Steinmann-Medaille

Steinmann-Medaille

Gustav Steinmann (* 9. April 1856 in Braunschweig; † 7. Oktober 1929 in Bonn) war ein deutscher Geologe und Paläontologe. Er war erster Direktor der neu errichteten geologisch-paläontologischen Institute an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Bonn. Gustav Steinmann war Gründungsmitglied der Geologischen Vereinigung (und deren Vorsitzender von 1920 bis 1930), erster Schriftführer des Oberrheinischen Geologischen Vereins und Vorsitzender der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau. Als für die damalige Zeit herausragend gelten seine regionalgeologischen Arbeiten, z. B. über Südamerika, und seine modernen Ansichten zur Alpengeologie.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium in Braunschweig und München kam Steinmann 1877 nach Straßburg, wo er im Jahre 1880 habilitierte. Nach einem Jahr (1885–1886) als außerordentlicher Professor in Jena kam Steinmann nach Freiburg im Breisgau, wo er bis zu seinem Wechsel nach Bonn im Jahre 1906 blieb. Steinmann unternahm zahlreiche Forschungsreisen, u. a. nach Südamerika und in den Ural.[2]

Doppelgrab von Oberkassel

Zu Steinmanns bekanntesten Veröffentlichungen gehört sein Beitrag zum Fundbericht über das Doppelgrab von Oberkassel. Darin hat er den Fundort beschrieben, an dem die beiden menschlichen Skelette aus dem Jungpaläolithikum gefunden worden waren.

Gustav-Steinmann-Medaille

Die Gustav-Steinmann-Medaille ist ein Forschungspreis, der zu Ehren Gustav Steinmanns von der Geologischen Vereinigung seit 1938 verliehen wird. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler, die sich in besonderer Weise um die Förderung der allgemeinen und regionalen Geowissenschaften (laut Satzung der Geologischen Vereinigung) verdient gemacht haben. Bisher wurde die Medaille an 58 namhafte Geowissenschaftler verliehen (Stand 2008; siehe Weblinks).

Empfänger der Steinmann-Medaille

Werke und ausgewählte Zeitschriftenbeiträge

  • Geologie von Perú, Heidelberg: Carl Winter [Verl.], 1929
  • Lednikovyj period i doistoričeskij čelovek, Berlin: J. Ladyschnikow, 1923
  • Diluviale Menschenfunde in Obercassel bei Bonn. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 27, 1914, zusammen mit Max Verworn und Robert Bonnet
  • Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. Wiesbaden 1919, zusammen mit Max Verworn und Robert Bonnet
  • Die Eiszeit und der vorgeschichtliche Mensch, Leipzig; Berlin: Teubner, 1917
  • Erläuterungen zur Geologischen Specialkarte des Grossherzogtums Baden, G. Steinmann & C. Regelmann, Heidelberg, 1903
  • A Sketch of the Geology of South America, American Naturalist, Vol. 25, No. 298, 1891
  • Elemente der Paläontologie, Leipzig: Engelmann, 1890
  • Handbuch der regionalen Geologie, G. Steinmann & O. Wilckens (Hrsg.), Heidelberg: Winter, 1910–1921 ff. (mehrbändig)

Weblinks

Quellen

  1. Pfannenstiel M.: Zur Geschichte der Geologisch-Mineralogischen Sammlungen der Universität Freiburg i. Br.- In: Zentgraf, E. (Hrsg.): Aus der Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Freiburg i. Br. – 77–96, Freiburg i. Br. (Eberhard Albert Universitätsbuchhandlung), 1957.
  2. Wittmann O.: Geschichte des Oberrheinischen Geologischen Vereins 1871–1958. – Jber. Mitt. oberrhein. geol. Ver., N. F. 40: 1–76, Stuttgart 1958.

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