Bahnstrecke Libramont–Bastogne–Gouvy

Bahnstrecke Libramont–Bastogne–Gouvy
Libramont–Bastogne–Gouvy
Kursbuchstrecke (DB): L 42
Streckennummer: L 42
Streckenlänge: 62 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Namur
Bahnhof, Station
0.0 Libramont
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Arlon / Luxemburg
3.4 Ourt
6.6 Bernimont
10.5 Wideumont
14.9 Rosières
18.8 Morhet
22.2 Sibret
24.2 Villeroux
Bahnhof, Station
28.7 Bastogne Sud
Strecke – geradeaus
(Schienenersatzverkehr)
29.8 Bastogne Nord
nach Gouvy

Die Bahnstrecke Libramont–Bastogne–Gouvy(–St.Vith) (Spoorlijn 163) war eine 80 Kilometer lange, bis etwa Mitte der 1990er Jahre in Betrieb befindliche Bahnstrecke in Ostbelgien.

Strecke

Die Strecke beginnt im Bahnhof Libramont (km 0,0) und durchquert in ihrer gesamten Länge die landschaftlich reizvollen Ardennen. Wichtigste Zwischenbahnhöfe waren Bastogne-Süd (km 28.7), Bourcy (km 39.0) und Gouvy (km 58.9, an der Bahnstrecke Lüttich–Luxemburg). Der Endpunkt Sankt Vith (km 79,0) liegt an der Vennbahn, von Bastogne-Süd aus gab es eine Verbindung nach Wiltz in Luxemburg.

Geschichte

Bf Bastogne um 1900
Bf Libramont um 1900

Der erste am 15. November 1869 in Betrieb genommene Teilabschnitt war eine einfache Verbindung von Bastogne zum Bahnhof Libramont an der bestehenden Bahnstrecke Namur–Luxemburg. Die Linie wurde 1884 verlängert in Richtung Limerlé, Gouvy folgte 1885, dies ermöglichte eine Verbindung zur Strecke Trois Ponts–Luxembourg.

Die Deutsche Armee nutzte die Verbindung im Ersten Weltkrieg als wichtigste Nachschubstrecke, welche Deutschland mit Frankreich verband. So wurde die Strecke auch 1915 von Gouvy nach St Vith verlängert, wo mit der Vennbahn Anschluss an das deutschen Schienennetz bestand.

Nach dem Ende des Krieges und der Übergabe der Vennbahn an Belgien, ließ der Verkehr auf dieser Stecke und ihren Verbindungen stark nach. In den 1930er Jahren wurde die Strecke einspurig zurückgebaut.

Im 2. Weltkrieg kam die Achse wieder in den intensiven Gebrauch. Die Bombardierung von St. Vith bedeutete bereits 1944 das Ende für den Streckenabschnitt Y Mailust - St Vith, die Einstellung des Abschnitts Gouvy - Maldingen - Y Mailust im Personenverkehr folgte am 18. Mai 1952, der Gütertransport Gouvy - Maldingen wurde bis 1963 aufrecht erhalten.

Allmählich wurde der Rest der Linie unrentabel. Am 3. Juni 1984 wurde durch den neu eingeführten Plan IC-IR der SNCB der Abschnitt Bastogne Nord–Bourcy–Gouvy, sowie alle Bahnhöfe zwischen Libramont und Bastogne Nord außer Betrieb genommen. Der noch übrig gebliebene Personenverkehr Libramont–Bastogne Nord wurde am 22. Mai 1993 (bis heute) "vorübergehend" auf Busse umgestellt.

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