- Start of Authority
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SOA bedeutet Start of Authority (dt. Beginn der Zuständigkeit) und ist wichtiger Bestandteil einer DNS-Zonendatei. Ein SOA-Record enthält wichtige Angaben zur Verwaltung der Zone, insbesondere zum Zonentransfer. Spezifiziert ist der SOA-Typ in RFC 1035.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Üblicherweise werden DNS-Nameserver in Clustern aufgebaut. Der Datenbestand innerhalb eines Clusters wird mittels Zonentransfers synchronisiert. Der SOA-Eintrag in der Zonendatei (also in der Datei zur vollständigen Konfiguration und Beschreibung der Zone), enthält Daten mit denen der Zonentransfer gesteuert wird. Es handelt sich dabei um die Seriennummer und verschiedene Timer.
Außerdem sind die E-Mail-Adresse des Verantwortlichen für diese Zone sowie der Name des primary Master-Servers aufgeführt. Normalerweise steht ein SOA-Record am Anfang der Datei. Eine Zone ohne diesen Eintrag erfüllt nicht den DNS-Standard und kann nicht transferiert werden.
Aufbau
- Name
- der Zone
- TTL
- gibt an in Sekunden, wie lange dieser Eintrag im Cache gehalten werden darf
- IN
- Zonenklasse (meist IN für Internet)
- SOA
- Kürzel für StartOfAuthority
- Primary
- Primary Master für diese Zone, hat in der Praxis nur geringe Bedeutung:
- er definiert, an wen dynamische Updates gesendet werden sollen (siehe: Dynamisches Update)
- er gibt an, an wen keine Notifies gesendet werden (siehe: Zonentransfer)
- Mail-Adresse
- des Verantwortlichen für diese Zone. (Ersetze das @ durch einen . )
- Seriennummer
- wird bei jeder Änderung inkrementiert (vorzugsweise JJJJMMDDVV dient als Hinweis, wann die Zone zuletzt aktualisiert wurde)
- Refresh
- Sekundenabstand, in dem die Slaves anfragen, ob sich etwas geändert hat (lt. Ripe-203 86400 (24 Stunden))
- Retry
- Sekundenabstand, in denen ein Slave wiederholt, falls sein Master nicht antwortet (lt. Ripe-203 7200 (2 Stunden))
- Expire
- wenn der Master auf einen Zonentransfer-Request nicht reagiert, deaktiviert ein Slave nach dieser Zeitspanne in Sekunden die Zone (lt. Ripe-203 3600000 (1000 Stunden))
- TTL
- negativ-Caching-TTL (lt. Ripe-203 172800 (2 Tage)) (siehe: DNS-Caching)
Beispiel
example.com. 800 IN SOA master.example.com. hostmaster.example.com. 2007061501 3600 1800 604800 1800
In diesem Beispiel wird festgelegt, dass sich ein Slave alle 3600 Sekunden mit seinem Master für die Zone example.com per Zonentransfer synchronisiert. Ist sein Master nicht erreichbar, so wird alle 1800 Sekunden ein neuer Versuch gestartet. Kann sein Master innerhalb 604800 Sekunden (eine Woche) nicht kontaktiert werden, so erklärt der Slave die Zone example.com als inaktiv und beantwortet keine diesbezüglichen DNS-Requests mehr. DNS cached auch fehlgeschlagene Request. Die TTL beträgt hierfür 1800 Sekunden.
Weiterhin wird definiert, dass der Primary dieser Zone master.example.com ist und dass der Administrator über die E-Mail-Adresse hostmaster@example.com erreichbar ist (der „@“ muss durch einen „.“ ersetzt werden. (Kommt ein „.“ vor dem „@“ vor, z. B. vorname.nachname@example.com), so wird dieser mit einem „\“ maskiert – also z. B.
vorname\.nachname.example.com
)). Als Standard (Default) Time To Live für Resource Records dieser Zone ist 800 vorgegeben.Die Seriennummer beträgt zur Zeit 2007061501. Bei der nächsten Änderung wird sie (manuell) auf 2007061502 erhöht werden. Dabei hat sich die Konvention eingebürgert, das Datum in der Form Jahr-Monat-Tag sowie eine nachfolgende zweistellige Zahl als Seriennummer zu verwenden.
Änderung der Seriennummer
Beim Ändern der Seriennummern haben sich zwei Verfahren etabliert:
- Man beginnt bei 1 und erhöht bei jeder Änderung.
- Man trägt das aktuelle Datum mit einem zweistelligen Zähler (zum Beispiel 2004052101 = 21. Mai 2004, erste Änderung an diesem Tag), seltener auch der Uhrzeit ein. Dieses Vorgehen wird in RFC 1912 2.2 empfohlen.
Weblinks
Online-Tools zum Abfragen der SOA-Daten beliebiger Domains (z. B. wikipedia.org):
Wikimedia Foundation.