen es, dem Team eine kleine, vorgezogene Basen mit Sensoren und Abwehrtürmen zu errichten.

• Jedes Team besitzt eine je nach Karte eine oder mehrere Ausrüstungsstationen. An dieser kann der Spieler zwischen drei verschiedenen Ausrüstungen wählen: die leichte Ausrüstung ermöglicht es, sich schnell zu bewegen, wohingegen die schwere Ausrüstung langsam ist, aber mehr Schaden aushält und das Tragen von Nachschub und Gegenständen ermöglicht; die mittlere Ausrüstung ist ein Kompromiss aus beidem. Ein Spieler kann sich zusätzlich durch die Wahl des Backpacks spezialisieren: Das Repair Pack ermöglicht das Reparieren von Gegenständen und Mitspielern; das Energy Pack lässt den Spieler länger das Jetpack benutzen und liefert die Energie für das Scharfschützengewehr; das Cloak Pack verleiht dem Spieler die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen. Hierbei handelt es sich lediglich um eine kleine Auswahl. Jedes Tribes-Spiel hat teilweise individuelle Backpacks, manche kommen jedoch in allen Titeln der Serie vor.

• Tribes beinhaltet neben dem standardmäßigen Capture The Flag noch zusätzliche Spielmodi. Bei "Siege" gibt es ein verteidigendes und angreifendes Team. Ziel ist ein Schalter, der in einem bestimmten Zeitlimit erreicht werden muss. Gelingt dem angreifendem Team dies, werden die Seiten getauscht und das ehemals verteidigende Team muss die vorgegebene Zeit unterbieten. Im Modus "Rabbit" befindet sich eine Flagge auf der Karte. Wer sie zuerst aufnimmt, ist der Hase und wird von allen anderen Spielern gejagt. Beim virtuellen Tod verliert der Hase die Flagge und jemand anderes kann sie aufnehmen. Gewinner ist derjenige, der am Ende der Runde die längste Zeit die Flagge hatte.

• Ein umfangreiche Ansammlung von Tastenkombination erlaubt es den Spielern, sich gegenseitig kurze, vorgefertigte Mitteilungen zukommen zu lassen. Unterlegt waren diese mit Sprachdateien, die gleichzeitig das Geschriebene wiedergeben. Der Spieler hat die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Stimmen für seinen Charakter auszuwählen.

• Jeder Spieler kann eine Abstimmung einleiten, um zum Beispiel Spieler vom Server zu verbannen oder die Karte zu wechseln. Tribes beinhaltet diese Möglichkeit bereits seit Erscheinen des ersten Titels im Jahre 1998. Spiele wie Counter Strike hatten erst Jahre später eine vom Umfang und Komfort vergleichbare Funktion.

• Die Windows-Version des Spiel beinhaltet eine umfangreiche Programmiersprache, welche zu weitreichenden Veränderungen und der Erstellung von Mods benutzt werden kann.

Versionen

• Starsiege: Tribes hat selbst heute, Jahre nach seinem erscheinen, immer noch eine große Fangemeinde. Aufgrund seiner Vorreiterrolle in Sachen teamorientierten Ego-Shootern finden sich viele Elemente in heutigen Spielen wieder (z. B. Unreal Tournament 2004, Battlefield 1942 etc.). Mittlerweile kann man sich das Spiel kostenlos herunterladen. Das Spiel kann durch den inoffiziellen "Last Hope"-Patch auf v1.30 erweitert werden. Er ist mit allen offiziellen v1.11-Server kompatibel. Starsiege: Tribes wurde 210.000 mal verkauft.

• Eine Singleplayer-Version wurde unter dem Namen Tribes Extreme entwickelt, jedoch vor Beendigung eingestellt.

• Mit Tribes 2 wurden weitere Fahrzeuge, Waffen und Gegenstände hinzugefügt sowie einige Spielelemente geändert (z. B. in Tribes 1 hat der Spieler seine Ausrüstung während, in Tribes 2 vor der Ausrüstungsstation ausgesucht. Dies verminderte die Wartezeit an diesen beträchtlich).Tribes 2 beinhaltete außerdem viele Funktionen, die den Spieleraltag vereinfachen sollten: Spielerprofile, interaktive Chaträume und Foren. Jedoch war die Verkaufsversion von Tribes 2 geplagt von Bugs und schlechter Performance: Über die Jahre mussten vielen Patches (zuerst von Sierra, später von GarageGames) diese beheben. Tribes 2 wurde 400.000 mal verkauft. [1]

• Eine Mac-Portierung von Tribes 2 wurde fast fertiggestellt, jedoch kurz vor Vollendung eingestellt.

• Eine Singleplayer-Version wurde unter dem Namen Tribes 2: Fast Attack entwickelt, jedoch nie veröffentlicht.

• Tribes Aerial Assault ist die PlayStation 2-Version von Tribes 2. Entwickelt von Inevitable Entertainment und veröffentlicht von Sierra, beinhaltet das Spiel lediglich eine abgespeckte Version von Tribes 2 (weniger Maps und Fahrzeuge) mit einer Netzwerkfähigkeit für bis zu 16 Spieler.

• Tribes: Vengeance ist ein Prequel zu den anderen Tribes-Titel. Zusätzlich zum Multiplayer, verfügt T:V über einen richtigen Singleplayer-Modus samt Hintergrundgeschichte. Entwickelt wurde Tribes: Vengeance von Irrational Games, welche durch Verwendung der Unreal Engine T:V eine moderne Grafik spendierte. Tribes: Vengeance ging weg vom bisherigen Spielerlebnis der Serie. Die Maps waren kleiner und die Fahrzeuge spielten eine untergeordnete Rolle. Tribes: Vengeance wurde im Herbst 2004 veröffentlicht und verkaufte sich miserabel. Nach sechs Monaten wurden lediglich 47.000 Exemplare verkauft. In der Community musste man mit Entsetzen feststellen, dass aufgrund der Verwendung der Unreal Engine schon in der Betaphase Cheats für das Spiel verfügbar waren. Im März 2005 wurde der Support für Tribes:Vengeance eingestellt, inklusive dem geplanten Patch, der verschiedene Bugs beheben sollte. Ebenso geplante Unterstützung des Anti-Cheat-Programms PunkBuster wurde somit nicht umgesetzt. Das schlechte Verkaufen von Tribes: Vengeance lässt die Zukunft der Serie ungewiss.

• Im März 2006 brodelte es heftig in der Gerüchteküche um einen möglichen Nachfolger von Tribes Vengeance. GarageGames veröffentlichte mehrere Screenshots und Videos, welche ein Tribes-ähnliches Spiel zeigten. Es handelte sich jedoch lediglich um eine Technikdemo, um die Fähigkeiten der neuen Torque Shader Engine zu demonstrieren. Die Demo wurde in einer spielbaren Version auf der Game Developers' Conference 2006 gezeigt..

Die Grafikengine

Die Grafikengine die in Tribes 2 benutzt wurde heißt Torque Game Engine und ist für 100 US$ bei GarageGames lizenzierbar .

Weblinks

• Vollversion von Starsiege: Tribes
• Vollversion von Tribes 2
• Project Last Hope (Aktuelle Version: 1.30) Inoffizieller Anti Cheat Patch
• www.triben.de Fanseite
• www.legendsthegame.net Freeware-Nachfolger von Tribes 2, für Windows und Linux

Einzelnachweise

1. ↑ Starsiege Tribes und Tribes 2 kostenlos zum Download
2. ↑ Starsiege Tribes v1.30 Ready-To-Play
3. ↑ TribesNext Community Patch f. Tribes 2