- Steinlimigletscher
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Der Steingletscher ist ein Talgletscher südlich des Sustenpasses in den Urner Alpen, im äussersten Osten des Kantons Bern, Schweiz. Er hat eine Länge von 4.3 km und bedeckt eine Fläche von knapp 8 km².
Seinen Ausgangspunkt nimmt der Steingletscher auf dem Bergrücken zwischen dem Gwächtenhorn (3'420 m ü. M.) im Westen und dem Sustenhorn im Osten. Von hier fliesst der Gletscher nach Norden entlang der Westflanke des Kleinen Sustenhorns (3'318 m ü. M.) und des Sustenspitzes (2'931 m ü. M.). Die Gletscherzunge befindet sich derzeit auf 1'940 m ü. M. kurz hinter dem Steinsee; eine weitere Zunge überlappt den Kamm zwischen dem Tierbergli und dem Bockberg. Der Gletscher entwässert in das Steinwasser, das durch das Gadmertal fliesst und als Gadmerwasser bei Innertkirchen in die Aare mündet.
In seinem oberen Teil ist der Steingletscher gegen Westen über Firnfelder am Nordhang des Gwächtenhorns mit dem Steinlimigletscher verbunden. Dieser ist 2.8 km lang und bedeckt eine Fläche von 2.5 km². Er fliesst vom Tierberg parallel zum Steingletscher nordwärts, gesäumt vom Tierbergli im Osten und dem Giglistock (2'900 m ü. M.) im Westen. Seine Gletscherzunge liegt auf 2'120 m ü. M. Der Abfluss mündet erst unterhalb des Steinsees in das Steinwasser.
Während des Hochstadiums in der Kleinen Eiszeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts war der Steingletscher noch rund 1 km länger als heute. Beim Rückzug bildete sich ab 1940 in der Ebene der früheren Gletscherzunge der Steinsee.
Im Unterschied zu den Walliser Gletschern, z.B. Arolla, liegen die 1850er End- und Seitenmoräne hier allerdings noch relativ nahe am heutigen Gletscherbett. Betrachtet man die umliegenden Gipfel (Sustenhorn, Hinter Tierberg, Dammastock, Tieralplistock und Diechterhorn), sind diese 3400-3500 m hoch (Kammumrahmung). Dadurch ergibt sich ein sehr großes Einzugsgebiet, wenn man die 3000-m-Isotherme als Grenze zwischen Einzugs- und Zehrgebiet bestimmt. So steht, in Blickrichtung auf den Gletscher, sehr weit unterhalb, auf der linken Seite, noch Eis an. Insgesamt gab es hier seit 1850 trotz des größeren Einzugsgebietes und der größeren Mächtigkeit des Eises weniger Vorstöße. Der Gletscher ist in den letzten 150 Jahren und auch in den letzten Jahrzehnten längst nicht so weit zurückgegangen, wie dies bei den anderen Gletschern zu beobachten war.
Zuoberst auf dem Felskamm des Tierbergli steht auf 2'795 m ü. M. die Tierberghütte des Schweizer Alpenclubs SAC. Sie dient als Ausgangspunkt für Bergbesteigungen sowie für die alpine Gletscherwanderung nach Süden über die 3'089 m ü. M. hohe Sustenlimi in das Chelenalptal (hinterster Teil des Göschener Tals).
Weblinks
46.7119444444448.4372222222222Koordinaten: 46° 42′ 43″ N, 8° 26′ 14″ O; CH1903: (676355 / 173901)
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