Stasimon

Stasimon

Die Tragödie wurde im antiken Griechenland entwickelt und hatte ihre Blütezeit zwischen 490 und 406 v. Chr. Die bekanntesten Tragödiendichter waren Aischylos, Sophokles und Euripides.

Der Ursprung der griechischen Tragödie (von tragodia - Bocksgesang) liegt in den rituellen Festen zu Ehren des Weingottes Dionysos begründet. Speziell gelten die Dithyramben als Vorläufer der Tragödie. Als Entstehungszeit wird die Zeit um 600 v. Chr. vermutet.

Inhaltsverzeichnis

Handlungen

Die griechische Tragödie behandelt die schicksalhafte Verstrickung des Protagonisten, der in eine so ausweglose Lage geraten ist, dass er durch jedwedes Handeln nur schuldig werden kann. Der tragische Charakter wird auch mit dem Attribut „schuldlos schuldig“ beschrieben. Die behandelten Themen reichen von philosophischen bis zu religiösen und existentiellen Fragestellungen wie den folgenden:

  • Die Seinsfrage
  • Das Individuum und die Welt
  • Menschen und Götter
  • Schuld und Sühne
  • Charakter und Schicksal

Das Schicksal oder die Götter bringen den Akteur in eine unauflösliche Situation, den für die griechische Tragödie typischen Konflikt, welcher den inneren und äußeren Zusammenbruch einer Person zur Folge hat. Es gibt keinen Weg nicht schuldig zu werden, ohne seine Werte aufzugeben (was einem tragischen Akteur nicht möglich ist). Ein gutes Beispiel ist Oedipus von Sophokles.

Aufbau

Der Aufbau folgt dem Grundschema:

  • Prolog
  • Parodos, das Eingangslied des Chores,
  • Stasimon, 4 bis 6 Lieder des Chors zwischen den einzelnen Episoden
  • Epeisodion, Hauptszene
  • Exodos, das Schlusslied des Chores

Diese Grundstruktur konnte nicht verändert werden. Eine feste Konvention war der Wechsel zwischen Chören (Liedvers) und den Mono- und Dialogen der Schauspieler (Spielvers). Durch den linearen Handlungsablauf mussten Parallelhandlungen oder andere wichtige Ereignisse, die dem Publikum nicht direkt vorgeführt wurden, anderweitig dargebracht werden. Dies konnte auf verschiedene Weise geschehen, etwa durch die Teichoskopie (Mauerschau), den Botenbericht, den Deus ex machina oder durch das Ekkyklema.

Darstellung

Doch nicht nur der strenge Aufbau der Tragödie musste eingehalten werden, es waren daneben auch noch folgende Konventionen zu beachten:

  • Die Schauspieler trugen Masken. Es sind keine Masken (nur reduzierte Versionen in Museum von Lipari Italien) erhalten, aber man kann Abbildungen auf Vasen finden.
    • Die Maske gab ein starres, erschreckendes Aussehen.
    • Die Individualität und Identität des Schauspielers wurde abgelegt.
    • Sie vereinfachte dem Schauspieler das Rollenspiel.
  • Das Kostüm konnte der Dichter frei zusammenstellen, es war jedoch zeitgenössisch historisch.
  • Die Tragödie wurde immer im Freien, nie in geschlossenen Räumen aufgeführt.

Von der zugehörigen Musik sind nur Bruchstücke erhalten.

Siehe auch

Literatur

  • Horst-Dieter Blume: Einführung in das antike Theaterwesen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978. ISBN 3-534-04244-1
  • Ulf Heuner: Tragisches Handeln in Raum und Zeit. Raum-zeitliche Tragik und Ästhetik in der sophokleischen Tragödie und im griechischen Theater. Metzler, Stuttgart 2001. ISBN 3-476-45268-9
  • Joachim Latacz: Einführung in die griechische Tragödie. Vandenhoeck&Ruprecht in Göttingen, 1993. ISBN 3-8252-1745-0
  • Christian Meier: Die politische Kunst der griechischen Tragödie. Beck, München 1988. ISBN 3-406-33392-3
  • Siegfried Melchinger: Das Theater der Tragödie. Aischylos, Sophokles, Euripides auf der Bühne ihrer Zeit. dtv, München 1974. ISBN 3-406-05407-2
  • Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, Leipzig 1872
  • Wolfgang Schadewaldt: Die Griechische Tragödie. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1991. ISBN 3-518-28548-3
  • Gustav Adolf Seeck: Die griechische Tragödie. Reclam, Stuttgart 2000. ISBN 3-15-017621-2
  • Oliver Taplin: Greek Tragedy in Action. Routledge, London 1978. ISBN 0-415-04312-3
  • Bernhard Zimmermann: Die griechische Tragödie. Artemis&Winkler, 1992. ISBN 3-7608-1329-1

Weblinks


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