Steinway & Sons

Steinway & Sons
Steinway Musical Instruments, Inc.
Logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1853
Unternehmenssitz New York
Unternehmensleitung

A. Clinton Allen, Vorstandsvorsitzender

Mitarbeiter über 2300
Produkte

Flügel, Klaviere und diverse weitere Musikinstrumente

Website

www.steinwaymusical.com, www.steinway.de, www.steinway.com

Steinway & Sons ist ein Hersteller von Klavieren und Flügeln. Die Firma wurde von Henry E. Steinway und seinen Söhnen 1853 in New York gegründet.

Heute ist Steinway & Sons ein Unternehmensbereich der US-amerikanischen Aktiengesellschaft Steinway Musical Instruments, Inc (NYSE:LVB), welche zahlreiche Musikinstrumente herstellt und vertreibt. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus Steinway & Sons, The Selmer Company, United Musical Instruments und noch weiteren Akquisitionen von Musikinstrumenteherstellern. Das internationale Unternehmen beschäftigt über 2300 Mitarbeiter in vierzehn Produktionsstätten in Amerika, Europa und Asien. Zum Vertriebsnetz für die Flügel und Klaviere gehören die Steinway-Häuser in Deutschland und die Steinway Halls in London und New York.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Familie Steinway

Mitglieder der Familie Steinway (1890)

Der gebürtige Deutsche Henry E. Steinway hieß ursprünglich Heinrich Engelhard Steinweg (* 15. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz als Sohn eines Försters). Er war ursprünglich Möbeltischler, später wurde er Orgelbauer und Kirchenorganist. Aus musikalischem Interesse beschäftigte er sich mit dem Bau von Musikinstrumenten und später auch mit dem Klavierbau. In der Küche seiner Wohnung in Seesen verfertigte Steinweg 1836 seinen ersten Flügel.

Aus wirtschaftlichen Gründen wanderte er mit seiner Frau Juliane (Johanna Juliane Henriette Thiemer), drei Töchtern und vier seiner Söhne 1851 in die USA aus. In New York nahm die Familie den anglisierten Nachnamen Steinway an, auch die Vornamen erhielten eine anglisierte Form. Anfangs arbeiteten Henry Steinway und seine Söhne in verschiedenen Klavierfabriken, bis sie sich 1853 als Familienunternehmen selbständig machten. Schnell stellte sich für Henry E. Steinway mit seinem amerikanischen Familienunternehmen Steinway & Sons der Erfolg ein. Ein weiterer Steinweg-Sohn, C. F. Theodor Steinweg, übernahm den väterlichen Betrieb in Seesen. Wenig später siedelte er den Betrieb nach Wolfenbüttel um. Mit der Aufnahme von Friedrich Grotrian als Geschäftspartner wurde der Betrieb ein weiteres Mal verlegt, ins benachbarte Braunschweig. Trotz der räumlichen Distanz entwickelte die Familie einen regen Schriftverkehr, um sich über viele der Steinway-Patente und Techniken auszutauschen. Die Steinway-Söhne Heinrich (Henry Jr.) und Karl verstarben im März 1865. Auf Wunsch der Familie gab Theodor Steinweg die Braunschweiger Firma auf und verkaufte diese für 20.000 Taler an drei seiner Angestellten, Wilhelm Grotrian, Adolf Helfferich und H.O.W. Schulz. Danach firmierten die Instrumente dieser neuen Firma unter: Grotrian, Helfferich, Schulz, Th. Steinweg Nachfolger, später entstand daraus dann das Braunschweiger Unternehmen Grotrian-Steinweg.

Karikatur von Cham über Steinway-Artists anlässlich der Pariser Weltausstellung 1867

Theodor Steinweg folgte der Familie nach New York, wo er 1865 eintraf. Henry E. Steinway verstarb am 7. Februar 1871 im Alter von 74 Jahren. Sein ältester Sohn, Theodore Steinway (früher Theodor Steinweg) sowie die beiden jüngeren Söhne William und Albert († 1876) übernahmen die Leitung der Firma. William ging in die Steinway-Geschichte als Marketing-Genie ein. Er war der Erfinder der Steinway Hall, der Steinway Concert & Artist Abteilung sowie der Wegbereiter der Hamburger Fabrik, die er zusammen mit seinem Bruder Theodore eröffnete. Theodore hingegen war der Klavierbauer und Entwickler. Er entwickelte in den nächsten Jahren viele der Steinway-Patente, orientierte sich dabei an aktuellen Forschung und ließ sich von dem Physiker Hermann von Helmholtz beraten.[1] Er setzte sich auch mit dem Wunsch durch, ein aufrecht stehendes Klavier zu bauen. Theodore verstarb am 26. März 1889 in Braunschweig. William leitete die Geschicke der Firma noch über viele Jahre, und er verstand es auch, passende Nachfolger in der Familie in die richtigen Positionen zu heben. William verstarb am 30. November 1896. Williams Neffen Charles und Fred Steinway übernahmen nun die Führung, ihr Vetter Henry Ziegler wurde Leiter der Forschungsabteilung.

William Steinway wurde am 21. Januar 1896 von Kaiser Franz Joseph I. zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.

Die Firma Steinway

Ende 19. Jahrhundert

Steinway-Fabrik New York

Der erste Steinway-Flügel wurde 1856 gefertigt. Im Jahre 1866 wurde die berühmte Steinway Hall in New York eröffnet, eine Kombination aus Konzertsaal und Verkaufsräumen, die, wie sich schnell herausstellte, sehr werbewirksam und erfolgreich war. Eine weitere Steinway Hall in London sollte 1875 folgen.

Der Klang und die robuste Bauweise von Steinway-Instrumenten setzten sich immer stärker durch. Aufgrund der großen Nachfrage wurde im Jahre 1880 eine zweite Fabrik in Hamburg eröffnet, um den europäischen Markt zu versorgen und um dort mit den europäischen Wettbewerbern zu konkurrieren. Mit der Gründung der Hamburger Steinway’s Pianofortefabrik wurden 1880 erstmals wieder Steinway-Klaviere in Deutschland produziert. In einer ehemaligen Fabrik für Nähmaschinen in der Schanzenstraße in St. Pauli sollte der Bedarf für den europäischen Kontinent abgedeckt werden. Die Gründerväter William und Theodore sahen im Hamburger Freihafen einen Wettbewerbsvorteil. Leiter der Fabrik wurde Theodore, während William zurück nach New York ging.

Steinway-Welte Klavier No. 194722 (1919)

Anfang 20. Jahrhundert

Anfang 1900 stellte sich ein neues System zur Reproduktion von Klaviermusik als Verkaufsschlager heraus. Steinway belieferte in den folgenden Jahren Hersteller von mechanischen Einbausystemen für Reproduktionsklaviere, z. B. M. Welte & Söhne aus Freiburg, die das berühmte System Welte-Mignon einbauten, sowie die Aeolian Company, die das Duo-Art-System entwickelt hatte, mit Klavieren und Flügeln.

Steinway Art Case No. 128343 (1908)

Im Jahre 1903 wurde das 100.000. Instrument fertig gestellt, welches als Geschenk an das amerikanische Volk ging und im Weißen Haus steht. Der Flügel mit der Seriennummer 100.000 wurde 1939 durch das Instrument mit der Seriennummer 300.000 ersetzt, welches bis heute ebenfalls im Weißen Haus steht. Diese sogenannten Art Case Pianos wurden ein weiteres Geschäftsfeld von Steinway. Die Kunstinstrumente wurden für viele berühmte Familien gefertigt. Auch Künstler und Architekten verewigten sich in Gehäusen von „Steinway & Sons“-Flügeln und -Klavieren. Eine neue Produktionsstätte im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld führte seit 1928 zu erweiterten Kapazitäten.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Werk in New York Lastensegler aus Holz gebaut, um diese im Krieg in Europa einzusetzen. Außerdem wurde noch eine besondere Klaviereinheit gefertigt, das Victory Vertical, ein olivgrünes kleines Piano, welches, zusammen mit dem Hocker in einer Kiste verpackt, aus dem Flugzeug abgeworfen werden konnte, um die GIs mit Musik zu versorgen.

Das Werk in Hamburg wurde aufgrund der amerikanischen Besitzer faktisch stillgelegt, von 1941 bis 1944 wurden dort nur ca. 100 Instrumente pro Jahr gebaut, die Holzvorräte wurden zu Gewehrkolben und Särgen verarbeitet. Während des Kriegsendes wurde das Hamburger Werk von Bomben getroffen und schwer beschädigt. Die Produktion von Instrumenten wurde in Hamburg erst 1948 wieder aufgenommen.

1960er bis 1990er-Jahre

Steinway No. 500.000 (1988)

In Hamburg wurden in den 1960er-Jahren weit über 1000 Flügel im Jahr hergestellt und verkauft. Die Lieferzeit für einen Steinway Flügel betrug ab Bestellung oft mehr als ein Jahr. In den folgenden Jahren wurden aber Investitionen vernachlässigt, was dazu führte, dass für den modernen Markt benötigte Produktionsstätten veraltet waren und man auf Nachfrage des Marktes nicht in der Lage war, höhere Stückzahlen zu produzieren. Die Firma Steinway war so nicht mehr länger „lukrativ“ genug. So traf die Leitung der Firma Steinway den Entschluss, diese zu verkaufen. 1972 ging die Firma in den Besitz des amerikanischen Medienunternehmens Columbia Broadcasting Systems, Inc. (CBS) über, zu der z. B. auch Fender-Gitarren und Electro-Musik gehörten. 1985 verkaufte CBS die Firma an drei amerikanische Unternehmer, diese gründeten eine neue Holdinggesellschaft, die Steinway Musical Properties.

1988 wurde der „Flügel der Künstler“ mit der Nummer 500.000 gefertigt. In das Sondermodell sind die Unterschriften von vielen hundert Steinway- Künstlern eingraviert. Im Jahre 1995 fusionierte Steinway & Sons mit The Selmer Company zum größten Musikinstrumentenhersteller der USA mit dem Namen Steinway Musical Instruments, Inc. mit Sitz in Queens, New York. Seit 1996 wird Steinway Musical Instruments, Inc. an der New Yorker Börse (NYSE) unter LVB (Ludwig van Beethoven) geführt. Das Unternehmen ist zu 100 % an seinen Tochtergesellschaften „The Steinway Piano Company, Inc.“ und „Conn-Selmer, Inc.“ beteiligt.

Gegenwart

Gussrahmen Modell D-274

Produktion

Jährlich produziert Steinway etwa 3000 Flügel und 600 Klaviere – bis Ende 2008 wurden weltweit insgesamt rund 585.000 Instrumente hergestellt. Der Bau eines Steinway-Flügels dauert ohne die Trocknungszeiten des Holzes mehr als ein Jahr. Aus rund 12.000 Einzelteilen wird ein Flügel in Handarbeit zusammengesetzt. [2] Zwar werden hierbei die stets gleichen Konstruktionspläne und Materialien verwendet, trotzdem gleicht kein Instrument dem anderen. Sie zeichnen sich durch einen individuellen Klangcharakter aus. Viele Steinway-Käufer, gleich ob Privatkunde oder Institution, besuchen daher die Auswahlsäle der Fabriken in New York oder Hamburg, um sich unter mehreren Instrumenten eines Modells den Flügel mit den gewünschten Klangeigenschaften auszusuchen.

Klang und Eigenschaften

Der Steinway Klang wird von vielen als brillant, von einigen als hart bezeichnet. Die wesentlichen Eigenschaften eines Instrumentes sollten ein voller Bass, eine ausgeglichene Mittellage und ein teiltonreicher Diskant sein. Im Klavierbau ist die Mittellage klanglich am einfachsten zu gestalten. Die Herausforderungen sind die Bass- und Diskantpartie. Die Steinway-Techniker haben für diese Bereiche spezielle Lösungen erarbeitet, um sie herausragend erklingen lassen. Zum Beispiel wird in das Steinway-Instrument nur gewachsenes, bis zu zwei Jahren getrocknetes, Massivholz verbaut. Hammerköpfe und Resonanzboden sind in jedem Instrument einzigartig und verleihen diesem seinen eigenen speziellen Charakter.

Steinway D-274 Gussplatten vor dem Einbau

Eine weitere herausragende Eigenschaft der Steinway-Instrumente ist die Stimmstabilität, welche durch den patentierten Hexagrip-Stimmstock erzielt wird. Die Regulierfestigkeit der Klaviatur und Mechanik wird durch das so genannte Tubengestell der Mechanik erreicht. Das Standgerüst der Mechanikteile wird aus verlöteten Messingstreben gefertigt, in welches Bubinga-Massivholzstreben eingepresst werden. Die Verwendung von Bubinga-Rosenholz ermöglicht es, alle Schrauben in Holz zu schrauben und trotzdem die Verwindungssteifigkeit des Metalles nutzen zu können.

New York und Hamburg

Rimbiegeblock (Steinway Hamburg)
Tastenmechanik eines Steinway-Flügels

In beiden Fabriken entstehen nahezu die gleichen Flügel. Unterschiede bestehen in der Klangkultur, der Gehäuseoptik und Lackierung. Der New Yorker Steinway hat ein seidenglanzschwarz lackiertes Gehäuse und eine rechtwinklige Tastenklappe, der Hamburger Steinway ein hochglanzpoliertes Gehäuse und eine abgerundete Tastenklappe. Große Pianisten der Welt hatten und haben unterschiedliche Vorlieben und bevorzugten Instrumente aus der einen oder der anderen Fabrik. Wladimir Horowitz spielte einen Steinway D aus New York, der ihn auf seinen Konzertreisen begleitete. Arthur Rubinstein nannte einen Hamburger Steinway D sein eigen, den er Zeit seines Lebens spielte. Es gibt eine formelle geografische Aufteilung der Märkte, Steinway New York beliefert 'Nord- und Südamerika', Hamburg beliefert den 'Rest der Welt'. Es ist jedoch auch möglich, ein Instrument aus der jeweils anderen Fabrikation zu ordern.

Steinway New York fertigt sieben Flügelmodelle und zwei Klaviermodelle.

  • Flügelmodelle: S-155, M-170, O-180, L-182, A-188, B-211, D-274
  • Klaviermodelle: Sheraton Model P'45 Sketch 4510, Professional Model P'45 Sketch 1098, Professional Model K'52

Steinway Hamburg fertigt sieben Flügelmodelle und zwei Klaviermodelle.

  • Flügelmodelle: S-155, M-170, O-180, A-188, B-211, C-227, D-274
  • Klaviermodelle: V-125, K-132


Modelle

Flügelmodelle
Modell Länge in cm Breite in cm Gewicht in kg Bauzeit seit Bemerkung
S-155 155 146.5 252 1936
M-170 170 146.5 275 1914 verkürzter O-180
O-180 180 146.5 280 1902 urspr. Bezeichnung: Miniature
L-182(USA) 179 148 277 1923 wird ersetzt durch wiederaufgenommene US-Produktion des O-180 im Jahr 2006
A-188 188 148 315 1896 1,5 cm breiter als S, M, O; Maße der Mechanik wie B-211
B-211 211 148 345 1884
C-227(D) 227 155 400 1885 Semi-Konzertflügel für kleine Säle, 7 cm breiter als A, B
D-274 274 156 480 1884 Konzertflügel
Klaviermodelle
Modell Höhe in cm Breite in cm Tiefe in cm Gewicht in kg Bauzeit seit Bemerkung
K (USA) K-132 (D) 132 154 67 273 1903
V-125(D) 125 152.5 67.5 267
Professional Model 1098(USA) 118 148 64 218
Sheraton Model 4510(USA) 114

Marken

Moderner Steinway-Schriftzug

Während unter dem Markennamen Steinway & Sons hochwertige Flügel und Klaviere aus New York und Hamburg vertrieben werden, sollen die Marken Boston und Essex das mittlere und das Einsteiger-Preissegement bedienen. Der Tochtergesellschaft Conn-Selmer sind alle weiteren Marken zugeordnet, die für andere Instrumente stehen. Steinway Pianos werden in New York und Hamburg unter dem Leitsatz gefertigt, den Henry E. Steinway als Qualitätsvorgabe wählte: „To build the best Piano possible“. Die hochwertige Produktserie umfasst insgesamt acht Flügel- und vier Klaviermodelle.

Steinway designed Pianos
  • Boston Pianos werden unter Lizenz bei Kawai in Japan gefertigt. Viele Steinway-Patente sind in die Instrumenten-Serie eingeflossen, und alle Konstruktionen sind von Steinway & Sons. Die Produktserie umfasst fünf Flügel- und drei Klaviermodelle des mittleren Preissegments.
  • Essex Pianos werden unter Lizenz seit 2006 bei der Pearl River Piano Group in China gefertigt.[3] Die komplette Essex-Serie besteht aus eigenen Konstruktionen und umfasst vier Flügel- und drei Klaviermodelle des unteren Preissegments.
Auszug der über 20 Marken [4]
  • C.G. Conn – Blechblasinstrumente (Posaunen)
  • King Instruments – Blechblasinstrumente (Posaunen)
  • Leblanc – Klarinetten
  • Ludwig – Trommeln
  • Selmer – Saxophone
  • Vincent Bach – Blechblasinstrumente (Bach Stradivarius Trompeten) und Zubehör (Mundstücke)


Steinway Konzertflügel D-274 aus Hamburg

Steinway-Artists

Der Steinway-Konzertflügel Modell D-274 steht heute in vielen Konzerthäusern der Welt. Seit 150 Jahren arbeitet die Firma Steinway intensiv daran, weltweit Konzertpodien mit ihren Flügeln auszustatten. Steinway kann seine Führungsposition auch dadurch festigen, dass viele Pianisten Steinway-Artists sind und nur dann auftreten, wenn ein Steinway-Instrument zur Verfügung steht.

Steinway-Konzertflügel auf dem Podium

Die Idee der Steinway Artists begründete sich auf den Musikliebhaber William Steinway. Dieser erkannte sehr schnell, dass hochkarätige Künstler die öffentliche Verbreitung von Steinway & Sons Instrumenten werbewirksam unterstützen würden. Die großen Flügelhersteller der Zeit buhlten um die Gunst der Pianisten durch das Verschenken von Instrumenten. William engagierte hingegen 1873 den russischen Pianisten Anton Rubinstein für eine Konzerttournee in den USA. So spielte Rubinstein 215 Konzerte in verschiedenen Städten in einer Gesamtzeit von 239 Tagen nur auf Flügeln der Firma Steinway. Später spielte der Pianist Ignacy Jan Paderewski in den USA 107 Konzerte in 117 Tagen. Die Reise mit der Bahn wurde getätigt in einem eigens angemieteten Salonwagen, in dem selbstverständlich auch der Steinway-Flügel stand, auf dem konzertiert wurde. Die Idee des Steinway Artist war geboren. Heute gehören weltweit viele tausend Pianisten den Steinway-Artists an.[5]

Jubiläum

Im Jahre 2003 feierte Steinway & Sons in der New Yorker Carnegie Hall das 150 jährige Bestehen mit drei großen Konzerten der Musiksparten Klassik, Jazz und Pop. 2005 feierte dann auch die Fabrikation in Hamburg ihr 125 jähriges Bestehen in der Laeiszhalle in Hamburg. Zu den Gratulanten gehörten zahlreiche Steinway-Händler aus der ganzen Welt, der Steinway-Artist Lang Lang und der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg Ole von Beust.

Patente

Rim-Patent für Holzbiegemaschine
Eine Auswahl der über 125 eingetragenen Steinway-Patente[6]
  • Die Agraffeneinrichtung (1855), welche die Widerstandsfähigkeit des Rahmens gegen den Zug der Saiten erhöht
  • Die Konstruktion von Flügeln mit kreuzsaitiger Mensur (1859), deren Vorteile der Hauptsache nach in den verlängerten Stegen und deren Verschiebung von den Rändern ab nach der Mitte des Resonanzbodens zu suchen sind, wodurch größere Räume zwischen den Chören der Saiten entstehen und somit größere Resonanzflächen in Bewegung gesetzt werden
  • Der vibrierende Resonanzbodensteg mit akustischen Klangpfosten (1869), beruhend auf der Tonleitung durch Stäbe, und besonders bei Pianinos und Flügeln von kleinerer Dimension angewendet
  • Der Ringsteg am Resonanzboden (1869), wodurch eine bis dahin unerreichte Gleichheit der Klangfarbe im Übergang von den glatten zu den übersponnenen Saiten erzielt wird
  • Das Mechanik-Tubengestell (1869)
  • Die Duplex Scala (1872), die im Diskant die Obertonfülle erheblich erweitert.
  • Die Doppelmensur (1872)
  • Die Tonhaltungsvorrichtung (1875), das sogenannte Sostenuto-Pedal.
  • Die überarbeitete Metallrahmenkonstruktion (1875)
  • Die Klaviaturrahmenstellschraube (1879)
  • Das Rimbiege-Patent (1880) für Maschinen zum Formen von Holz.
  • Die Flügel-Diskantglocke (1885) stabilisiert die Gussplatte im Diskant.


Literatur (Auswahl)

Deutsch
  • Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
  • Ronald V. Ratcliffe: Steinway & Sons. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main (u.a.) 1992, ISBN 3-549-07192-2
  • Richard K. Lieberman: Steinway & Sons. Eine Familiengeschichte um Macht und Musik. Kindler, München 1996, ISBN 3-463-40288-2
  • Paul Zimmermann: Steinweg, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 22–25.
Englisch
  • Robert V. Ratcliffe: Steinway & Sons. Chronicle Books, San Francisco 1989, ISBN 0-8118-3389-5
  • Richard K. Liebermann: Steinway & Sons. New Haven: Yale Univ. Press, 1995, ISBN 0-300-06364-4
  • Susan Goldenberg: Steinway: from glory to controversy; the family, the business, the piano. Mosaic Press, Oakville (Ontario) 1996, ISBN 0-88962-607-3
  • Miles Chapin: 88 keys: the making of a Steinway piano. Potter, New York 1997, ISBN 0-517-70356-4
  • Theodore Steinway: People and pianos: a century of service to music. Steinway, New York 1953; 3. Auflage, Amadeus Pr. LLC, Milwaukee (Wisconsin) 2005, ISBN 1-57467-112-X
Hörbuch
  • Dirk Stroschein: Von Steinweg zu Steinway. Eine deutsch-amerikanische Familiensaga. Audio-CD, ISBN 3-455-32013-9

Quellen

  1. Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Band 12, S. 1246 f., 1. Auflg. Kassel 1965.
  2. Konstruktionsplan: http://www.steinway.com/technical/schematic.shtml
  3. Die Welt, J. Erling: Steinway aus China, http://www.welt.de/print-welt/article182458/Steinway_aus_China.html 6. Dezember 2005
  4. Liste der Marken: http://www.steinwaymusical.com/Brands.html
  5. Die aktuelle Liste der Steinway Artists: Steinway Artists von A-Z
  6. Steinway Patente: http://www.steinway.com/technical/patents.shtml

Weblinks


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