- Staunässegley
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Der Pseudogley ist in der deutschen Bodensystematik der wichtigste Typ der Stauwasserböden. Veraltete Bezeichnungen sind Staugley, Staunässegley, nasser Waldboden oder gleyartiger Boden. Die Böden dieses Bodentyps sind durch einen Wechsel von jahreszeitlich starker Staunässe und relativer Austrocknung geprägt. Er unterscheidet sich dadurch von den Gleyen, deren Bildung (Vergleyung) durch Grundwasser im Bodenkörper hervorgerufen wird.
Ursache ist meist ein weniger gut durchlässiger, z. B. verdichteter Stauhorizont im Untergrund, wie eine Tonlage, die die Versickerung von Schmelz- oder Niederschlagswasser hemmt. Normalerweise folgt unter einem humosen Oberboden-(oder A-)Horizont ein fahlgebleichter, teilweise schlieriger Stauwasserhorizont, in der Pedologie als Sw-Horizont bezeichnet. In diesem ist das gestaute Wasser frei beweglich. Die darunter liegende, verdichtete Stausohle (Sd-Horizont) weist intensive Flecken oder Konkretionen von Eisen- und Manganhydroxiden und Schlierung auf. Die Flecken und Konkretionen entstehen dann im angestauten Sickerwasser unter anaeroben Bedingungen, auch unter Beteiligung organischer Säuren.
Pseudogleye sind sauer und meist nährstoffarm, vornehmlich von Wald bestockt oder als Wiesen genutzt. Für eine Ackernutzung sind umfangreiche Drainagemaßnahmen nötig. Ertragsausfälle oder -einbußen sind trotzdem nicht ausgeschlossen. Neben primären Pseudogleyen, deren Stauhorizont durch eine geologische Schicht gebildet wird, können sich sekundäre Pseudogleye z. B. aus Parabraunerden und Fahlerden bilden, in denen die Toneinwaschung in den Bt-Horizont zu einer verringerten Wasserdurchlässigkeit geführt hat, so dass sie als Endpunkt einer Bodenentwicklungsreihe verstanden werden können. Die Vorkommen von Pseudogleyen in Mitteleuropa sind meist kleinflächig.
Literatur
- Roeschmann, G. (1968): Pseudogley-Tschernoseme und deren Übergangsbildungen zu Parabraunerden im Lößgebiet der Hildesheimer Börde.- Geologisches Jahrbuch 85: 841-860; Hannover.
Weblinks
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