- Steinbloß-Bauweise
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Der Steinbloß-Stil, auch als Steinbloß-Bauweise bezeichnet, ist ein typischer Baustil von alten Dreiseithöfen im oberösterreichischen Mühlviertel. Fälschlicherweise wird der Baustil als Bloßstein-Stil bezeichnet. Kerngebiet ist das Untere Mühlviertel, insbesonderes in Ottenschlag wurden in den späten 1990er Jahren zahlreiche Bauernhäuser renoviert. Man findet den Baustil noch immer vielfach im Mühlviertel, wenngleich bei vielen alten Bauernhäuser die Fassaden modernisiert und somit der Steinbloß-Stil überdeckt wurde. In jüngster Zeit wird der Baustil bei Renovierungen wiederhergestellt.
Die Steinbloß-Bauweise wurde nicht nur für Bauernhäuser verwendet, sondern auch andere bäuerliche Bauwerke, wie Kapellen, weisen diesen Stil auf.
Inhaltsverzeichnis
Bauweise
Die Bauernhäuser sind aus Granitfeldsteinen erbaut, die größeren Steine blieben unverputzt. Dadurch bekamen die Fassaden die typische Optik aus hellen und dunklen Stellen. Der Grund für diese Bauweise war, dass im Mittelalter der Kalk rar und teuer war und die Bauern somit größere Steine in das Mauerwerk einfügten und diese nicht verputzten. Der Unterschied zu anderen Bauten ist, dass die Behandlung der Steine ausschließlich von Bauernhand erfolgte und nicht durch Steinmetze.
Die Häuser wurden in früheren Zeiten mit Stroh gedeckt, heute werden Eternitschindeln verwendet.
Sehenswürdigkeiten des Baustils
- Der Ort Ottenschlag als Ganzes
- Die Dorfkapelle Wienau in Weitersfelden
- Der Steinbloß-Wanderweg in Hirschbach
- Reichenau: Steinbloß gemauerte Bauernhäuser in „Hof“ von 1594
Literatur
Maria Rennhofer u.a.: Österreich: Landschaft, Kultur, Geschichte. C. Brandstätter, 1999, ISBN 3-85447-988-3
Weblinks
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